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Sonntag, 5. Oktober 2008
Sein Ia
Ich möchte weinen - der Energie wegen.

Ich möchte verzweifelt sein - der Energie wegen.

Ich möchte verliebt sein - der Energie wegen.

Ich möchte leidenschaftliche Pläne schmieden - der Energie wegen.

Ich möchte in den Tod springen - der Energie wegen.

Ich möchte einen Vortrag vor einer großen Gruppe halten - der Energie wegen.

Ich möchte kämpfen - der Energie wegen.

Ich möchte Energie haben - der Energie wegen.

Ich möchte Energie haben - um noch mehr an mich ziehen zu können.

Ich möchte Energie haben - um zu explodieren.

...

Ich sollte mich ablenken - um vor lauter Ungeduld nicht nur das Gegenteil zu erreichen.

...

Und wenn ich keine Kraft habe - gibt es nicht auch Leidenschaft ohne Kraft? Liegt nicht in einem einzelnen Gedanken reinste Leidenschaft?

...

Ja, glaube ich endlich dauerhaft daran. Stecke ich sie in meine Tasche. Die absolute Entschiedenheit, die sich außerhalb jeder Konkurrenz stellt - unangreifbar - dies ist die Schönheit, die mich immer begleiten kann.

...

Und doch muss noch mehr getan werden... oder nicht?
(Der Körper...)



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Sonntag, 28. September 2008
Sein Ia
Es geht darum, ständig, in jedem Moment, verrückt zu sein.

Den Kontakt mit dem Irrealen aufrecht erhalten. (durch sich selbst)

Aus dem Irrealen Kraft schöpfen für das "Reale".



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Dienstag, 23. September 2008
Sein III
Bei allem Kummer über das, was hätte besser laufen können, könnte ich jetzt trotzdem ohne Zweifel folgendes Fazit ziehen:
ICH HATTE EIN SEHR SCHÖNES, SPANNENDES LEBEN GEHABT.
Es soll keiner denken, dass all die letzten Jahre der Denkerei frei von Freude und Heiterkeit waren. Im Gegenteil. Es gab immer wieder diese Momente höchsten Glückes. Es gab Momente der Kraft. Es gab die unzähligen Schlachten gegen Dogmen und die Kopf-Angst, die ich für mich entscheiden konnte.
Dass ich mich dieser extremen Phase so 100%ig gewidmet habe, gibt mir das Gefühl, mein Leben bereits gelebt zu haben - auch wenn ich gewisse Kernprobleme immernoch nicht gelöst habe. Ich könnte nun in der Tat mit Freude gehen... zumindest mit einem guten Gefühl...



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Samstag, 20. September 2008
Sein IV
Dieser dramatische Verlust an SCHÖNHEIT - Verlust an Schönheit in meiner und anderer mit mir verbundenen Lebensgeschichten - kann mich, wenn ich nicht aufpasse, immernoch um mein geistiges Heil bringen.
Zu viel Häßliches ist passiert, zu viel Dummes, zu viel Lächerliches, zu viel Unnötiges - und das alles im Kontrast zu der Möglichkeit, dass sich eine große, große Schönheit in meinem Leben hätte entfalten können.
Das macht einfach depressiv.

Deswegen erscheint mir die SCHÖNHEIT des Todes manchmal immernoch als die einzige Möglichkeit, die SCHÖNHEIT zu retten, denn der Freitod wäre ihr gewidmet.

Man kann definitiv übertreiben mit dem Romantisieren in Bezug auf Liebe. Doch es kann definitiv auch wahr werden, das, was man sich da zusammenromantisiert...
oder nicht?
Liebe ist doch das Schönste...
oder nicht?



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