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Sonntag, 6. November 2011
Sein IIIa
Wie groß doch der Unterschied ist zwischen einem Leben in Einsamkeit und einem Leben in Zweisamkeit... zumindest scheint es mir so.

Ich habe es zwar noch nie zu 100% ausprobieren können, mich auf das Leben in Zweisamkeit in aller Totalität einzulassen, doch waren die 2-3 Versuche, in denen ich mich graduell darauf einließ, aufschlussreich genug. Es hätte gewiss einen sehr großen Unterschied für mein Leben gemacht, wenn die Zweisamkeit durch eine Heirat besiegelt worden wäre. Nicht in erster Linie wegen all der praktischen Verpflichtungen, die man damit ja auch auf sich nimmt, sondern weil so eine Entscheidung, die gewiss nicht von einem äußeren Ritual abhängig ist, einen "realen Hintergrund" hat. Ich meine damit, dass das Eingehen einer Zweierbeziehung sich auch und vor allem in dem Bereich von Realität widerspiegelt, der für einen Philosophen (wie mich) wie nichts anderes für Realität steht: Das Eingehen einer Zweierbeziehung hat eine Entsprechung im Bereich der (seelichen) Energien. Es findet so etwas wie eine energetische Verschmelzung mit der Seele des anderen statt.

Mit so einer Verschmelzung gehen unterschiedliche Wirkungen einher. Zum Beispiel macht sie es meiner Meinung nach möglich, leichter Phänomene wie Telepathie zu erfahren. Grundsätzlich bewirkt sie, dass man einen anderen Schwerpunkt hat. Man hat jetzt einen Schwerpunkt, der nicht mehr nur innerhalb von einem selbst liegt, sondern zu großem Teil auch "außerhalb" von einem selbst, bzw. überall und nirgends. Ich glaube, dass aus genau diesem Grund das recht "spektakuläre Erscheinen" zweier Frauen in meinem Leben zu erklären ist (spektakulär schon allein deswegen, weil sie beide in das Haus meiner Eltern eingezogen waren...). Irgend eine Macht will mich wohl in dieser Welt halten und das seelische Verschmelzen ist eine total logische Maßnahme für dieses Ziel. Durch die Verlagerung des eigenen Schwerpunkts außerhalb von mir selbst hätte ich mich auch stärker mit der Welt verschmolzen - nicht nur mit der Welt, sondern mit Welt überhaupt.
Dies ist meiner Meinung nach die eine richtige Erklärung für die Rolle und Bedeutung von Frauen in meinem Leben. (Vielleicht darf ich es auch verallgemeinern: die Rolle des anderen Geschlechts im Leben eines Suchers, einer Sucherin... noch weiter verallgemeinert: die Rolle eines Partners... )
Dass Frauen "erden" sollen, ist meiner Meinung nach nur über diesen Mechanismus zu erklären; ansonsten ist sie eher eine abwegige Vorstellung. Sie erden nur dann, wenn die seelische Verschmelzung erfolgreich vonstatten ging, weil auf beiden Seiten der klare Wille dazu da ist. (Wenn nicht, treiben sie einen eher zum Wahnsinn...)

Es scheint mir höchst schlüssig, dass ich kurz nach der erwähnten Grabenüberquerung, die ich für das fundamentalste Zeichen halte, das ich je bekam, ein starkes Symbol erspähte:
Zwei große Holzräder verbunden durch eine starke Achse aus Holz standen da ganz plötzlich in der Landschaft herum, nachdem wir den Graben überquert hatten. Jedes Rad bildete eine Einheit für sich und gleichzeitig war die Verbindung so stark, dass eine größere Einheit präsent war.

Dass alle Maßnahmen, mich zu einem Leben in Zweisamkeit zu überreden, bisher scheiterten, hat mehrere Gründe. Zum einen war ich bisher einfach zu dumm, all dies zu begreifen, auch zu dumm, um an Zeichen glauben zu können, zum anderen ist da einfach auch diese Liebe zu einem Leben in Einsamkeit in mir...
Und eine Liebe zu Gott...
eine Liebe zum Tod...
eine Liebe zu einem Idealismus ohne Kompromisse...

Hierin besteht auch meine Schönheit.



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Samstag, 5. November 2011
Sein IIa
Die Unterteilung der Menschheit in höheres und niederes Menschentum scheint mir ein gar nicht so schlechtes Element im menschlichen Bewusstsein zu sein. Da ich tendenziell immernoch wahrheitsgläubig bin, scheint mir alles gut zu sein, dass der Wahrheit entspricht - und hier stößt man nunmal auf Wahrheit. Es gibt sie, die höher stehenden Menschen, und folglich gibt es auch die, die noch nicht so hoch stehen. Und folglich sollte man auch daran glauben dürfen.

Man muss nur den Bezug zum richtigen Kriterium herstellen. Es geht nicht um die Höhe seines Monatsgehalts, nicht um Rasse, Nationalität oder Blutslinie. Es geht noch nichtmal um Intelligenz wie wir diesen Begriff fassen. Es geht um die Reinheit des Herzens und des Geistes. Es geht darum, wie "geläutert", wie edel ein Mensch ist. Wie ehrlich, gewissenhaft, selbstlos, mutig, geistesgegenwärtig, mitfühlend, etc.
Wer vor einem Menschen steht, der einem hier um Jahre voraus ist, hat Glück, wenn er selbst schon so weit geläutert ist, dass er weiß, dass eine Verbeugung durchaus angebracht ist... wenn er dies aus seinem Herzen heraus weiß und die Verbeugung mit Freude ausführt...



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Montag, 31. Oktober 2011
misc
Ich stolperte über Tool, erfreute mich an Pantera, feierte Disturbed, genoss Avenged Sevenfold - und dachte eigentlich, bei August Burns Red die gesamte Spannweite ihrer Schönheit und Perfektion nun schon zu kennen - doch dann fiel ich noch über das Drum Cover von All That Remains ...



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Samstag, 29. Oktober 2011
Sein
Es ist nun fast zehn Jahre her:

Ich wachte unter dem Einfluss eines stark emotionalen Traumes auf. Eine Quelle göttlicher Freude hatte sich buchstäblich in meinem Brustkorb festgesetzt. Tausende von freudesprühenden Bewusstseinsfunken strahlten zu allen Seiten aus ihm heraus. Ich erlebte diese körperliche Empfindung bereits während ich noch träumte, wodurch der Traum anteilig luzide wurde. Dann aber weckte genau diese Empfindung mich auf und dauerte auch im Wachbewusstsein noch eine Weile an. Ich begann den Tag unter Freudetränen.

Ich glaube ca. eine Stunde nach diesem unglaublichen Start in den Tag erhielt ich einen Anruf von meiner Mutter: Sie hätte diese Nacht einen ganz starken Traum gehabt, den sie mir unbedingt erzählen müsste...
Sie hätte in diesem Traum mit meinem Vater und mir auf einer Wiese gestanden und ich hätte gesagt, dass ich "zurück gehen müsste". Meine Mutter wollte mich davon abhalten, doch mein Vater ermutigte mich eher dazu, es zu tun. So nahm ich Kurs auf das nächste Waldstück zu und suchte eine Lichtung innerhalb des Waldes auf. Dort stand ein Flugzeug oder ähnliches. Ich ging an Bord, das Ding hob ab - doch dann stürzte es ab. Meine Mutter eilte zu dem Wrack, doch es war klar, dass überhaupt nichts mehr für mich zu machen war.

Der Inhalt meines Traumes war übrigens dieser:
Am S-Bahnhof Heerstraße in Berlin geschah es. Zwei junge Männer saßen auf dem Boden, spielten Gitarre und sangen dazu. Das Schöne daran war nicht nur ihre reine Darbietung, sondern auch dass das Publikum sich darauf einlassen konnte. Es herrschte eine tiefe Einigkeit und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit unter allen Personen, die gerade anwesend waren. Viele setzten sich zu den beiden Männern auf den Boden und lauschten still.

(Der Traum scheint mir eher Wirkung als Ursache gewesen zu sein. Meine Seele hatte einen "lichten Moment" und produzierte dann im Nachhinein ein passendes Bild dazu. Oder der Traum hatte ein bißchen von beiden, er war sowohl Ursache als auch Wirkung meiner Freude.)



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