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Sonntag, 26. August 2012
Sein II
Nachdem ich nun ganz offensichtlich auf der niedersten Ebene der normalweltlichen Psychologie angekommen bin – ich mich mit Fragen des "Selbstbewusstseins" von einer weltlich, pragmatischen Perspektive auseinandersetze – steigt nun der Wunsch hoch, dass ich mich grundsätzlich doch wieder auf meinen alten Weg begebe. Wie sehr habe ich mich doch von ihm entfernt, und wie sinnlos, oder zumindest fade, erscheint mir doch ein Leben ohne ein konsequentes Streben nach lebendigen Geist.
Dabei will ich die Forderungen nach einem absoluten "Selbstbewusstsein" nicht aufgeben, oder mich um ihre Erfüllung drücken. Ich will nur wieder einen anderen Weg gehen, bei dem man dieses Ziel auf andere Weise erreicht. Und einen Weg, auf dem es überhaupt noch ein Ziel gibt, das wesentlich und hoch ist. (Welches nicht das "absolute Selbstbewusstsein" ist. Dieses ist mehr eine selbstverständliche Nebensache.)

(Bis hierhin bin ich dem normalen Sprachgebrauch der Sprachgemeinschaft gefolgt, allerdings muss hier unbedingt auch darauf hingewiesen werden, dass es im spirituellen Lager eine interessante Abweichung in der Weise gibt, wie der Begriff "Selbstbewusstsein" bzw. "selbstbewusst" verwendet wird. Was der normale Mensch unter "selbstbewusst" versteht, ist aus spiritueller Sicht etwas anderes. Aus spiritueller Sicht meint "selbstbewusst" wirklich nur "sich seiner selbst bewusst zu sein". (Einer interessanten Logik folgt auch der englische Begriff self-conscious, der zwar wortwörtlich mit "selbst-bewusst" zu übersetzen wäre, aber genau das Gegenteil zu unserem"selbstbewusst" meint: Eine Hemmung geht eben mit einem unangenehmen Selbsterleben einher.)
Was das spirituelle "Selbstbewusstsein" angeht, so kann dies jedenfalls "nebenbei" durchaus ein stärkeres "Selbstbewusstsein" im normalen Sinne abwerfen – zumindest dem äußeren Ergebnis nach; die innerpsychische Konstellation eines spirituell Praktizierenden, der "selbst-bewusst" erscheint, mag vielleicht auch sehr stark von einem "normalen Menschen" abweichen, der ebenfalls "selbst-bewusst" erscheint. Hier stellt sich für mich die Frage, ob die spirituelle Form nicht vielleicht die bessere, schönere und wahrere ist, während die normale Form so eines "Selbstbewusstseins" nicht in Wirklichkeit immer nur auf intelligenten Abwehrmechanismen oder intelligenter Ignoranz beruht. Und vielleicht liegt es ja auch an dieser Wahrheit, dass sich im deutschsprachigen Volksbewusstsein die Begriffsschöpfung "selbst-bewusst" (für "selbst-sicher") durchgesetzt hat.)

Das Training des "Selbstbewusstseins" im spirituellen Sinne ist jedenfalls der ganze Kern aller ("meditativen") Spiritualität. Warum das so ist, versteht ich zwar immernoch nicht so ganz, aber so ist es nunmal.
Ich aber erwäge noch einen ganz anderen Weg. Natürlich hat auch dieser mit einer starken Konfrontation mit "Sein" und "Nicht-Sein" zu tun...



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