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Freitag, 14. Oktober 2011
Sein
Zum ersten Mal mache ich die Beobachtung, wie entscheidend die Grundhaltung im Sein und im Verstand zu einem langen, dauerhaften Leben ist. Fehlt hier jeder Wunsch oder jede Bereitschaft dazu, ist alle Lebensbejahung nur von der aktuellen emotionalen Stimmung abhängig...
wie selbstverständlich...
obwohl es wiederrum auch nur für Leute ein Thema ist, für die Lebensbejahung eben ein Thema ist...
die allermeisten leben ja einfach mit dem Schwung ihrer Geburt so dahin; ich habe den Verdacht, hier scheint das Leben weder bejaht noch verneint zu werden - und vielleicht ist das ja ganz gut so...
zumindest ist es gut so für diejenigen, für die es eben gut ist...

Ich gehöre zu denen, die weder Schwung mehr noch eine bejahende Grundhaltung zu einem langen Leben entwickelt haben...
Ich habe keine Lebensperspektive "erarbeitet", die so einen langen Zeitfaktor ganz selbstverständlich mit berücksichtigt.

Der Prozess wartet nun zum ersten Mal ganz und gar gesammelt am Verstand...

Und auf das menschliche Leben in seiner zeitlichen "Gänze" bezogen, verlasse ich mich dabei mit verblüffender Leichtigkeit ganz selbstverständlich auf das: dass es keine Pflicht zum Leben gibt...

Auf diesem Boden nun darf und muss ich mich jetzt entscheiden.

Der Prozess wartet nun zum ersten Mal ganz und gar gesammelt am Verstand...



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Montag, 10. Oktober 2011
Sein
Die nächtlichen Symptome im Schlaf OHNE mein neugefundenes Heilmittel:

Der Körper wird gegen morgen kalt. Vor allem ist meine linke Schulter immer besonders kalt. Der Körper wird so kalt, dass er nicht mehr in der Lage ist, regenerative Arbeiten zu verrichten. Die Umstellung des Stoffwechsels hin zur Nutzung der Fettreserven funktioniert offenbar nicht (was auch teilweise in einem Gluckosetoleranztest bestätigt wurde). Sorge ich in den frühen Morgenstunden für ein Nachschub an Nahrung wird das Problem nur zu einem kleinen Teil gemildert. Auch die Verarbeitung der Nahrung am Morgen, egal wie sehr ich darauf achte, die richtige zu mir zu nehmen, funktioniert nur mangelhaft.

Mein Lebenswille ist in seiner Substanz angegriffen. Mein Körper arbeitet einfach nicht mehr richtig. Das ganze sitzt so tief, dass eigene Disziplinierungsversuche 0,0 Effekt haben. Ein Pushen im Alltag hin zum mehr "Aktivität" (als vermeintliche lebensbejahende Einstellung) artet in Aktionismus aus und erreicht nicht die tiefe Schicht, die hier ursächlich wirkt. Es müssen "Medikamente" her, die tiefer eingreifen und tiefer wirken.

Interessant ist, dass vor allem meine linke Schulter immer besonders kalt ist. Häufig greife ich in den Morgenstunden mit meiner rechten Hand fest an meine linke Schulter, nur um sie zu wärmen. Mir fällt dazu eine Geschichte von dem Schamanen Don Juan ein; eine auf seinen Schüler Carlos Castaneda angesetzte Zauberin, die die Aufgabe hatte, ihn herauszufordern und zu Grenzerfahrungen zu treiben, würde versuchen, ihn auf die linke Schulter zu schlagen und dadurch zu töten. Die linke Schulter, oder auch die ganze linke Körperhälfte (ich erinnere mich nicht mehr genau), hat etwas mit dem Tod zu tun.

Man könnte jetzt natürlich die Theorie aufstellen, dass ich dieses Symptom der kalten Schulter nur entwickelt habe, weil ich in der Vergangenheit mit dieser Geschichte gefüttert worden bin und sie von meinem "Unterbewusstsein" aufgenommen wurde, doch erscheint mir dies sehr fragwürdig, da ich solchen Informationen kaum emotionales Gewicht gebe und nicht leichtgläubig bin. Ich nehme dieses Symptom "kalte linke Schulter" eher als ein interessantes Indiz auf, das sich sowohl in meine eigene Interpretation als auch in das schamanische System von Castaneda einfügen lässt. Da ist mein kalter, kaum regenierender Körper, meine ständige Beschäftigung mit dem Freitod, die mangelnde Motivationsfähigkeit für irgend etwas... der Tod steht vor der Tür und ich halte mich in einer Zone auf, die wieder nur mit den Worten von Michael Jackson beschrieben werden können:
"You are stuck in the middle and the pain is thunder."

Jetzt aber habe ich ein altbekanntes "Heilmittel" wiederentdeckt, das die ganze Problematik um das zehnfache minimiert. Ich verstehe es besser und kann es gezielter einsetzen. Die positiven Wirkungen überwiegen die Nebenwirkungen.
Ich habe nach meinen neuesten Erkenntnissen auch die Hoffnung, dass ich es nicht ewig nehmen muss.



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Samstag, 8. Oktober 2011
misc
"Energie entsteht durch Glaube. Nicht durch Wahrnehmung. Nicht nur Willensinduktion. Nicht durch einen willentlichen Akt."



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Sein
Stelle mir grad die Frage, ob man auch über die romantische Liebe einen Zustand erreichen kann, in dem man allen Ernstes für jemand anderen (also seinen Partner) sterben würde...

Unter dem Einfluss romantischer Musik hatte ich gerade so etwas wie ein kleine Schau in diese Realität / dieses Szenario. Dass ich dies erkennen kann, zeigt, dass ich auch ein handfester Romantiker sein kann.

Selbstverständlich kann nur diese Eigenschaft allein, dieses Kriterium des Für-einander-sterben, ein Argument sein, um "seine Religion zu wechseln"...



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Sein III
"Ich gehe nun den Weg der spirituellen Liebe."


- dies ist ein guter Satz, um seinen Freitod anzukündigen.



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Samstag, 8. Oktober 2011
Sein IV
"Der Tod ist vielleicht die beste Erfindung des Lebens."

soll Steve Jobs laut B.Z. gesagt haben.



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Sein IV
Wenn man einmal damit anfängt, seinen Geist zu verraten, nistet sich so etwas wie ein Krankheit in einem ein, die die Tendenz zum Selbstverrat nur noch verstärkt und irgendwann in extremen (oder auch nicht so extremen) Drucksituationen sogar die bloße Fähigkeit zur Selbstreue grundsätzlich verschwinden läßt.

Oder man hatte die Fähigkeit zur Selbstreue von Anbeginn niemals besessen und es gibt gar nicht so etwas wie einen initialen "Sündenfall".

Doch nein, hier glaube ich in der Tat an einen Sündenfall. Ich meine, es ist der Sündenfall.



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