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Freitag, 25. Dezember 2009
Sein
"Geisteskrank?
Ihre eigene Entscheidung!"

http://www.patverfue.de/



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Sein
(Glaube als Sprung)
Das große Problem jedes katholisch Gläubigen besteht darin, dass von ihm einerseits ein Sprung ohne sicherndes Netz gefordert wird, er sich andererseits aber auch keinen "Notausgang" für ein eventuelles Scheitern basteln darf.
Als Folge versucht er den Sprung gar nicht mehr, sondern führt ihn nur noch in seiner Phantasie aus.

Wer freier an den Glauben glaubt, kann sich aber einen Notausgang zurechtlegen:
Im Bild von Seilartisten, die sich gegenseitig durch die Luft werfen und nach ein paar Salto wieder fangen, hieße dies: Man installiert sich unten am Boden irgend etwas, das einen mit Sicherheit töten wird, wenn man aufschlägt. Einen Teppich von langen spitzen Eisendornen, einen Grube voll sprühender Lava, oder einfach nur ein Exekutionskommando, das mit geladenen Waffen bereitsteht und in jedem Fall abdrücken wird, kurz nachdem man auf den Boden aufgeschlagen ist.

"Alles oder nichts" ist einfacher zu riskieren als "Alles oder Qual oder nichts".

Leider ist dieser Pragmatismus einem Katholiken und ähnlich Gläubigen aber nicht zugänglich. Der Suizid wird dermaßen verteufelt, dass schon alles, was danach riecht, um jeden Preis vermieden werden muss.

Schon allein dieser Gedankengang hier erhielte mit Sicherheit das Prädikat "Ketzerwerk".

Dabei ist dieser Pragmatismus nichts als die Kombination des leidenschaftlichen Wunsches nach gelebter Gläubigkeit einerseits und Menschlichkeit andererseits.

"Ihr müsst die Probe aufs Exempel machen", sagt sogar Seth...



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Donnerstag, 24. Dezember 2009
misc
Aber nun wird ja alles gut.

Unser aller Herr, JESUS CHRISTUS, hat mein Schicksal heute in eine gute Bahn gelenkt...

Das Buch von L. Ron Hubbard liegt vor mir: "Dianetik".

...

Gäähhnn... ich wähne mich sowas von immun, dass ich es eigentlich nicht wirklich als Herausforderung betrachten kann.

Den unbedarften Leser verweise ich jedenfalls zuerst an diese Liste.

PS: Scientology hat kein Herz. Dies ist etwas das man fühlen kann / muss. Man versucht dort, Abkürzungen zu finden, um an einer wesentlichen Arbeit am Herz vorbeizukommen.



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Donnerstag, 24. Dezember 2009
Sein
Jede Form des Denk- und Gefühlszwangs überwinden.
Dies ist das, wonach mir der Sinn steht.

(Es wundert mich übrigens ein bißchen, dass mir das inzwischen so klar ist. Ja, dass mir überhaupt etwas klar ist... ;-) )

Würde die nötige Arbeit sich in einem äußeren Krieg manifestieren, so würde ich kompromißlos zur Waffe greifen - oder, wenn keine vorhanden - mit blanken Fäusten arbeiten.

Lüge (auch als Fahrlässigkeit), Willkür (auch als Dummheit), böse Absicht (evtl. auch als Kälte) wären die Feinde in diesem Krieg.

Würden sie Gestalt annehmen, gäbe es nur eines: Sie oder ich. Einer wird sterben.

Da wir aber über Abstrakta und / oder etwas "Geistiges" reden, findet der Kampf auf viel intimere Weise statt...

Man vereinigt sich mit seinem Gegner, trägt ihn in sich - trägt den Kampf, den Krieg in sich. Man geht durch so etwas wie "erhöhte Temperatur". Man schwitzt das Böse aus; bis es erledigt, kalt gestellt ist - sein magischer Bann gebrochen.

...

Einer der letzten und dreistesten Willkür-Akte dieser Zeit ist der der dogmatischen Lebensbejahung, der zur Pflicht für alle dahin gestellt wird...

...

In Angesicht dieser nicht mehr steigerbaren logischen Willkür,

In Angesicht des bloßen Hinausplärrens eiserner Prämissen in der Gesellschaft frei von Anstand, Würde und Taktgefühl,

In Angesicht peinlicher pseudo-religiöser Verklärungen bei gleichzeitiger offensichtlicher Unkenntnis, offensichtlichem Kompetenzmangel,

In Angesicht des Mangels an Respekt vor dem großen Ganzen, von dem Leben und Tod ein Teil sind,

In Angesicht der Anmaßung, aus seiner eigenen Sicht für alle gültige Regeln formen zu wollen,

--- in Angesicht all dieser Krankheit und Schamlosigkeit bleibt mir nur eines zu sagen:

Ihr, die Ihr Euch in den Weg stellt, dahin, dass Verhältnisse geschaffen werden, in denen es möglich ist, dass ein Mensch, der aus freiem Willen gehen will, auch in Begleitung bis zuletzt gehen kann...

Ihr sollt - BITTE! - alle verrotten.

Und mir ist echt egal wie - hauptsache Ihr verrottet möglichst schnell und jemand stopft Euch das Maul, solange Ihr noch irgendwie am "Leben" seid.

Es ist dies ein Wunsch meines Herzens. Weg!, weg!, weg! - nur weg mit Euch!
Der liebe Gott möge Euch ein eigenes Universum erschaffen - Euch da aber bitte nie wieder herauslassen.

Dass Ihr der ehrlichen, natürlichen und absolut freien Lebensbejahung schadet, ist mein letztes Wort an Euch.

...

Es schmerzt mich, dass auch mein "Leben", mein Immernoch-Hier-Sein, mein Verweilen auf diesem Planeten, zu einem nicht geringen Anteil auch davon abhängig ist, dass ich diese Lüge, diesen Willkür-Akt auch in mir selbst angewendet habe.

Es stört mich, dass ich mit den dogmatischen Verfechtern des "Wertes des Lebens", etwas gemeinsam habe.

Auch wenn ich die entsprechenden Denkstrukturen nur als Krücke anwandte, sie für einen Zweck instrumentalisierte - ich nutzte sie in Zeiten psychischen Stresses...

Gedankenmalerei lenkte ich mit purer Gewalt künstlich in die nur eine Richtung: "DAS LEBEN!!"
(Ich fühle in der Tat Ekel, wenn ich dieses Wort in der gleichen Weise ausspreche wie diese Untoten...)

Heute habe ich als Resultat ein bißchen das Gefühl, dass ich schon allein durch mein Dasein diese unverschämte Willkür unterstütze. Wäre da nicht die Möglichkeit, sich über die menschlichen Ur-Kategorien von Zeit und Logik zu erheben und jeden scheinbar zwingenden oder "naheliegenden" Schluss zu leugnen; wäre da nicht die Möglichkeit, sich einfach zu sagen, dass dieses Gefühl von mir doch auf einer übertriebenen Prinzipienreiterei beruhe; wäre da nicht die Möglichkeit, sich im Jetzt in eine (hier positive) Willkür des Seins zu begeben, in der man sein eigenes Gesetz ist und auch die naheliegensten Schlüsse und Verbindungen aufkündigen und für ungültig erklären kann, wäre es klar: Ich müsste gehen. Die Krankheit unfreier Lebensbejahung darf nicht unterstützt werden.

Wer sich aber in die absolute Willkür seines Seins hineinbegibt und auch die elementarsten Ur-Schlüsse und -Verbindungen der Welt hinter sich läßt - der läßt eben auch die Welt hinter sich.

Und die Frage ist, ob ich das will.

An diesem Punkt gehen meiner Meinung nach der Jesus-Weg und der Buddha-Weg auseinander. - Dies ist inspiriert durch Max Prantl. - Jesus bleibt mehr Teil der Welt, bleibt ihr "verbunden", macht sich im Dienst an ihr gar zum Opfer, während Buddha sagt, dass man letztlich nichts besseres tun könne, als seinen Arsch zu retten. Sozusagen...

Folglich stehe ich - wie wohl jeder, der bis ins extrem geht - vor der paradox anmutenden Situation, dass mich gerade meine Verbundenheit zur Welt eigentlich töten müsste - und eine größere, innere Distanz zu ihr mich eher erhalten würde.
Aber das mutet nur paradox an.

Um es kurz zu machen: Es würde mir in meiner gegenwärtigen Phase mit meiner Vergangenheit wesentlich leichter fallen, weiterhin durch diese Welt zu wandeln, wenn diese Lüge und diese Willkür in Bezug auf das Leben nicht immernoch so stark die herrschenden Positionen in der Gesellschaft besetzen würden.

Wer daran Anteil hat, der tötet mich mit.



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Mittwoch, 16. Dezember 2009
misc
Die Meta-Partei:
1. Die Partei selbst hat keine eigene Essenz im politischen oder sonstigen Meinungsspektrum. Alle zu einer Zeit evtl. vorherrschenden "Grundsatzpositionen" und Meinungen sind allein das Produkt der die Meta-Partei zur Zeit ausfüllenden Individuen. Sie können sich jederzeit ändern.
Dies ist der einzige Grundsatz einer Meta-Partei. Er kann nicht geändert werden.


(Auf dass diese primitive ego-getriebene Parteilichkeit in der Politik irgendwann überwunden wird.)



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