Seinsformung

Sein

Die Begeisterung für eine absolut direkte Demokratie, wie sie vielleicht einmal durch das Internet realisiert werden könnte, schwindet schnell, wenn man in der breiten Masse aller Wahlberechtigten Haltungen annimmt, die man für falsch hält.

Tut man dies nicht, so fällt es einem leicht, sie zu befürworten.

Doch worüber mache ich mir eigentlich einen Kopf?

"Das System" reicht dem Volk doch schon sehr gut die Hand - und sie wird kaum gegriffen, wenn ich das richtig einschätze...

epetitionen.bundestag.de heißt die Seite, die die (deutsche) Welt verändern könnte. Wenn als Vorstufe zu einer direkten Demokratie sich irgendwo im Netz erstmal eine beindruckende Summe von Einzelstimmen zusammenballen muss - dann wäre dies doch der richtige Ort dazu. Aber nichts da... solange da pro Tag nicht wenigstens ein paar Zehntausend Unterzeichnungen stattfinden, muss man halt einfach das Fazit ziehen, dass nicht genug Interesse an einer direkten Demokratie vorhanden ist. (Und ich bin da ja auch nicht besser...)

Wiedermal muss man sich darauf besinnen, dass es viel weniger eine Systemfrage ist, ob der Mensch den Weg zu einer "besseren Welt" findet, sondern eine Frage der "psychischen Kultur". Gewiß sind die äußeren Spielregeln und Formen, unter denen der Mensch sein Handeln und Wirken organisiert nicht unwichtig, doch sind sie eben beileibe nicht alles.

Hält man nun den Fokus auf die "psychische Kultur" und fragt, welche Ziele zu formulieren wären, so schiene mir es vor allem wichtig, den Mut, die gedankliche Klarheit, die Fähigkeit zur Selbst-Kritik, das Selbst-Bewusstsein und die Trägheit zu bearbeiten.