Mittwoch, 14. September 2016
gedankenmaler, 19:03h
Frau Petry von der AfD möchte das Wort "völkisch" nicht notwendigerweise negativ belegen
– natürlich haben da viele was dagegen...
http://www.zeit.de/kultur/2016-09/frauke-petry-afd-voelkisch-volk-begriff-geschichte
Mir fallen dazu zwei Dinge ein.
Erstens, ein Dialog unter Kindern beim Spielen und, zweitens, Jesus Christus:
1)
"Baaam! Ich hab Dich in die Schulter getroffen! Du kannst jetzt Deinen rechten Arm nicht mehr bewegen!"
"Stimmt gar nicht, die Kugel hat mich nur an der Schulter gestreift! Ich blute nur ein bißchen, ich kann aber trotzdem noch schießen!"
"Nein, kannst Du nicht! Ich habe explosive Kugeln, Deine ganze Schulter ist weg!"
"Das war aber ein Blindgänger! Der ist nicht explodiert!"
"Ich habe 2 Mal geschossen! Und die zweite Kugel hat Dich nicht nur gestreift!"
"Na und? Ich habe eine schusssichere Weste!"
"Die deckt aber die Schulter nicht ab!"
"Doch! Ich habe eine Spezialanfertigung!"
usw.
Für mich ist das ungefähr das Tun der Erwachsenen, wenn sie sich darüber streiten, ob man ein Wort – hier: "völkisch" – so oder so belegen sollte / darf / muss / kann ... Es ist ein Kräftemessen auf dem Feld von Erfindungen und Oberflächenlogik. Allerdings schneiden die Erwachsenen in meinen Augen dabei sehr viel schlechter als die Kinder ab. Denn sie spielen nicht mehr so frei. Sie wurden vom Ernst des Lebens in Beschlag genommen und sind krampfig und verbissen geworden. Die Verbissenheit verdrängt sogar das Bewusstsein von den Grundregeln, die dem Spiel zugrunde liegen, und dass es im Geiste eigentlich keine anderen Beschränkungen gibt als die, die man sich selbst auferlegt. Man produziert also jede Menge Argumente für seine Position und ist dabei in der Tat der Meinung, dass es überhaupt gar keine andere Möglichkeit des Denkens gibt. Es liegt irgendwie ein ekelhafter Touch von "Ich habe Recht" in der Luft. Das Kräftemessen ist arroganter und verblendeter geworden.
Diese Rolle wird in den meisten Fällen von "linker" Seite ausgefüllt.
2)
Matthäus 15,21
http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us15,21
Kommt mir irgendwie völkisch vor. Nach heutigen Maßstäben würde man da sogar von Rassimus reden. Er vergleicht die fremde Volksgruppe sogar mit "Hunden"...
http://www.zeit.de/kultur/2016-09/frauke-petry-afd-voelkisch-volk-begriff-geschichte
Mir fallen dazu zwei Dinge ein.
Erstens, ein Dialog unter Kindern beim Spielen und, zweitens, Jesus Christus:
1)
"Baaam! Ich hab Dich in die Schulter getroffen! Du kannst jetzt Deinen rechten Arm nicht mehr bewegen!"
"Stimmt gar nicht, die Kugel hat mich nur an der Schulter gestreift! Ich blute nur ein bißchen, ich kann aber trotzdem noch schießen!"
"Nein, kannst Du nicht! Ich habe explosive Kugeln, Deine ganze Schulter ist weg!"
"Das war aber ein Blindgänger! Der ist nicht explodiert!"
"Ich habe 2 Mal geschossen! Und die zweite Kugel hat Dich nicht nur gestreift!"
"Na und? Ich habe eine schusssichere Weste!"
"Die deckt aber die Schulter nicht ab!"
"Doch! Ich habe eine Spezialanfertigung!"
usw.
Für mich ist das ungefähr das Tun der Erwachsenen, wenn sie sich darüber streiten, ob man ein Wort – hier: "völkisch" – so oder so belegen sollte / darf / muss / kann ... Es ist ein Kräftemessen auf dem Feld von Erfindungen und Oberflächenlogik. Allerdings schneiden die Erwachsenen in meinen Augen dabei sehr viel schlechter als die Kinder ab. Denn sie spielen nicht mehr so frei. Sie wurden vom Ernst des Lebens in Beschlag genommen und sind krampfig und verbissen geworden. Die Verbissenheit verdrängt sogar das Bewusstsein von den Grundregeln, die dem Spiel zugrunde liegen, und dass es im Geiste eigentlich keine anderen Beschränkungen gibt als die, die man sich selbst auferlegt. Man produziert also jede Menge Argumente für seine Position und ist dabei in der Tat der Meinung, dass es überhaupt gar keine andere Möglichkeit des Denkens gibt. Es liegt irgendwie ein ekelhafter Touch von "Ich habe Recht" in der Luft. Das Kräftemessen ist arroganter und verblendeter geworden.
Diese Rolle wird in den meisten Fällen von "linker" Seite ausgefüllt.
2)
Matthäus 15,21
http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us15,21
Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück.
Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.
Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her.
Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.
Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!
Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.
Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.
Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.
Kommt mir irgendwie völkisch vor. Nach heutigen Maßstäben würde man da sogar von Rassimus reden. Er vergleicht die fremde Volksgruppe sogar mit "Hunden"...
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Montag, 26. Januar 2015
gedankenmaler, 01:52h
Parteigründung!
Die AwgDuw-Partei (An was glaubst Du und warum?), vielleicht auch in der Kurzform "AwgD".
Die erste Partei, die sich nach einer Frage benennt. Damit ist sie den anderen mindestens einen Quantensprung voraus.
Sie existiert ab JETZT, zumindest in meinem Geist.
Zentrale Themen:
- inneren Reichtum höher bewerten als äußeren Reichtum
- Erziehung: umfangreiche Schauspielkurse an den Schulen anbieten (sehr geringer Pflichtanteil, sehr viel freiwillige Kurse)
- die Hinwendung des Menschen zu mehr Ehrlichkeit als DAS neue Revolutionsthema
- Anhebung des allgemeinen Reflektionsniveaus
Die erste Partei, die sich nach einer Frage benennt. Damit ist sie den anderen mindestens einen Quantensprung voraus.
Sie existiert ab JETZT, zumindest in meinem Geist.
Zentrale Themen:
- inneren Reichtum höher bewerten als äußeren Reichtum
- Erziehung: umfangreiche Schauspielkurse an den Schulen anbieten (sehr geringer Pflichtanteil, sehr viel freiwillige Kurse)
- die Hinwendung des Menschen zu mehr Ehrlichkeit als DAS neue Revolutionsthema
- Anhebung des allgemeinen Reflektionsniveaus
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Dienstag, 15. Juli 2014
gedankenmaler, 21:39h
Wann wird es als "politisch unkorrekt" begriffen, Reichtum und Wohlstand um sich herum anzuhäufen, während andere Menschen auf der Welt im Dreck verfaulen?
Ich bin bereit, faule Kompromisse zu machen. Definieren wir für Millionäre Standards und Gütesiegel für die unterschiedlichen Grade von Teilungsbereitschaft auf dem Weg hin zum "perfekten Kommunisten" (oder perfekten Christen):
Der "Kommunist/Christ light, Stufe 1" verschreibt sich zu Jahresende einem finanziellen Aderlass: Alles Privatvermögen zusammengenommen, egal in welcher Form, darf nicht 3 Millionen übersteigen. Alles, was darüber hinausgeht, wird weggeschenkt.
Junge in Bangladesch wird gehänselt, weil er keine Markenklamotten näht.
Ich bin bereit, faule Kompromisse zu machen. Definieren wir für Millionäre Standards und Gütesiegel für die unterschiedlichen Grade von Teilungsbereitschaft auf dem Weg hin zum "perfekten Kommunisten" (oder perfekten Christen):
Der "Kommunist/Christ light, Stufe 1" verschreibt sich zu Jahresende einem finanziellen Aderlass: Alles Privatvermögen zusammengenommen, egal in welcher Form, darf nicht 3 Millionen übersteigen. Alles, was darüber hinausgeht, wird weggeschenkt.
Junge in Bangladesch wird gehänselt, weil er keine Markenklamotten näht.
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Donnerstag, 23. Januar 2014
gedankenmaler, 00:39h
Mich hat doch jetzt tatsächlich nochmal die Frage beschäftigt, ob Bienen Spaß am Fliegen haben. Und es fiel mir erst schwer, hierfür einen positiven Glauben zu finden. Dann aber fielen mit die Vögel ein: Sie haben ganz offensichtlich Spaß am Fliegen. Warum also nicht auch Bienen? Die Herausforderung besteht für mich nur darin, sich ein "kleines Bewusstsein" vorstellen zu können. Wenn dies gelingt, ist es nicht schwer an etwas Spaß darin glauben zu können.
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Mittwoch, 10. Juli 2013
gedankenmaler, 21:10h
Es erscheint mir erst noch seltsam, aber der Satz Nutze die Zeit
hat auch eine tiefe, spirituelle Dimension. Und es liegt eigentlich sehr klar auf der Hand. Es gibt auch in der spirituellen Welt ein "gut" und ein "weniger gut", ein "nutzen" und ein "vergeuden" – und genau wie in der normalen Welt ist man gut damit beraten, diesen Unterschied zu kennen und zu beachten.
Das "gut" der spirituellen Welt, von der ich rede, hat etwas mit aktivem Leben, Wachheit, (Da-)Sein, Verantwortlichkeit zu tun.
Das "gut" der spirituellen Welt, von der ich rede, hat etwas mit aktivem Leben, Wachheit, (Da-)Sein, Verantwortlichkeit zu tun.
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Dienstag, 21. Mai 2013
gedankenmaler, 19:22h
"Ich will mich gut fühlen." –
Ein unscheinbarer Satz, der für mich zur Zeit eine Schlüsselrolle spielt.
Man müsste ja eigentlich meinen, dass jeder diesen Wunsch, sich gut zu fühlen, in sich trägt, doch die Wahrheit ist, dass man ihn auch verlieren kann, und nur noch von Kontroll-, Pflichterfüllungs- und Problemlösungswahn besessen ist. Der innere Antrieb, intrinsische Motivation und Lebenslust, ist dann weitestgehend verloren gegangen.
"Ich will mich gut fühlen" – ich meine, dass dieser Satz es einem so leicht wie möglich macht. Eine Suggestion bzw. ein Vorsatz wie "Ich will gesund sein" kann einen dagegen schon wieder auf den Holzweg der Theorie und der Leistungsfixiertheit abdriften lassen. Denn unter Umständen weiß man schon gar nicht mehr, was "Gesundheit" eigentlich ist. Hierdurch wird "Gesundheit" wieder nur zu einem Ziel, zu dem man keinen wirklichen Bezug hat, aber das man trotzdem unbedingt erreichen will, weil man ja theoretisch davon überzeugt ist.
...
"Ich will mich gut fühlen" hat entsprechend der verschiedenen geistigen und körperlichen Aspekte am Menschen natürlich mehrere Ebenen. Es gibt primitivere und höhere Formen des "Wohlgefühls", zwischen denen Welten liegen.
Und natürlich gibt es eine Verwandtschaft zwischen "Ich will mich gut fühlen" und "Ich will bewusst sein" und das ist vielleicht das Bedeutsamste an meiner neuen Entdeckung.
"Ich will mich gut fühlen" ist ein guter Startpunkt, von dem aus die innere Reise beginnen kann. Die Selbst-Erinnerung mag damit noch nicht gleich entdeckt werden, aber es besteht die Möglichkeit dazu.
...
"Ich will mich gut fühlen" – hier ist auch automatisch ein gewisses Disziplinbewusstsein mit dabei. Das Wissen, dass nicht jede kurzlebige Freude auf lange Sicht zu einer Steigerung des Wohlgefühls führt, ist ein selbstverständlicher Teil des Ganzen.
PS: In dieser Richtung ist für mich auch wieder eine gesunde Form der inneren Unabhängigkeit von anderen Menschen möglich. Wer von einem inneren Wohlgefühl getragen ist, sieht dem Treiben der Außenwelt viel, viel gelassener entgegen. Im fortgeschrittenen Stadium kann man sich dann auch absolut von den Wertungen seiner Mitmenschen abkoppeln.
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Montag, 18. Februar 2013
gedankenmaler, 23:58h
Ich würde mit dem Vaterwerden an Leidenschaft verlieren.
Ich würde es aufgeben, die größten und höchsten Ziele anzusteuern, die ein Mensch haben kann. Und ich würde dies von innen heraus tun – es würde von innen heraus geschehen, "ich" wäre wirklich ein anderer Mensch.
Ein ähnlicher Effekt würde schon allein durch das Eingehen einer Partnerschaft entstehen, aber das wäre ja schon die Schiene des normalen Lebens, zu der Kinder dann irgendwann unvermeidlich dazu gehören.
Ich habe eine große Scheu (auch Abscheu) vor dieser Schiene und der damit einhergehenden Seinsveränderung. Das Unheimliche an so einer Veränderung ist ja, dass man, wenn man sie erstmal durchgemacht hat, am Ende auch meint, man habe die "richtige" Entscheidung getroffen – so "tief" ist die Veränderung. Gleichzeitig ist diese Veränderung nur "tief" mit einem von vornherein auf das normale Leben eingestellten Blickwinkel. In "Wirklichkeit", d.h. aus der Vogelperspektive betrachtet, bedeutet sie die Entscheidung für eine graduell oberflächlichere Seinsschicht. Man entscheidet sich für ein dauerhaftes Verweilen in größere Gottesferne. Und das kann man auf Dauer eben nur aushalten, wenn man die Tragkraft "tiefer" menschlicher Liebe nutzt (als Ersatzstoff gewissermaßen), sich in das Menschheits-Projekt integriert und dort eine wichtige Aufgabe übernimmt: Wiederrum Menschen zeugen.
Menschen sind so gesehen vor allem Kompensationserzeugnisse. Sie entstehen aus Mangel an seelischer Vollkommenheit und dieser Mangel schließt bereits das Fehlen höchster Ansprüche mit ein. So ist das Wichtigste, das Eltern ihren Kinder beibringen sollten, dass sie nicht wie sie werden müssen, sondern im Gegenteil, hoch über sie hinaus wachsen sollten – und dass sie erst an Fortplanzung denken sollten, wenn sie mit dem Erreichen ihrer höchsten Ziele gescheitert sind. Auf dass die Kindeskinder diese höchsten Ziele erreichen.
Ein ähnlicher Effekt würde schon allein durch das Eingehen einer Partnerschaft entstehen, aber das wäre ja schon die Schiene des normalen Lebens, zu der Kinder dann irgendwann unvermeidlich dazu gehören.
Ich habe eine große Scheu (auch Abscheu) vor dieser Schiene und der damit einhergehenden Seinsveränderung. Das Unheimliche an so einer Veränderung ist ja, dass man, wenn man sie erstmal durchgemacht hat, am Ende auch meint, man habe die "richtige" Entscheidung getroffen – so "tief" ist die Veränderung. Gleichzeitig ist diese Veränderung nur "tief" mit einem von vornherein auf das normale Leben eingestellten Blickwinkel. In "Wirklichkeit", d.h. aus der Vogelperspektive betrachtet, bedeutet sie die Entscheidung für eine graduell oberflächlichere Seinsschicht. Man entscheidet sich für ein dauerhaftes Verweilen in größere Gottesferne. Und das kann man auf Dauer eben nur aushalten, wenn man die Tragkraft "tiefer" menschlicher Liebe nutzt (als Ersatzstoff gewissermaßen), sich in das Menschheits-Projekt integriert und dort eine wichtige Aufgabe übernimmt: Wiederrum Menschen zeugen.
Menschen sind so gesehen vor allem Kompensationserzeugnisse. Sie entstehen aus Mangel an seelischer Vollkommenheit und dieser Mangel schließt bereits das Fehlen höchster Ansprüche mit ein. So ist das Wichtigste, das Eltern ihren Kinder beibringen sollten, dass sie nicht wie sie werden müssen, sondern im Gegenteil, hoch über sie hinaus wachsen sollten – und dass sie erst an Fortplanzung denken sollten, wenn sie mit dem Erreichen ihrer höchsten Ziele gescheitert sind. Auf dass die Kindeskinder diese höchsten Ziele erreichen.
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Samstag, 16. Februar 2013
gedankenmaler, 20:47h
"Stelle mindestens alle 5 Seiten eine detaillierte, stichpunktartige Zusammenfassung der Deiner Meinung nach wichtigsten Thesen und Schlüsselwörter auf. Sei wachsam gegenüber implizit durch den Kontext vorausgesetzte Thesen und notiere diese auch. Notiere weiterhin zu jeder These Deine eigene Haltung. Stimmst Du eher zu oder eher nicht. Gefällt sie Dir oder eher nicht. Du kannst auch subjektive Assoziationen und persönliche Fragen hinzufügen."
Diese Aufforderung sollte jeder Erwachsene einem Jugendlichen zu einem philosophischen oder spirituellen Buch mitgeben. Wer sich einer tieferen Liebe zu diesem Jugendlichen rühmt, sollte darüber hinaus die Notizen mit ihm auch besprechen und seine eigenen Ansichten tolerant einbringen. Sofern das Buch eine sehr spezielle und radikale Ausrichtung hat, wäre es mitunter gut, ihm nach abgeschlossener Lektüre auch andere Bücher und Autoren zu empfehlen, die ein Kontra oder zumindest eine andere Richtung anbieten. Mit denen muss man dann natürlich das gleiche Verarbeitungsprogramm durchziehen.
...
(Wie sehr wäre mein Leben wohl anders verlaufen, wenn meine Eltern mich dieser Maßnahme unterzogen hätten? Ich bin mir sicher: Es wäre definitiv anders verlaufen.
Ich verstehe nicht, wieso es meinen Eltern so sehr an Bewusstheit dafür gemangelt hat, dass es insbesondere für einen jungen Menschen wichtig ist, Philosophisches auch gründlich zu verarbeiten. Um ehrlich zu sein, bin ich auch ein wenig sauer auf sie, denn so eine Unterlassung, wie sie in meinem Fall geschehen ist, ist mindestens Fahrlässigkeit, wenn nicht grobe Fahrlässigkeit.)
...
Bewegt sich der Jugendliche auf einen radikal meditativen Weg zu, so ist dies gewissermaßen ein Sonderfall. Hier sollte man ihm eventuell bei der richtigen Einordnung helfen. Die Überschriften, unter denen er sich in Meditation begibt, können ihn in eine unnötige Enge hineintreiben. Phasenweise können zwar sogar falsche bzw. zu enge Ansichten hilfreich sein, weil man sich dadurch in besonders konzentrierter Weise einem Teilgebiet oder einer Teildisziplin widmet, auf Dauer führt dies aber eher zu Problemen. Der beste philosophische Hintergrund für eine Meditationspraxis muss meiner Meinung nach ein zweigleisiges Angebot sein. Das eine ist dafür ausgelegt, die Meditation in harmonischer Weise in ein "ganz normales Leben" zu integrieren. Hier müssen simpelste Harmoniegesetze beachtet werden, wie sie ein jeder eigentlich automatisch befolgt, und es muss klar gemacht werden, dass Meditation eine Arbeit an der Schnittstelle zwischen "Körper" und "Geist" ist. Das andere Angebot rückt die Perspektive der Erleuchtung (des Empfangs des "Heiligen Geists") in den Fokus. Hier muss klar gemacht werden, dass es einer großen Radikalität und eines großen Mutes bedarf, und dass das sonst vorhandene Ziel einer Vereinbarkeit mit einem "ganz normalen Leben" möglicherweise aufgegeben werden muss, vielleicht sogar das physische Leben überhaupt. Kein Nebenziel darf das Hauptziel trüben. Gleichzeitig spricht natürlich nichts prinzipiell dagegen, dass sich die Erleuchtung (der Empfang des Heiligen Geists) mit einem mehr oder weniger normalen Leben vereinbaren lässt.
...
(Dass meine Eltern diese Weisheit nicht besessen haben, kann ich ihnen kaum vorwerfen. Der Durchschnittsmensch von heute steht nunmal da, wo er gerade steht. Dass er Kinder hat, die er nicht angemessen führen kann, gehört nunmal zur Tragik in diesem Theater.)
Diese Aufforderung sollte jeder Erwachsene einem Jugendlichen zu einem philosophischen oder spirituellen Buch mitgeben. Wer sich einer tieferen Liebe zu diesem Jugendlichen rühmt, sollte darüber hinaus die Notizen mit ihm auch besprechen und seine eigenen Ansichten tolerant einbringen. Sofern das Buch eine sehr spezielle und radikale Ausrichtung hat, wäre es mitunter gut, ihm nach abgeschlossener Lektüre auch andere Bücher und Autoren zu empfehlen, die ein Kontra oder zumindest eine andere Richtung anbieten. Mit denen muss man dann natürlich das gleiche Verarbeitungsprogramm durchziehen.
...
(Wie sehr wäre mein Leben wohl anders verlaufen, wenn meine Eltern mich dieser Maßnahme unterzogen hätten? Ich bin mir sicher: Es wäre definitiv anders verlaufen.
Ich verstehe nicht, wieso es meinen Eltern so sehr an Bewusstheit dafür gemangelt hat, dass es insbesondere für einen jungen Menschen wichtig ist, Philosophisches auch gründlich zu verarbeiten. Um ehrlich zu sein, bin ich auch ein wenig sauer auf sie, denn so eine Unterlassung, wie sie in meinem Fall geschehen ist, ist mindestens Fahrlässigkeit, wenn nicht grobe Fahrlässigkeit.)
...
Bewegt sich der Jugendliche auf einen radikal meditativen Weg zu, so ist dies gewissermaßen ein Sonderfall. Hier sollte man ihm eventuell bei der richtigen Einordnung helfen. Die Überschriften, unter denen er sich in Meditation begibt, können ihn in eine unnötige Enge hineintreiben. Phasenweise können zwar sogar falsche bzw. zu enge Ansichten hilfreich sein, weil man sich dadurch in besonders konzentrierter Weise einem Teilgebiet oder einer Teildisziplin widmet, auf Dauer führt dies aber eher zu Problemen. Der beste philosophische Hintergrund für eine Meditationspraxis muss meiner Meinung nach ein zweigleisiges Angebot sein. Das eine ist dafür ausgelegt, die Meditation in harmonischer Weise in ein "ganz normales Leben" zu integrieren. Hier müssen simpelste Harmoniegesetze beachtet werden, wie sie ein jeder eigentlich automatisch befolgt, und es muss klar gemacht werden, dass Meditation eine Arbeit an der Schnittstelle zwischen "Körper" und "Geist" ist. Das andere Angebot rückt die Perspektive der Erleuchtung (des Empfangs des "Heiligen Geists") in den Fokus. Hier muss klar gemacht werden, dass es einer großen Radikalität und eines großen Mutes bedarf, und dass das sonst vorhandene Ziel einer Vereinbarkeit mit einem "ganz normalen Leben" möglicherweise aufgegeben werden muss, vielleicht sogar das physische Leben überhaupt. Kein Nebenziel darf das Hauptziel trüben. Gleichzeitig spricht natürlich nichts prinzipiell dagegen, dass sich die Erleuchtung (der Empfang des Heiligen Geists) mit einem mehr oder weniger normalen Leben vereinbaren lässt.
...
(Dass meine Eltern diese Weisheit nicht besessen haben, kann ich ihnen kaum vorwerfen. Der Durchschnittsmensch von heute steht nunmal da, wo er gerade steht. Dass er Kinder hat, die er nicht angemessen führen kann, gehört nunmal zur Tragik in diesem Theater.)
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Montag, 31. Dezember 2012
gedankenmaler, 03:46h
Die höchsten Glücksmomente des Menschen sind nicht unbedingt
das Produkt von arbeitsintensiven "Bewusstseinsübungen".
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Freitag, 7. September 2012
gedankenmaler, 19:48h
Wer eine philosophische Neigung hat, gleichzeitig aber "etwas Praktisches" mit seinem Leben anstellen will, der sollte am besten Jura studieren.
Dies ist zumindest einer meiner Favoriten. Wenn ich nochmal ein neues Leben anfangen könnte, wäre das eine Option.
Dies ist zumindest einer meiner Favoriten. Wenn ich nochmal ein neues Leben anfangen könnte, wäre das eine Option.
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