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Freitag, 31. August 2012
Sein
Wärst Du ein Pferd, so würdest Du wie ein Pferd denken und fühlen.
Wärst Du ein Frosch, so würdest Du wie ein Frosch denken und fühlen.
Wärst Du ein Engel, so würdest Du wie ein Engel denken und fühlen.
Wärst Du ein Mann, so würdest Du wie ein Mann denken und fühlen.
Wärst Du eine Frau, so würdest Du wie eine Frau denken und fühlen.
Wärst Du Russe, so würdest Du wie ein Russe denken und fühlen.
Wärst Du ein Engländer, so würdest Du wie ein Engländer denken und fühlen.
Wärst Du ein Bayer, so würdest Du wie ein Bayer denken und fühlen.
Wärst Du ein Ostfriese, so würdest Du wie ein Ostfriese denken und fühlen.
Wärst Du schwul, so würdest Du wie ein Schwuler denken und fühlen.
Wärst Du lesbisch, so würdest Du wie eine Lesbe denken und fühlen.
Wärst Du eine Mathematik-Genie, so würdest Du wie ein Mathe-Genie denken und fühlen.
Wärst Du ein Moslem, so würdest Du wie ein Moslem denken und fühlen.
Wärst Du ein Christ, so würdest Du wie ein Christ denken und fühlen.
Wärst Du ein asoziales Arschloch, so würdest Du wie ein asoziales Arschloch denken und fühlen.


Ungefähr so lautet einer der Leitgedanken, dem ich auf pragmatische Weise in meiner Gedankenmalerei folge. Natürlich darf man ihn nicht allzu flach anwenden. Und ob man Missbrauch damit betreiben will, oder ob man ihn zum Guten anwenden will, liegt in der eigenen Hand.
Abstrakt gesprochen, geht es jedenfalls um den Zusammenhang zwischen Sein und Denken. Ich bin der Meinung, dass vor allem Schauspieler mit diesem Zusammenhang aktiv arbeiten. Zum Arbeitsstil irgend einer berühmten Romanfigur, die Morde aufzuklären hat, gehört es jedenfalls, sich am Tatort immer in genau die Position zu legen, in der das Opfer zuletzt tot zu Boden gesunken ist. Dort pafft der Meisterdetektiv dann erstmal eine Zigarette und schaut, welche Gedanken ihm nun kommen.

Mit etwas anderem Schwerpunkt zielt auch Nietzsche auf den Zusammenhang zwischen Sein und Denken ab, wenn er davon spricht, dass es zur höchsten Philosophie gehört, darüber zu schreiben, welche Ernährung und welches Klima man für sich wählen sollte.



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Zu welchen unterschiedlichen Konsequenzen ein Perspektivwechsel führt, ist immer wieder erstaunlich.
Ich weiß allerdings nicht genau, ob die Fähigkeit erstrebenswert ist, Perspektivwechsel nach Belieben herbeiführen zu können – ich habe diesen Zweifel deswegen, weil ich nicht genau weiß, ob es überhaupt im Bereich des Menschenmöglichen liegt, hier eine umfassende Meisterschaft zu erreichen. Und wenn etwas grundsätzlich nicht möglich ist, dann sollte man erst gar nicht danach trachten. Und die Bezeichnung "erstrebenswert" macht dann natürlich auch keinen Sinn.
Die Fähigkeit zum Perspektivwechsel liegt jedenfalls eher tiefer in unserem Sein als in unserem technisch logischen Denken.

Irgendwo gegen Ende der "Per Anhalter durch die Galaxis-Saga" gibt es so eine schöne Stelle, bei der einer eine bedeutsame Botschaft von einem Volk zum anderen transportieren soll. Dabei entgleitet ihm die Botschaft während seiner Rückreise immer wieder, worauf er diese abbricht, und sich nochmals zu dem Volk begibt, dessen Wissen er transportieren soll. Dort erklärt man ihm wieder alles. Wieder kommt ihm die Botschaft glaskar, einfach und absolut logisch vor – er versteht gar nicht, wie er eine so einfach Botschaft auf dem Rückweg vergessen konnte – aber am Ende verliert er doch immer wieder das Verständnis für sie, wenn er sich allein auf seiner Rückreise befindet. Also kehrt er wieder und wieder zurück...

Ich habe hier auch den dunklen Verdacht, dass – sofern man einem Weltbild folgen will, das die Existenz von bewusst manipulierenden, geistigen Kräften oder Wesen lehrt – dies die Ebene ist, auf der man manipuliert wird. In gewissen Sinne hat man sogar gar keine Chance, dem zu entfliehen. Bereits das Element der Selbst-Wahrnehmung als "Mensch" gehört z.B. zu dem Konzert aus Suggestionen, dem wir in unserem Existenzfeld ausgesetzt sind.
Offen ist für mich die Frage, inwieweit man all dies negativ, positiv oder auch positiv und negativ bewerten muss. Die "Manipulation" könnte ja auch eine notwendige sein, um uns in einer (konstruierten) Realität stabil festzuhalten, sodass wir einen Rahmen haben, um ganz bestimmte (Lern)Erfahrungen zu machen. Der Kirchenchrist könnte hiermit auch die Theorie verbinden, dass dies nunmal der gottgewollte Existenzrahmen für uns ist, innerhalb dem wir uns zu bewähren haben (und es gibt im Alltag ja auch gute wie negative beeinflussende Kräfte: Engel und Dämonen). Vom Standpunkt des Buddhismus aus wäre der Verursacher aller Manipulation aber der Dämon der Verblendung, der einen mit seinen gemeinen Fangzähnen und -krallen im "Rad des Lebens" festhält, gegen den man sich durch Meditation wacker zu wehren hat. Nur durch Wachheit und Bewusstheit könne man sich aus seinen Klauen befreien.

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Nur wenigen Menschen bin ich in meinem Leben begegnet, die so einen klaren und dennoch scharfen Geist haben, ich sage mit Absicht nicht Verstand, denn den hast du schon lang verloren, Gott sei dank ;-)

Du hast die Beharrlichkeit vergessen oder sollte ich sagen, die kontrollierte Torheit, für mich immer noch der beste Fallschirm.


"Es ist möglich zu beharren, stur zu beharren, auch wenn wir wissen, daß es sinnlos ist, was wir tun. Allerdings müssen wir dabei im voraus wissen, daß unser Tun sinnlos ist, und dennoch so handeln, als wüßten wir es nicht."

Don Juan Matus

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Das Lob bezüglich meines "Geistes" nehm ich gern an, auch wenn ich da so meine Zweifel habe.
"Klarer Geist" - ich hätte gern noch viel mehr davon...

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