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Samstag, 15. Oktober 2011
Sein
Berühre nun seit längerem wieder etwas intensiver das "Rücksichtsproblem". Die Rückkehr einer alten Freundin in meinen Freundeskreis und die ziemlich enge emotionale Verbindung bringen es wieder auf die Tagesordnung. So ein Dummerchen, das sich da in meine Nähe gewagt hat...
Ich nehme das Problem natürlich grundsätzlich ernst. Ich wische es nicht weg. Es ist jedemanns eigene Entscheidung, ob und in wiefern er sich von anderen abhängig machen will. Ich wähle das Problem und das Maß, zu dem ich mich dem aussetze bewusst. Ja, auch die verwirrten emotional-zwanghaft lebensbejahenden Mitmenschen um einen herum, sind ein paar Gedanken wert, bevor man seine letzte Entscheidung trifft...
und man hat in den allermeisten Fällen die Möglichkeit, einen Abgang zu wählen, der weniger schmerzend ist als eine andere Form des Abgangs.

Man sollte alles dies aber freiwillig aus seinem Herzen heraus wählen - und nicht aus moralischem Druck.

Madame ist echt ein Dummerchen... und sie wußte grob über alles Bescheid bevor sie sich in meine Nähe wagte...



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Freitag, 14. Oktober 2011
Sein
Zum ersten Mal mache ich die Beobachtung, wie entscheidend die Grundhaltung im Sein und im Verstand zu einem langen, dauerhaften Leben ist. Fehlt hier jeder Wunsch oder jede Bereitschaft dazu, ist alle Lebensbejahung nur von der aktuellen emotionalen Stimmung abhängig...
wie selbstverständlich...
obwohl es wiederrum auch nur für Leute ein Thema ist, für die Lebensbejahung eben ein Thema ist...
die allermeisten leben ja einfach mit dem Schwung ihrer Geburt so dahin; ich habe den Verdacht, hier scheint das Leben weder bejaht noch verneint zu werden - und vielleicht ist das ja ganz gut so...
zumindest ist es gut so für diejenigen, für die es eben gut ist...

Ich gehöre zu denen, die weder Schwung mehr noch eine bejahende Grundhaltung zu einem langen Leben entwickelt haben...
Ich habe keine Lebensperspektive "erarbeitet", die so einen langen Zeitfaktor ganz selbstverständlich mit berücksichtigt.

Der Prozess wartet nun zum ersten Mal ganz und gar gesammelt am Verstand...

Und auf das menschliche Leben in seiner zeitlichen "Gänze" bezogen, verlasse ich mich dabei mit verblüffender Leichtigkeit ganz selbstverständlich auf das: dass es keine Pflicht zum Leben gibt...

Auf diesem Boden nun darf und muss ich mich jetzt entscheiden.

Der Prozess wartet nun zum ersten Mal ganz und gar gesammelt am Verstand...



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Montag, 10. Oktober 2011
Sein
Die nächtlichen Symptome im Schlaf OHNE mein neugefundenes Heilmittel:

Der Körper wird gegen morgen kalt. Vor allem ist meine linke Schulter immer besonders kalt. Der Körper wird so kalt, dass er nicht mehr in der Lage ist, regenerative Arbeiten zu verrichten. Die Umstellung des Stoffwechsels hin zur Nutzung der Fettreserven funktioniert offenbar nicht (was auch teilweise in einem Gluckosetoleranztest bestätigt wurde). Sorge ich in den frühen Morgenstunden für ein Nachschub an Nahrung wird das Problem nur zu einem kleinen Teil gemildert. Auch die Verarbeitung der Nahrung am Morgen, egal wie sehr ich darauf achte, die richtige zu mir zu nehmen, funktioniert nur mangelhaft.

Mein Lebenswille ist in seiner Substanz angegriffen. Mein Körper arbeitet einfach nicht mehr richtig. Das ganze sitzt so tief, dass eigene Disziplinierungsversuche 0,0 Effekt haben. Ein Pushen im Alltag hin zum mehr "Aktivität" (als vermeintliche lebensbejahende Einstellung) artet in Aktionismus aus und erreicht nicht die tiefe Schicht, die hier ursächlich wirkt. Es müssen "Medikamente" her, die tiefer eingreifen und tiefer wirken.

Interessant ist, dass vor allem meine linke Schulter immer besonders kalt ist. Häufig greife ich in den Morgenstunden mit meiner rechten Hand fest an meine linke Schulter, nur um sie zu wärmen. Mir fällt dazu eine Geschichte von dem Schamanen Don Juan ein; eine auf seinen Schüler Carlos Castaneda angesetzte Zauberin, die die Aufgabe hatte, ihn herauszufordern und zu Grenzerfahrungen zu treiben, würde versuchen, ihn auf die linke Schulter zu schlagen und dadurch zu töten. Die linke Schulter, oder auch die ganze linke Körperhälfte (ich erinnere mich nicht mehr genau), hat etwas mit dem Tod zu tun.

Man könnte jetzt natürlich die Theorie aufstellen, dass ich dieses Symptom der kalten Schulter nur entwickelt habe, weil ich in der Vergangenheit mit dieser Geschichte gefüttert worden bin und sie von meinem "Unterbewusstsein" aufgenommen wurde, doch erscheint mir dies sehr fragwürdig, da ich solchen Informationen kaum emotionales Gewicht gebe und nicht leichtgläubig bin. Ich nehme dieses Symptom "kalte linke Schulter" eher als ein interessantes Indiz auf, das sich sowohl in meine eigene Interpretation als auch in das schamanische System von Castaneda einfügen lässt. Da ist mein kalter, kaum regenierender Körper, meine ständige Beschäftigung mit dem Freitod, die mangelnde Motivationsfähigkeit für irgend etwas... der Tod steht vor der Tür und ich halte mich in einer Zone auf, die wieder nur mit den Worten von Michael Jackson beschrieben werden können:
"You are stuck in the middle and the pain is thunder."

Jetzt aber habe ich ein altbekanntes "Heilmittel" wiederentdeckt, das die ganze Problematik um das zehnfache minimiert. Ich verstehe es besser und kann es gezielter einsetzen. Die positiven Wirkungen überwiegen die Nebenwirkungen.
Ich habe nach meinen neuesten Erkenntnissen auch die Hoffnung, dass ich es nicht ewig nehmen muss.



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Samstag, 8. Oktober 2011
Sein
Stelle mir grad die Frage, ob man auch über die romantische Liebe einen Zustand erreichen kann, in dem man allen Ernstes für jemand anderen (also seinen Partner) sterben würde...

Unter dem Einfluss romantischer Musik hatte ich gerade so etwas wie ein kleine Schau in diese Realität / dieses Szenario. Dass ich dies erkennen kann, zeigt, dass ich auch ein handfester Romantiker sein kann.

Selbstverständlich kann nur diese Eigenschaft allein, dieses Kriterium des Für-einander-sterben, ein Argument sein, um "seine Religion zu wechseln"...



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Montag, 3. Oktober 2011
Sein
Bemerkenswertes über die letzten 2-3 Monate:
Herr Gedankenmaler begab sich wieder gefährlich in Sumpfnähe. So leidenschaftlich und gleichzeitig klar wie noch nie dachte ich sogar ans Heiraten...
Allerdings galt das Spiel wohl mehr den Emotionen an sich als meiner diesmaligen (Spiel)Partnerin. Letztendlich scheitert es nämlich an meiner fehlenden Begeisterung von dieser Frau. Ich könnte morgen zwar schon wieder ganz anders reden, doch meine ich jetzt, dass ich mir morgen die Realität stärker zurecht rücken würde als ich dies jetzt tue. (ein sehr wiederverwendbarer Satz...)
Ich habe jedenfalls über mich selbst gelernt, dass ich die Verwirklichung der Idee des Heiratens irgendwann brauche, um eine partnerschaftliche Liebe wirklich leben können.
Zweitens wurde ich später (als alle Entwicklung zwischen mir und meiner Partnerin bis heute zu einem Stillstand kam) daran erinnert, dass der Sumpf gefährlich ist und dass er gleichzeitig so grausam sei kann, einen unter größter Selbst-Zerknirschung nicht sterben zu lassen.
Und ein Mal berührte ich für einen Moment ein Gefühl, das so schmerzhaft-zerstörerisch zu sein schien, dass ich an eine "Zerstörung" doch glauben konnte - und mit diesem Gefühl und diesem Glauben ging der Glaube an Erlösung, Hoffnung und Freude einher. Und selbst eine wirkliche Vernichtung schien mir Erlösung im Vergleich dazu, dieses eitel anmutende Leiden in sich zu tragen.

Der Sumpf steht für eine seltsam konstruierte Welt von Emotionen.
Wenn einem das Glück hold ist, sieht man so etwas wie eine Mittelinsel, auf die man nur durch einen Sprung gelangen kann.
Heirat: Die Idee einer großen, großen - totalen - Widmung.

(Doch wer ist dieser würdig?...)



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Freitag, 10. Juni 2011
Sein
Nietzsche. Menschliches, Allzumenschliches. Anzeichen höherer und niederer Kultur:
Die Entstehung des Genies. – Der Witz des Gefangenen, mit welchem er nach Mitteln zu seiner Befreiung sucht, die kaltblütigste und langwierigste Benützung jedes kleinsten Vorteils kann lehren, welcher Handhabe sich mitunter die Natur bedient, um das Genie – ein Wort, das ich bitte, ohne allen mythologischen und religiösen Beigeschmack zu verstehen – zustande zu bringen: sie fängt es in einen Kerker ein und reizt seine Begierde, sich zu befreien, auf das äußerste. – Oder mit einem anderen Bilde: jemand, der sich auf seinem Wege im Walde völlig verirrt hat, aber mit ungemeiner Energie nach irgendeiner Richtung hin ins Freie strebt, entdeckt mitunter einen neuen Weg, welchen niemand kennt: so entstehen die Genies, denen man Originalität nachrühmt. – Es wurde schon erwähnt, daß eine Verstümmelung, Verkrüppelung, ein erheblicher Mangel eines Organs häufig die Veranlassung dazu gibt, daß ein anderes Organ sich ungewöhnlich gut entwickelt, weil es seine eigene Funktion und noch eine andere zu versehen hat. Hieraus ist der Ursprung mancher glänzenden Begabung zu erraten. – Aus diesen allgemeinen Andeutungen über die Entstehung des Genius mache man die Anwendung auf den speziellen Fall, die Entstehung des vollkommenen Freigeistes.
http://www.zeno.org/
Direktlink



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Donnerstag, 26. Mai 2011
Sein
Der Film Rapunzel ist auch ein Meisterwerk...



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Dienstag, 15. März 2011
Sein
die hier verstehen das Leben:




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Donnerstag, 24. Februar 2011
Sein
Die Kommunikation mit mir selbst ist in einigen Punkten immernoch grottenschlecht.

Auch kann ich mir meiner Bezüge auf göttlichen Willen nicht sicher sein...



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Dienstag, 15. Februar 2011
Sein
"Ich muss leben wollen. Ich muss es zumindest akzeptieren. Ich muss es wählen, jetzt da ich es so oder so schon gewählt habe."


Kann ich es mit meinem (kranken) Körper?
Kann ich es mit meiner Seele und Gefühl?
Kann ich es mit meinem Gewissen?


Die Frage ist nicht, ob ich leben will oder nicht - die Frage ist, ob ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann, nicht zu gehen.



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