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Montag, 18. Februar 2013
Sein III
Ich würde mit dem Vaterwerden an Leidenschaft verlieren.
Ich würde es aufgeben, die größten und höchsten Ziele anzusteuern, die ein Mensch haben kann. Und ich würde dies von innen heraus tun – es würde von innen heraus geschehen, "ich" wäre wirklich ein anderer Mensch.
Ein ähnlicher Effekt würde schon allein durch das Eingehen einer Partnerschaft entstehen, aber das wäre ja schon die Schiene des normalen Lebens, zu der Kinder dann irgendwann unvermeidlich dazu gehören.
Ich habe eine große Scheu (auch Abscheu) vor dieser Schiene und der damit einhergehenden Seinsveränderung. Das Unheimliche an so einer Veränderung ist ja, dass man, wenn man sie erstmal durchgemacht hat, am Ende auch meint, man habe die "richtige" Entscheidung getroffen – so "tief" ist die Veränderung. Gleichzeitig ist diese Veränderung nur "tief" mit einem von vornherein auf das normale Leben eingestellten Blickwinkel. In "Wirklichkeit", d.h. aus der Vogelperspektive betrachtet, bedeutet sie die Entscheidung für eine graduell oberflächlichere Seinsschicht. Man entscheidet sich für ein dauerhaftes Verweilen in größere Gottesferne. Und das kann man auf Dauer eben nur aushalten, wenn man die Tragkraft "tiefer" menschlicher Liebe nutzt (als Ersatzstoff gewissermaßen), sich in das Menschheits-Projekt integriert und dort eine wichtige Aufgabe übernimmt: Wiederrum Menschen zeugen.
Menschen sind so gesehen vor allem Kompensationserzeugnisse. Sie entstehen aus Mangel an seelischer Vollkommenheit und dieser Mangel schließt bereits das Fehlen höchster Ansprüche mit ein. So ist das Wichtigste, das Eltern ihren Kinder beibringen sollten, dass sie nicht wie sie werden müssen, sondern im Gegenteil, hoch über sie hinaus wachsen sollten – und dass sie erst an Fortplanzung denken sollten, wenn sie mit dem Erreichen ihrer höchsten Ziele gescheitert sind. Auf dass die Kindeskinder diese höchsten Ziele erreichen.



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