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Montag, 28. Dezember 2009
Sein III
Zum Verhältnis von Karma-Yoga (Weg der körperlichen Arbeit), Bhakti-Yoga (Weg der Hingabe), Raja-Yoga (Weg der Meditation), Jnana-Yoga (Weg der Erkenntnis):
(Wikipedia: Yoga)

Ich bin der Meinung, man kann diese vier mehr oder weniger auf zwei Grundzüge zurückführen, wobei Karma-Yoga und Raja-Yoga auf der einen Seite ein Paar bilden und Bhakti-Yoga und Jnana-Yoga auf der anderen.

Raja-Yoga ist die feinere, aber auch konzentriertere Form des Karma-Yogas. Wer Raja-Yoga ernsthaft praktiziert, ist sich darüber im Klaren, dass der Zustand und der Einsatz des Körpers auch hier von größter Wichtigkeit ist.
(In den Tagebuchaufzeichnungen von der "Mutter" laß ich einmal den Vergleich der täglichen Arbeit mit der Phase des Heißglühens eines Eisens im Feuer und das Meditieren mit der Phase, in der das Eisenstück auf dem Ambos in seinen Details geformt wird.)

Bhakti-Yoga und Jnana-Yoga stellen für mich Wege dar, die sich stärker der Welt zuneigen. Liebe und Hingabe impliziert für mich den Dienst am anderen oder auch an der ganzen Welt, ob bewusst beabsichtigt oder nicht. Der Jnana-Yogi tut das gleiche, indem er als Geburtshelfer der Erkenntnis bei der harmonischen Verwaltung des Lebens mithilft und Orientierung ermöglicht.
Und die Verbindung zwischen Bhakti und Jnana scheint mir offensichtliches Allgemeingut zu sein: Jeder Philosoph, der ein bißchen "Schmackes" hat, weiß, dass hinter seinem Streben nach Wissen auch eine gewisse Liebe steckt.



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Sein IIIa
Nach dem Sich-Hängen-Lassen bestehen wieder exzellente Voraussetzungen dafür zu tun.

Ich glaube, ich sollte mich endlich damit abfinden, dass es mir extrem schwer fällt, ein für mich geeignetes Tätigkeitsfeld in der Welt zu finden.
Ich sollte mir eine ruhige Arbeit suchen mit möglichst wenig Kontakt zu Menschen.

Ja, ich sollte mir eventuell sogar eine Begleitung suchen, die mir sagt, was zu tun ist. Letztlich geht es mir ja immer mehr um das Tun an sich, um seine Wirkung auf meinen Geist. (Die Symbole dieser Welt können mich nicht mehr fangen. Ich will nur mein psychisches Experiment weiterführen.)
Es mutet auf den ersten Blick für mich so abhängig an, doch ist dies letztlich jeder Mensch. In anderer Situation könnte ich genauso gut jemand anderen den Gefallen tun, ihm zu sagen, was er tun soll.
So helfen sich die Menschen gegenseitig.



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Sein II
Wenn ein Philosoph - oder sagen wir lieber: ein Sucher - sich vom Tod Antworten auf die brennendsten Fragen erhofft, dann erwägt er ihn potentiell mit der gleichen Nüchternheit wie er einen Gang in die Bibliothek erwägt.

Das Gebäude ist zwar gewiß einer ganz anderen Natur, doch ist die Zweckmäßigkeit der Handlung nicht weniger gegeben.

(Man könnte sich hier fragen, ob nicht viel eher ein Gebäude verlassen wird anstatt ein neues betreten wird - oder ob es einfach als Wechsel zweier Gebäude betrachtet werden sollte...)



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