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Samstag, 25. August 2012
Sein IV
Nietzsche. Menschliches, Allzumenschliches. Der weibliche Intellekt.
Der weibliche Intellekt. – Der Intellekt der Weiber zeigt sich als vollkommene Beherrschung, Gegenwärtigkeit des Geistes, Benutzung aller Vorteile. Sie vererben ihn als ihre Grundeigenschaft auf ihre Kinder, und der Vater gibt den dunkleren Hintergrund des Willens dazu. Sein Einfluß bestimmt gleichsam Rhythmus und Harmonie, mit denen das neue Leben abgespielt werden soll; aber die Melodie desselben stammt vom Weibe. – Für solche gesagt, welche etwas sich zurechtzulegen wissen: die Weiber haben den Verstand, die Männer das Gemüt und die Leidenschaft. Dem widerspricht nicht, daß die Männer tatsächlich es mit ihrem Verstande so viel weiter bringen: sie haben die tieferen, gewaltigeren Antriebe; diese tragen ihren Verstand, der an sich etwas Passives ist, so weit. Die Weiber wundern sich im stillen oft über die große Verehrung, welche die Männer ihrem Gemüte zollen. Wenn die Männer vor allem nach einem tiefen, gemütvollen Wesen, die Weiber aber nach einem klugen, geistesgegenwärtigen und glänzenden Wesen bei der Wahl ihres Ehegenossen suchen, so sieht man im Grunde deutlich, wie der Mann nach dem idealisierten Manne, das Weib nach dem idealisierten Weibe sucht, also nicht nach Ergänzung, sondern nach Vollendung der eigenen Vorzüge.
"Für solche gesagt, welche etwas sich zurechtzulegen wissen" ... – wahrscheinlich sollte man diese Formel immer in der Philosophie mit anfügen.



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was die Aussage Nietzsches betrifft, jedes Geschlecht würde im Geschlechtspartner nicht unbedingt die Ergänzung suchen:

Vielleicht ist das ja deswegen so, weil die Seele sich den perfekten Menschen wünscht, und dieser ist eben der, der als Frau auch die männlichen Anteile in sich aufgenommen hat, oder als Mann eben die weiblichen Anteile.

Nach Nietzsche ist das vollkommene Weib übrigens die seltenere Erscheinung... "Das vollkommene Weib"

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