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Dienstag, 14. Mai 2013
Sein II
"Die Kraft der Gedanken" – der Ausdruck ist mir schon allein deshalb suspekt,
weil ich noch nichtmal weiß, was denn eigentlich die innere Realität eines "Gedanken" ist. Ich kenne nur den Prozess des Denkens und das sprachliche Endresultat. Der Begriff "Gedanke" scheint mir hier eine Zwischenstation errichten zu wollen, doch macht dies Sinn?
Gewiss gibt es noch eine Vorstufe zum rein sprachlichen Endresultat; es macht aber keinen Sinn, diese Vorstufe besonders hervor zu heben und vom Gesamtprozess (inklusive der Sprachhülle) zu isolieren! Auch gehe ich davon aus, dass es so etwas wie einen "energetischen Informationsspeicher" gibt, sprich: Gedächtnis, den wir mit uns herumschleppen, sowie mögliche zusätzliche "telepathische" Kommunikationskanäle – aber dieses Ding ist wiederrum viel zu groß, um es "Gedanke" nennen zu können. Der einzelne Denk-Akt besteht meiner Meinung nach eher in dem Herausgreifen von Details aus diesem riesigen Informationswollknäul, und diesen Prozess nennt man dann umgangssprachlich auch "jemand denkt einen Gedanken". Das ist aber eher irreführend.

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Neue Gedanken, Gedanken, die man zum ersten Mal denkt, scheinen mir die einzig wahren "Gedanken" zu sein. Hier ist die Verbindung von der inneren Kreativität, vom Geist, bis hin zu sprachlichen Form gegeben.
Dann, mit entgegengesetzter Blickrichtung, kann ich auch etwas mit dem Begriff "Botschaft" anfangen. Das ist ein "Gedanke", der einen innerlich erreicht hat, und nicht nur auf der Oberfläche irgendwie rumdümpelt.

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Letztlich scheint mir der Sachverhalt klar: Die "Macht der Gedanken" weist auf ein Prinzip hin, das in seiner Anwendung unvermeidlich auf die äußereste Schale der "Gedanken" zurückgreifen muss. Gedanken als abgeschlossene Einheit gibt es gar nicht, und in der psychologischen Praxis beginnt die Arbeit doch immer mit Worten.
Insofern könnte man diesen Ansatz gleich unter das Prinzip "die Macht des Umfelds" einordnen. Das Elternhaus, die Stadt oder das Dorf, in dem man wohnt, die Farben und Bilder im eigenen Zimmer, die Freunde, die man hat, das Fernsehprogramm, das man konsumiert – all das beeinflusst einen, und wenn man das Maß an Freiheit, das einem hier zur Verfügung steht, gut nutzt, dann kann man mehr oder weniger zum eigenen Wohlbefinden und Erfolg beitragen. So gesehen ist es auch verständlich, dass man Gedichte, Aphorismen und Vorsätze auswendig lernt, um auf seinem Weg durch die Welt ein paar Stützen zu haben.

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8...

Mir persönlich scheint es aber so, als ob die "Macht der Gedanken" häufig überschätzt wird, bzw. dass im Zusammenhang mit dieser These andere, mindestens genau so wichtige Faktoren gerne vernachlässigt werden. Z.B. die offensichtliche Wahrheit, dass einem alle Macht nichts bringt, wenn man mit gar keinem tiefen Wunsch in sich in Kontakt steht. Ich will nicht sagen, dass man unbedingt einen super-starken, tiefen, inneren Wunsch braucht, aber man muss genügend aus einer gewissen Tiefe heraus motiviert sein.



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