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Freitag, 24. August 2012
gedankenmaler, 19:25h
Fassade, äußeres "ich" –
hat nicht nur Schutzfunktion bzw. die Funktion eines Verstecks. Die Fassade ist in der Welt das Sichtbare, nach dem man (zu größtem Teil) bewertet wird. Die Fassade ist so gesehen sogar die entscheidendere Realität im Vergleich zur Innenwelt. Mit einer Fassade in die Welt zu treten und dort auf die gewählte Weise sichbar zu sein – wobei die Wahlfreiheit natürlich gewissen Einschränkungen unterworfen ist –, bedeutet so gesehen nicht, sich zu verstecken, sondern "sich zu zeigen".
Dies ist die "Psychologie des normalen Menschen". Ich beschäftige mich in letzter Zeit öfters damit, weil ich diesen Bereich lange vernachlässigt habe. Durch den frühen Kontakt mit Meditation und Spiritualität in meinem Leben und einem angeborem Idealismus bezüglich "innerer Werte" geriet ich nämlich sehr früh auf einen alternativen Pfad, einen Pfad, der durchaus real und gültig ist, für den man aber auch ein gewisses Talent haben muss. Zusätzlich stellt dieser alternative Pfad extrem hohe Anforderungen an einen und es bleibt die Frage offen, inwieweit dieser Pfad überhaupt mit einem normalen Leben vereinbar ist. Schwenkt man dann zurück, so muss man auf dem Feld der "normalen Psychologie" seine Hausaufgaben machen, sofern man sie nicht schon früher gemacht hat.
Allerdings sind ihre Grundprinzipien recht einfach. Man muss eben lernen "zu sich selbst zu stehen", "sich selbst anzunehmen", etc. – und man lernt dies am besten durch Übung und durch das Bewusstsein, dass es daran kein Weg vorbei gibt. Man ist, wie man ist, hat einen Körper und ein Gesicht bekommen, wie sie nunmal sind, und es gibt keine Alternative dazu, sich in die Welt zu stürzen und sein Leben zu genießen. Man muss in der Lage sein, auch unter Menschen entspannen zu können und sein Ding zu machen. Man muss lernen, "man selbst" sein zu können und eine gewisse Selbstsicherheit zu entwickeln, die dem praktischen Leben umfassend genügt.
Bauchschmerzen bereiten hier jeder tiefen Natur allerdings die völlig unhinterfragten Überhöhungen innerhalb der "normalen Psychologie". Die normale Psychologie ist meiner Meinung nach eine rein pragmatische Angelegenheit, die herzlich wenig mit Selbst-Erkenntnis im höheren Sinne zu tun hat. Philosophisch betrachtet ist sie eine minderwertige Lehre. Man lernt nicht wirklich "man selbst" zu sein, man lernt eher einen stabilen Stand einzunehmen und diesen zu behaupten. Allzuviel einbilden sollte man sich darauf nicht.
Die normale Psychologie steht auf einem niederen Range. Selbst die Behauptung, dass sie eine Grund- oder Basis-Funktion habe, also in dem Sinne "niedrig" sei, wie auch die ersten Stufen einer Treppenleiter "niedrig" sind, halte ich für fraglich, allerdings bin ich mir auch nicht ganz sicher – mache ich doch gerade Lernerfahrungen auf diesem Gebiet und merke ich, dass mir dies gut tut. In jedem Fall handelt es sich hier aber um etwas rein Pragmatisches, und schädlich ist es, dies zu verkennen. Ich z.B. mache gerade keine tiefen Lernerfahrungen, sondern ich mache Lernerfahrungen, die im praktischen Leben weiterhelfen und Kraft geben. Ich lerne nicht mehr und nicht weniger Wichtiges, als einen Reifen zu wechseln oder welche Ernährungsform für mich optimal ist. Gewiss ist das gut und wichtig, aber philosophische Überhöhungen sind hier nicht angebracht, genausowenig wie die typisch Freud orientierten pseudo-tiefsinnigen Psychologien des Selbst-Mißtrauens angebracht sind. Ich bin niemals vor etwas weggelaufen, ich habe niemals etwas "unterdrückt", ich habe nur die pragmatische Wichtigkeit eines gewissen Betätigungsfeldes unterschätzt. Ich kam nie auf die Idee, dass dies eine solche Wirkung entfalten würde. Ich bin jetzt keinen "bedeutenden" Schritt weiter, sondern höchstens einen "wichtigen".
Meine gesundheitliche Situation und die äußeren Umstände meines wohnlichen Umfelds haben mich jedenfalls immer mehr dazu gezwungen, mich mit dem Feld der "normalen Psychologie" auseinanderzusetzen. Mein gesundheitlicher Zustand beinhaltet nämlich unter anderem den merkwürdigen "Tick", dass ich extrem kälte- und windempfindlich am Kopf bin und bereits dann mit einer Wintermütze herumlaufen muss, wenn andere noch in kurzen Hosen und T-Shirts unterwegs sind. Mich mit dieser Situation endlich anzufreunden und sie zu akzeptieren, ist das, was ich gerade gelernt habe, bzw. noch lerne. Es war mir doch immer recht peinlich und unangenehm, ein so – wie ich vermute – "seltsames Bild" abzugeben, und ich habe es lange Zeit vernachlässigt, dieses Problem an seiner "Wurzel" anzupacken. Die "Wurzel" liegt aber eben nicht besonders "tief", nicht in den Urgründen meiner Seele. Sondern einfach in einer Richtung, in der ich sie bisher nicht erwartet habe.
Vielleicht sollte man auch einfach sagen, dass ich meine Taktik geändert habe. Ich habe endlich geschnallt, dass die großen und hohen Bewusstseinstechniken und -übungen des spirituellen Weges keinen Sinn machen, wenn man den spirituellen Weg selbst gar nicht mehr mit Konsequenz geht. Die "Wurzel" des Problems ist relativ zum grundsätzlichen Weg, auf dem man sich befindet. Auf dem subjektiv, spirituellen Weg liegt die "Wurzel" für mangelnde Selbstsicherheit in der unkontrollierten Aufmerksamkeitsenergie – auf dem normalmenschlichen Weg liegt sie eher im Bereich der Entschiedenheit und Überzeugung, sein Leben auf eigene Weise leben zu wollen. Auf diesem normalmenschlichen Weg habe ich jetzt ein bißchen Fortschritte gemacht. Ich betone aber, dass es hier in der Tat zwei Wege gibt, und dass mein Umschwenken – das möglicherweise nicht von Dauer ist – nichts damit zu tun hat, dass ich jetzt den wahreren, oder gar tieferen Weg gefunden habe. Im Gegenteil, würde ich sagen, ich befinde mich jetzt eher in einer weiter außen gelegenen Realitätsschicht und arbeite an einer äußeren Ich-Ebene.
Die Frage ist jetzt, was ich mit dieser neuen Richtung und damit verbundenen Freiheit anfangen will und inwieweit hier noch weitere Entdeckungen, Möglichkeiten und weitere Freiheit herauszuholen sind. Eine größeres sogenanntes "Selbstbewusstsein" schließt ja doch einen beträchtlichen Teil der Welt auf. Auch scheint die verstärkte äußere Freiheit sich gut zu der inneren Freiheit zu ergänzen, die ich in der Meditation gelernt habe. Hier scheint es noch einiges an Potential zu geben. Eine unumgängliche Wegmarke in der persönlichen Entwicklung ist so oder so das absolute "Selbstbewusstsein", ich meine eine "Selbstsicherheit", die buchstäblich und absolut durch nichts im vollen Sinne des Wortes angreifbar ist.
Allerdings habe ich irgendwie ein Motivationsproblem. Ich weiß mir wiedermal kein hohes Ziel zu geben. Und das, obwohl eine absolute Freiheit nahe ist.
Ich habe den Verdacht, dass das Höchste, das man tun könnte, wäre, so eine absolute Freiheit in vollkommenster Weise vorzuleben, doch ist dieser Gedanke damit verknüpft, einen Dienst für andere zu leisten. Und ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass ich für diese Aufgabe bestimmt bin, und wenn doch, dann wohl eher "indirekt"...
Dies ist die "Psychologie des normalen Menschen". Ich beschäftige mich in letzter Zeit öfters damit, weil ich diesen Bereich lange vernachlässigt habe. Durch den frühen Kontakt mit Meditation und Spiritualität in meinem Leben und einem angeborem Idealismus bezüglich "innerer Werte" geriet ich nämlich sehr früh auf einen alternativen Pfad, einen Pfad, der durchaus real und gültig ist, für den man aber auch ein gewisses Talent haben muss. Zusätzlich stellt dieser alternative Pfad extrem hohe Anforderungen an einen und es bleibt die Frage offen, inwieweit dieser Pfad überhaupt mit einem normalen Leben vereinbar ist. Schwenkt man dann zurück, so muss man auf dem Feld der "normalen Psychologie" seine Hausaufgaben machen, sofern man sie nicht schon früher gemacht hat.
Allerdings sind ihre Grundprinzipien recht einfach. Man muss eben lernen "zu sich selbst zu stehen", "sich selbst anzunehmen", etc. – und man lernt dies am besten durch Übung und durch das Bewusstsein, dass es daran kein Weg vorbei gibt. Man ist, wie man ist, hat einen Körper und ein Gesicht bekommen, wie sie nunmal sind, und es gibt keine Alternative dazu, sich in die Welt zu stürzen und sein Leben zu genießen. Man muss in der Lage sein, auch unter Menschen entspannen zu können und sein Ding zu machen. Man muss lernen, "man selbst" sein zu können und eine gewisse Selbstsicherheit zu entwickeln, die dem praktischen Leben umfassend genügt.
Bauchschmerzen bereiten hier jeder tiefen Natur allerdings die völlig unhinterfragten Überhöhungen innerhalb der "normalen Psychologie". Die normale Psychologie ist meiner Meinung nach eine rein pragmatische Angelegenheit, die herzlich wenig mit Selbst-Erkenntnis im höheren Sinne zu tun hat. Philosophisch betrachtet ist sie eine minderwertige Lehre. Man lernt nicht wirklich "man selbst" zu sein, man lernt eher einen stabilen Stand einzunehmen und diesen zu behaupten. Allzuviel einbilden sollte man sich darauf nicht.
Die normale Psychologie steht auf einem niederen Range. Selbst die Behauptung, dass sie eine Grund- oder Basis-Funktion habe, also in dem Sinne "niedrig" sei, wie auch die ersten Stufen einer Treppenleiter "niedrig" sind, halte ich für fraglich, allerdings bin ich mir auch nicht ganz sicher – mache ich doch gerade Lernerfahrungen auf diesem Gebiet und merke ich, dass mir dies gut tut. In jedem Fall handelt es sich hier aber um etwas rein Pragmatisches, und schädlich ist es, dies zu verkennen. Ich z.B. mache gerade keine tiefen Lernerfahrungen, sondern ich mache Lernerfahrungen, die im praktischen Leben weiterhelfen und Kraft geben. Ich lerne nicht mehr und nicht weniger Wichtiges, als einen Reifen zu wechseln oder welche Ernährungsform für mich optimal ist. Gewiss ist das gut und wichtig, aber philosophische Überhöhungen sind hier nicht angebracht, genausowenig wie die typisch Freud orientierten pseudo-tiefsinnigen Psychologien des Selbst-Mißtrauens angebracht sind. Ich bin niemals vor etwas weggelaufen, ich habe niemals etwas "unterdrückt", ich habe nur die pragmatische Wichtigkeit eines gewissen Betätigungsfeldes unterschätzt. Ich kam nie auf die Idee, dass dies eine solche Wirkung entfalten würde. Ich bin jetzt keinen "bedeutenden" Schritt weiter, sondern höchstens einen "wichtigen".
Meine gesundheitliche Situation und die äußeren Umstände meines wohnlichen Umfelds haben mich jedenfalls immer mehr dazu gezwungen, mich mit dem Feld der "normalen Psychologie" auseinanderzusetzen. Mein gesundheitlicher Zustand beinhaltet nämlich unter anderem den merkwürdigen "Tick", dass ich extrem kälte- und windempfindlich am Kopf bin und bereits dann mit einer Wintermütze herumlaufen muss, wenn andere noch in kurzen Hosen und T-Shirts unterwegs sind. Mich mit dieser Situation endlich anzufreunden und sie zu akzeptieren, ist das, was ich gerade gelernt habe, bzw. noch lerne. Es war mir doch immer recht peinlich und unangenehm, ein so – wie ich vermute – "seltsames Bild" abzugeben, und ich habe es lange Zeit vernachlässigt, dieses Problem an seiner "Wurzel" anzupacken. Die "Wurzel" liegt aber eben nicht besonders "tief", nicht in den Urgründen meiner Seele. Sondern einfach in einer Richtung, in der ich sie bisher nicht erwartet habe.
Vielleicht sollte man auch einfach sagen, dass ich meine Taktik geändert habe. Ich habe endlich geschnallt, dass die großen und hohen Bewusstseinstechniken und -übungen des spirituellen Weges keinen Sinn machen, wenn man den spirituellen Weg selbst gar nicht mehr mit Konsequenz geht. Die "Wurzel" des Problems ist relativ zum grundsätzlichen Weg, auf dem man sich befindet. Auf dem subjektiv, spirituellen Weg liegt die "Wurzel" für mangelnde Selbstsicherheit in der unkontrollierten Aufmerksamkeitsenergie – auf dem normalmenschlichen Weg liegt sie eher im Bereich der Entschiedenheit und Überzeugung, sein Leben auf eigene Weise leben zu wollen. Auf diesem normalmenschlichen Weg habe ich jetzt ein bißchen Fortschritte gemacht. Ich betone aber, dass es hier in der Tat zwei Wege gibt, und dass mein Umschwenken – das möglicherweise nicht von Dauer ist – nichts damit zu tun hat, dass ich jetzt den wahreren, oder gar tieferen Weg gefunden habe. Im Gegenteil, würde ich sagen, ich befinde mich jetzt eher in einer weiter außen gelegenen Realitätsschicht und arbeite an einer äußeren Ich-Ebene.
Die Frage ist jetzt, was ich mit dieser neuen Richtung und damit verbundenen Freiheit anfangen will und inwieweit hier noch weitere Entdeckungen, Möglichkeiten und weitere Freiheit herauszuholen sind. Eine größeres sogenanntes "Selbstbewusstsein" schließt ja doch einen beträchtlichen Teil der Welt auf. Auch scheint die verstärkte äußere Freiheit sich gut zu der inneren Freiheit zu ergänzen, die ich in der Meditation gelernt habe. Hier scheint es noch einiges an Potential zu geben. Eine unumgängliche Wegmarke in der persönlichen Entwicklung ist so oder so das absolute "Selbstbewusstsein", ich meine eine "Selbstsicherheit", die buchstäblich und absolut durch nichts im vollen Sinne des Wortes angreifbar ist.
Allerdings habe ich irgendwie ein Motivationsproblem. Ich weiß mir wiedermal kein hohes Ziel zu geben. Und das, obwohl eine absolute Freiheit nahe ist.
Ich habe den Verdacht, dass das Höchste, das man tun könnte, wäre, so eine absolute Freiheit in vollkommenster Weise vorzuleben, doch ist dieser Gedanke damit verknüpft, einen Dienst für andere zu leisten. Und ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass ich für diese Aufgabe bestimmt bin, und wenn doch, dann wohl eher "indirekt"...
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