Donnerstag, 11. Juni 2009
gedankenmaler, 12:15h
Gestern abend im Bett habe ich meiner Ex den Tod gewünscht.
Irgendwann ist das Frustrationspotential erschöpft; man kann es nicht mehr mit ansehen, wie sich ein geliebter Mensch Schande auflädt. In extremen Fällen und bei hartnäckiger Verdrängung jeder Einsicht gibt es nur zwei Möglichkeiten, diesem Mißstand entgegenzutreten: Man lädt die Schande in Jesus Christus Manier symbolisch auf sich und nimmt sie mit in den Tod - oder man baut darauf, dass der liebe Gott die Strafe auf die Schultern dessen lädt, der sie eigentlich auch verdient hat.
Letztlich ist da aber gar nicht so ein großer Unterschied, ob man selbst stirbt, oder der andere, oder beide zusammen.
Ernst Jünger. Das Abenteuerliche Herz. 1. Fassung, S. 145:
Ähnlich muss es sich mit dem japanischen Harakiri verhalten, einem Akt, durch den das Leben sich nicht entwürdigt, sondern gerade auf eine Entwürdigung hin, möge sie ihm von ihm selbst oder von außen her angetan sein, zur schärfsten Ablehnung greift, die ihm zur Verfügung steht.
Irgendwann ist das Frustrationspotential erschöpft; man kann es nicht mehr mit ansehen, wie sich ein geliebter Mensch Schande auflädt. In extremen Fällen und bei hartnäckiger Verdrängung jeder Einsicht gibt es nur zwei Möglichkeiten, diesem Mißstand entgegenzutreten: Man lädt die Schande in Jesus Christus Manier symbolisch auf sich und nimmt sie mit in den Tod - oder man baut darauf, dass der liebe Gott die Strafe auf die Schultern dessen lädt, der sie eigentlich auch verdient hat.
Letztlich ist da aber gar nicht so ein großer Unterschied, ob man selbst stirbt, oder der andere, oder beide zusammen.
Ernst Jünger. Das Abenteuerliche Herz. 1. Fassung, S. 145:
Ähnlich muss es sich mit dem japanischen Harakiri verhalten, einem Akt, durch den das Leben sich nicht entwürdigt, sondern gerade auf eine Entwürdigung hin, möge sie ihm von ihm selbst oder von außen her angetan sein, zur schärfsten Ablehnung greift, die ihm zur Verfügung steht.
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Montag, 18. Mai 2009
gedankenmaler, 20:57h
Ich habe mich gerade verliebt...
welch eigen-artige Schönheit! ...
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Dienstag, 12. Mai 2009
gedankenmaler, 16:54h
doch zu weltlicheren Dingen... ich moechte meinen Blog hier nicht schliessen bevor ich nicht wenigstens einmal ein paar Worte zur vielpraktizierten Seinsform der "Coolheit" verloren habe...
wer den Film Blade gesehen hat, kann sich vielleicht an folgenden Dialog erinnern:
Blade (auf ein paar Leute am Eingang eines Clubs zeigend): "Diese dort sind Vampyre."
"Woher weisst Du das?"
Blade: "Ich sehe es an der Art wie sie sich bewegen."
Ueber Vampyre weiss ich zwar wenig, aber ich habe in meiner ebenso erschreckenden Untersuchungsgruppe herausgefunden, dass der grundsaetzliche Unterschied in den Bewegungen festzustellen ist. Leute, die dieser Gruppe angehoeren, machen in der Regel staendig ueberfluessige Bewegungen auf mikroskopischer Ebene. Gleichzeitig blockieren sie gerne andere mikroskopische Bewegungsablaeufe. Im Endeffekt entsteht so ein betraechtlicher Mehraufwand, der allerdings physikalisch noch nicht ins Gewicht faellt...
...
hab jetzt doch schon gar kein Bock mehr, darueber zu schreiben (obwohl es noch viel viel mehr zu sagen gaebe)...
tschuess...
:-)
wer den Film Blade gesehen hat, kann sich vielleicht an folgenden Dialog erinnern:
Blade (auf ein paar Leute am Eingang eines Clubs zeigend): "Diese dort sind Vampyre."
"Woher weisst Du das?"
Blade: "Ich sehe es an der Art wie sie sich bewegen."
Ueber Vampyre weiss ich zwar wenig, aber ich habe in meiner ebenso erschreckenden Untersuchungsgruppe herausgefunden, dass der grundsaetzliche Unterschied in den Bewegungen festzustellen ist. Leute, die dieser Gruppe angehoeren, machen in der Regel staendig ueberfluessige Bewegungen auf mikroskopischer Ebene. Gleichzeitig blockieren sie gerne andere mikroskopische Bewegungsablaeufe. Im Endeffekt entsteht so ein betraechtlicher Mehraufwand, der allerdings physikalisch noch nicht ins Gewicht faellt...
...
hab jetzt doch schon gar kein Bock mehr, darueber zu schreiben (obwohl es noch viel viel mehr zu sagen gaebe)...
tschuess...
:-)
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gedankenmaler, 15:44h
sehe ich Gott vor meinen Augen?
mit meinen Augen?
ich denke, ich wuerde ihn dort mehr sehen, wenn ich es nicht so zu forcieren versuchen wuerde.
(in dem Versuch, mich mit der Welt zu arrangieren, muss es mir gelingen, Gott auch in der Welt zu sehen / fuehlen...)
Doch ich denke, man wird ihn dort niemals in seiner Gaenze sehen. "Dort" ist nur ein Abglanz von ihm. Oder auch ein Aussenposten. Aber nicht mehr.
...
Manche sagen, dass Gott Liebe ist. Mir aber scheint es eher, als ob Liebe ein Ersatz fuer Gott ist. Ein sehr, sehr guter Ersatz, weil von ihm selbst geschaffen. So ist es "legitim", Gott zu "vergessen", sich der Welt zu widmen - und in ihr zu "leben".
...
Ich glaube, es gibt viel bessere Worte fuer "Liebe"...
:-)
mit meinen Augen?
ich denke, ich wuerde ihn dort mehr sehen, wenn ich es nicht so zu forcieren versuchen wuerde.
(in dem Versuch, mich mit der Welt zu arrangieren, muss es mir gelingen, Gott auch in der Welt zu sehen / fuehlen...)
Doch ich denke, man wird ihn dort niemals in seiner Gaenze sehen. "Dort" ist nur ein Abglanz von ihm. Oder auch ein Aussenposten. Aber nicht mehr.
...
Manche sagen, dass Gott Liebe ist. Mir aber scheint es eher, als ob Liebe ein Ersatz fuer Gott ist. Ein sehr, sehr guter Ersatz, weil von ihm selbst geschaffen. So ist es "legitim", Gott zu "vergessen", sich der Welt zu widmen - und in ihr zu "leben".
...
Ich glaube, es gibt viel bessere Worte fuer "Liebe"...
:-)
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gedankenmaler, 03:52h
Ein Aspekt der Rolle des Todes in Spiritualitaet ist eigentlich relativ einfach zu greifen, wenn man sich nur klar macht, dass die Bereitschaft zum Sterben irgendwann erbracht werden muss.
Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Intensitaet seiner Widmung so gross sein muss, dass sie auch den Tod mit einschliesst.
Alles andere hiesse, lau zu sein - doch die Lauen werden ausgespieen...
(siehe auch diesen Beitrag)
Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Intensitaet seiner Widmung so gross sein muss, dass sie auch den Tod mit einschliesst.
Alles andere hiesse, lau zu sein - doch die Lauen werden ausgespieen...
(siehe auch diesen Beitrag)
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Freitag, 10. April 2009
gedankenmaler, 23:18h
Immernoch quält mich dieses Gefühl, etwas Wichtiges ausdrücken zu wollen - was wiederrum auf dem Gefühl basiert, etwas gelernt zu haben - doch es ist etwas Subtiles, das sehr, sehr schwer technisch zu greifen ist...
Und so werde ich wohl ganz am Ende meiner erfolglosen Bemühungen mir nicht anders zu helfen wissen, als mich mit "weniger" zu begnügen: Anstatt das Gelernte selbst zu tranportieren, die praktische Lebenseinstellung benennen, durch deren Befolgung man das, was ich eigentlich im Kern meine, selbst entdecken wird.
Und da ich mich im Grunde doch so ziemlich "am Ende" fühle, sei diese "praktische Lebenseinstellung" gleich mal genannt:
Ausprobieren!
Das Ausprobieren-Wollen und Experimentieren-Wollen als eine Eigenschaft, von der man fast nicht zuviel haben kann.
Dabei gilt dieses Prinzip eben auch für das Denken, für all die tausenden von Gedanken, die es auszuschmecken und -kosten gibt.
(Man kann diesen Gedanken auch auf sich selbst anwenden. Ihn mal probeweise bejahen - und dann mal einen gegenteiligen Gedanken probeweise bejahen...)
Mehr habe ich glaube ich nicht zu geben.
Und so werde ich wohl ganz am Ende meiner erfolglosen Bemühungen mir nicht anders zu helfen wissen, als mich mit "weniger" zu begnügen: Anstatt das Gelernte selbst zu tranportieren, die praktische Lebenseinstellung benennen, durch deren Befolgung man das, was ich eigentlich im Kern meine, selbst entdecken wird.
Und da ich mich im Grunde doch so ziemlich "am Ende" fühle, sei diese "praktische Lebenseinstellung" gleich mal genannt:
Ausprobieren!
Das Ausprobieren-Wollen und Experimentieren-Wollen als eine Eigenschaft, von der man fast nicht zuviel haben kann.
Dabei gilt dieses Prinzip eben auch für das Denken, für all die tausenden von Gedanken, die es auszuschmecken und -kosten gibt.
(Man kann diesen Gedanken auch auf sich selbst anwenden. Ihn mal probeweise bejahen - und dann mal einen gegenteiligen Gedanken probeweise bejahen...)
Mehr habe ich glaube ich nicht zu geben.
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Dienstag, 31. März 2009
gedankenmaler, 22:20h
Das mit den Gedanken ist wie mit den Kunstwerken im Museum.
In stilvollem Licht beleuchtet und abgesegnet von "Kunstkennern" bestaunen und "beglaubigen" wir sehr oft Dinge, an denen wir sonst achtlos vorbei gehen würden, wenn sie nur draußen am Straßenrand rumliegen würden.
...
Gibt es also keine wirklich guten Kunstwerke?
Oder gibt es im Gegenteil viel, viel mehr als wir zu verdauen im Stande sind?
Welches Licht wirfst Du auf diese Fragen ?
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gedankenmaler, 18:55h
Der wahre Mut des Herzens. Er kann auch im Verstand geübt werden. Vielleicht nicht vollständig, aber die Grundsatzentscheidung, das Risiko, selbst zu denken, auf sich zu nehmen, - eine Grundsatzentscheidung, die sich immer wieder wiederholt - basiert auf dem Mut des Herzens.
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Montag, 30. März 2009
gedankenmaler, 22:49h
Ist es ein Makel, dass meine Bereitschaft, "die große spirituelle Botschaft" voll und ganz zu "testen", erst total wird, wenn ich auch ganz bewusst den Tod in Kauf nehme?
Es kann ein Makel sein.
Und doch ist es so, dass man auch vom Ausgangspunkt des "Lebensmüde"-Seins aus beginnen kann und sich diese "unperfekte Totalität" zunutze machen kann.
Es kann ein Makel sein.
Und doch ist es so, dass man auch vom Ausgangspunkt des "Lebensmüde"-Seins aus beginnen kann und sich diese "unperfekte Totalität" zunutze machen kann.
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Mittwoch, 25. Februar 2009
gedankenmaler, 12:16h
Das normale, weltlich körperlich gelagerte Funktionieren läßt sich auch nicht den Menschen im besonderen widmen. Die Befriedigung kommt einfach aus dem Tun selbst. Da ist zwar Platz für die Hoffnung, dass der eigene Beitrag zum harmonischen Weltenlauf anderen irgendwie zugute kommt, aber ich kann mich nicht direkt an dieses Ziel heften.
Sehr ähnlich ist es mit dem Schreiben und eigentlich jeder anderen Tätigkeit.
In jedem Fall liegt es mir fern, für mein Überleben zu kämpfen. Es kann mir zwar phasenweise gut tun, kämpfen zu müssen - aber grundsätzlich verneine ich die objektive Notwendigkeit dazu klar. Dann will ich eben nicht "hier sein". Wenn man schuften und ackern, sich plagen, und sich vielleicht sogar selbst verraten muss, sollte man lieber gehen, bin ich der Meinung. Ich will nicht in einer Welt leben, in der es notwendig ist, sich zu versklaven. Ich will in einer Wunderwelt leben, in der die Jesus-Worte wahr sind. Ich fordere dies, auch weil ich glaube, dass es möglich ist:
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/12.html#12,24
...
Wieso fällt es mir nach wie vor so schwer, den nüchternen Wert meines Schreibens zu erkennen?
Ist diese Gedankenführung für andere nicht in der Tat mit einem gewissen Wert, ja Nutzwert, behaftet?
Es ist hier doch wie mit allem anderen: Der Mensch muss - wenn er sich nicht grad aufmacht auf den direktesten Weg zu Gott - "beschäftigt" werden. Er muss "ernährt" werden. Er muss "geführt" werden. Dass ich diese Funktion durchaus erfüllen kann, daran habe ich keine Zweifel.
Aber mit dieser eingeschobenen Bedingung - "wenn er sich nicht grad aufmacht auf den direktesten Weg zu Gott" - hole ich mir das große Gegenargument ins Haus: Es ist dann sogar so, dass jede Beteiligung an der Produktion von Mitteln der Unterhaltung und Bequemlichkeit als Sünde betrachtet werden kann.
Wie berauschend die Erkenntnisse auch immer sind, die ein Mensch in seinem Denken empfinden kann; wenn ihn diese Beschäftigung davon abbringt, sich mit seinem ganzen Sein für etwas herzugeben, dann ist der Wert dieser Beschäftigung und jede Förderung dieser sehr zweifelhaft. Niemand, der sich Leben und Tod in höchstem Maße aussetzt, braucht wirklich "philosophische Details".
Und so könnte ich also auch nicht mein Schreiben verkaufen (nur mal angenommen, ich fände einen Verleger für ein Buch).
Sehr ähnlich ist es mit dem Schreiben und eigentlich jeder anderen Tätigkeit.
In jedem Fall liegt es mir fern, für mein Überleben zu kämpfen. Es kann mir zwar phasenweise gut tun, kämpfen zu müssen - aber grundsätzlich verneine ich die objektive Notwendigkeit dazu klar. Dann will ich eben nicht "hier sein". Wenn man schuften und ackern, sich plagen, und sich vielleicht sogar selbst verraten muss, sollte man lieber gehen, bin ich der Meinung. Ich will nicht in einer Welt leben, in der es notwendig ist, sich zu versklaven. Ich will in einer Wunderwelt leben, in der die Jesus-Worte wahr sind. Ich fordere dies, auch weil ich glaube, dass es möglich ist:
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/12.html#12,24
...
Wieso fällt es mir nach wie vor so schwer, den nüchternen Wert meines Schreibens zu erkennen?
Ist diese Gedankenführung für andere nicht in der Tat mit einem gewissen Wert, ja Nutzwert, behaftet?
Es ist hier doch wie mit allem anderen: Der Mensch muss - wenn er sich nicht grad aufmacht auf den direktesten Weg zu Gott - "beschäftigt" werden. Er muss "ernährt" werden. Er muss "geführt" werden. Dass ich diese Funktion durchaus erfüllen kann, daran habe ich keine Zweifel.
Aber mit dieser eingeschobenen Bedingung - "wenn er sich nicht grad aufmacht auf den direktesten Weg zu Gott" - hole ich mir das große Gegenargument ins Haus: Es ist dann sogar so, dass jede Beteiligung an der Produktion von Mitteln der Unterhaltung und Bequemlichkeit als Sünde betrachtet werden kann.
Wie berauschend die Erkenntnisse auch immer sind, die ein Mensch in seinem Denken empfinden kann; wenn ihn diese Beschäftigung davon abbringt, sich mit seinem ganzen Sein für etwas herzugeben, dann ist der Wert dieser Beschäftigung und jede Förderung dieser sehr zweifelhaft. Niemand, der sich Leben und Tod in höchstem Maße aussetzt, braucht wirklich "philosophische Details".
Und so könnte ich also auch nicht mein Schreiben verkaufen (nur mal angenommen, ich fände einen Verleger für ein Buch).
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