Sonntag, 15. Juli 2012
gedankenmaler, 17:38h
Die Hinwendung zum Tod hin ist in meinem Fall vielleicht doch eher "positiv".
("Positiv" im Sinne von: man wählt etwas, weil man es will. "Negativ" im Sinne von: man wählt etwas, weil man alles andere nicht will.)
Der Punkt ist einfach, dass, begründet in meiner Individualität und meinem Schicksal, ich an gegenwärtigem Entwicklungsstand eine Gegensatzbeziehung zwischen (normalem) Leben / Welt und Spiritualität wahrnehme (was weder als richtig noch als falsch zu bezeichnen ist). Je mehr ich von dem einen habe, desto weniger habe ich von dem anderen, und so tobt praktisch schon seit Jahren ein Kampf zwischen zwei Seiten. Und letztendlich will ich einfach nicht auf die andere Seite. Ich will es einfach nicht.
Und ich mag diese Gegensatzbeziehung und akzeptiere diesen Rahmen, diesen Kontext, in dem ich stehe. Ich will dieses Grundmuster meiner Existenz gar nicht durch ein anderes ersetzen. Ich mag die Klarheit, die Ästhetik. In einem solchen Rahmen können sich "Aussagen" entfalten, die nur dort möglich sind. Jedes (tiefere) Schicksal hat im Sinne eines Handlungsrahmens seinen "Sinn". Die Frage, ob man es irgendwie ändern könnte, ist lächerlich, sofern der Betroffene diesen Handlungsrahmen gar nicht ändern will. Ich will gar keine andere Form der Spiritualität kennenlernen, nur um mich vor der Entscheidung zwichen Leben und Tod drücken zu können. Sogar mein Kränklich-Sein, das maßgeblich dazu beiträgt, dass die Schere zwischen "unspirituellem Diesseits" und "spirituellem Jenseits" auseinanderklafft, will ich nicht von irgend einem Zaubertrunk geheilt haben. Die Situation, in der ich stecke, gehört zu mir. Es liegt jetzt einfach nur an mir, meine Reinheit zu beschützen, und im Rahmen meiner Möglichkeiten die Entscheidung zu treffen, die im Einklang mit meiner Seele steht – also praktisch das zu tun, was immer zu ist. Wenn dies aufgrund all der äußeren Parameter die Entscheidung für den Freitod ist, na dann ist das eben so.
Ich werde es letztlich wohl einfach nicht über's Herz bringen, mich gegen meine Spiritualität zu entscheiden.
Bis dahin, bis hierin, bis heute, gebe ich nach außen hin sicherlich einen verwirrenden Eindruck ab, weil ich auf verwirrende Art widersprüchlich bin. Ich bin äußerst zweigleisig gefahren, die letzten Jahre. Ich betrachte dies eher negativ, denn es hat für mich mehr von Inkonsequenz und Opportunismus als dass ich es als gewissenhaften Kampf betrachten könnte, "zwei Seiten in meinem Leben zusammenzubringen". Es war mehr Ignoranz im Spiel als alles andere. Ein Mir-die-Augen-Zuhalten vor dem eigentlich klareren, schöneren und konsequenteren Weg. Garniert war das Ganze mit einem banalen fast schändenden Pragmatismus; ich beschäftigte mich mit allerlei Dingen, die man später ja vielleicht mal brauchen könnte, wenn man denn wieder richtig gesund ist. Aber das war (und ist) alles Bockmist. Wenn da nicht auch immer wieder Zeichen gewesen wären, hätte ich jetzt überhaupt gar keine gute Ausrede für mein halbherziges Hin-und-her-Gerissen-Sein.
Ich habe die Hoffnung, dass auch dieser seltsame Kampf meines Lebens für andere etwas Gutes abwirft. Ich selbst habe zumindest das Gefühl, einiges gelernt zu haben. Aber wie dumm war ich doch am Anfang und wie lange habe ich doch gebraucht, um zu lernen... Man nehme nur mal das Beispiel mit den "Zeichen" im Leben. Sich das "Glauben" in dieser Sache zu erlauben, hatte mich viel Zeit gekostet. Vielleicht ist dies eines der fundamentalsten Lernmuster: sich Sachen zu erlauben, die man sich bisher verbot. Hierzu können auf der anderen Seite natürlich auch das Nicht-Glauben und das Bezweifeln gehören, und natürlich der Klassiker: sapere aude. Übrigens hat die Lektüre dieses Wikipedia-Eintrags mal wieder dafür gesorgt, dass ich dieser Empfindung gegenüber stand, dass vom Wesentlichen alles schon einmal gesagt worden ist und dass die Philosophie immer nur um eine "Neugeburt" des alten Wissens kämpft (bzw. um eine finale Durchsetzung des tieferen Wissens in der Gesellschaft). sapere heißt schmecken, riechen, merken. So hat auch Nietzsche nur etwas Altes neu entdeckt, wenn er schreibt, sein Genie liege in seinen Nüstern.
Da ich gerade dabei bin, ein paar Highlights aufzuzählen, so dürfen diese nicht fehlen:
Das (Er)Finden des Wortes "Glaubensglaube".
Die These "Es gibt keine Depression."
Das Entdecken der Gedankenform "Wenn ich schlecht von mir denke, bin ich auf der sichereren Seite."
Das Wort "Thesenbewusstheit"
Das Wort "Wissensintelligenz" (die Fähigkeit, Worte richtig einzuordnen, als eine auch unbewusst wirkende und helfende Kraft)
Ich verzichte aus Faulheit auf genauere Erklärungen an dieser Stelle.
Und auch darauf, diesen Beitrag fortzusetzen.
Der Punkt ist einfach, dass, begründet in meiner Individualität und meinem Schicksal, ich an gegenwärtigem Entwicklungsstand eine Gegensatzbeziehung zwischen (normalem) Leben / Welt und Spiritualität wahrnehme (was weder als richtig noch als falsch zu bezeichnen ist). Je mehr ich von dem einen habe, desto weniger habe ich von dem anderen, und so tobt praktisch schon seit Jahren ein Kampf zwischen zwei Seiten. Und letztendlich will ich einfach nicht auf die andere Seite. Ich will es einfach nicht.
Und ich mag diese Gegensatzbeziehung und akzeptiere diesen Rahmen, diesen Kontext, in dem ich stehe. Ich will dieses Grundmuster meiner Existenz gar nicht durch ein anderes ersetzen. Ich mag die Klarheit, die Ästhetik. In einem solchen Rahmen können sich "Aussagen" entfalten, die nur dort möglich sind. Jedes (tiefere) Schicksal hat im Sinne eines Handlungsrahmens seinen "Sinn". Die Frage, ob man es irgendwie ändern könnte, ist lächerlich, sofern der Betroffene diesen Handlungsrahmen gar nicht ändern will. Ich will gar keine andere Form der Spiritualität kennenlernen, nur um mich vor der Entscheidung zwichen Leben und Tod drücken zu können. Sogar mein Kränklich-Sein, das maßgeblich dazu beiträgt, dass die Schere zwischen "unspirituellem Diesseits" und "spirituellem Jenseits" auseinanderklafft, will ich nicht von irgend einem Zaubertrunk geheilt haben. Die Situation, in der ich stecke, gehört zu mir. Es liegt jetzt einfach nur an mir, meine Reinheit zu beschützen, und im Rahmen meiner Möglichkeiten die Entscheidung zu treffen, die im Einklang mit meiner Seele steht – also praktisch das zu tun, was immer zu ist. Wenn dies aufgrund all der äußeren Parameter die Entscheidung für den Freitod ist, na dann ist das eben so.
Ich werde es letztlich wohl einfach nicht über's Herz bringen, mich gegen meine Spiritualität zu entscheiden.
Bis dahin, bis hierin, bis heute, gebe ich nach außen hin sicherlich einen verwirrenden Eindruck ab, weil ich auf verwirrende Art widersprüchlich bin. Ich bin äußerst zweigleisig gefahren, die letzten Jahre. Ich betrachte dies eher negativ, denn es hat für mich mehr von Inkonsequenz und Opportunismus als dass ich es als gewissenhaften Kampf betrachten könnte, "zwei Seiten in meinem Leben zusammenzubringen". Es war mehr Ignoranz im Spiel als alles andere. Ein Mir-die-Augen-Zuhalten vor dem eigentlich klareren, schöneren und konsequenteren Weg. Garniert war das Ganze mit einem banalen fast schändenden Pragmatismus; ich beschäftigte mich mit allerlei Dingen, die man später ja vielleicht mal brauchen könnte, wenn man denn wieder richtig gesund ist. Aber das war (und ist) alles Bockmist. Wenn da nicht auch immer wieder Zeichen gewesen wären, hätte ich jetzt überhaupt gar keine gute Ausrede für mein halbherziges Hin-und-her-Gerissen-Sein.
Ich habe die Hoffnung, dass auch dieser seltsame Kampf meines Lebens für andere etwas Gutes abwirft. Ich selbst habe zumindest das Gefühl, einiges gelernt zu haben. Aber wie dumm war ich doch am Anfang und wie lange habe ich doch gebraucht, um zu lernen... Man nehme nur mal das Beispiel mit den "Zeichen" im Leben. Sich das "Glauben" in dieser Sache zu erlauben, hatte mich viel Zeit gekostet. Vielleicht ist dies eines der fundamentalsten Lernmuster: sich Sachen zu erlauben, die man sich bisher verbot. Hierzu können auf der anderen Seite natürlich auch das Nicht-Glauben und das Bezweifeln gehören, und natürlich der Klassiker: sapere aude. Übrigens hat die Lektüre dieses Wikipedia-Eintrags mal wieder dafür gesorgt, dass ich dieser Empfindung gegenüber stand, dass vom Wesentlichen alles schon einmal gesagt worden ist und dass die Philosophie immer nur um eine "Neugeburt" des alten Wissens kämpft (bzw. um eine finale Durchsetzung des tieferen Wissens in der Gesellschaft). sapere heißt schmecken, riechen, merken. So hat auch Nietzsche nur etwas Altes neu entdeckt, wenn er schreibt, sein Genie liege in seinen Nüstern.
Da ich gerade dabei bin, ein paar Highlights aufzuzählen, so dürfen diese nicht fehlen:
Das (Er)Finden des Wortes "Glaubensglaube".
Die These "Es gibt keine Depression."
Das Entdecken der Gedankenform "Wenn ich schlecht von mir denke, bin ich auf der sichereren Seite."
Das Wort "Thesenbewusstheit"
Das Wort "Wissensintelligenz" (die Fähigkeit, Worte richtig einzuordnen, als eine auch unbewusst wirkende und helfende Kraft)
Ich verzichte aus Faulheit auf genauere Erklärungen an dieser Stelle.
Und auch darauf, diesen Beitrag fortzusetzen.
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gedankenmaler,
Dienstag, 17. Juli 2012, 00:43
Ich habe vergessen zu erwähnen, was ich nicht erreicht habe: Das Thema der Selbst-Erinnerung zu erklären. Jeder Moment, in dem es so aussah, als wäre es mir gelungen, war doch nur ein Scheinerfolg. Ich glaube aber, dass dies ganz gut so ist, denn mein Grundansatz war auf subtile Weise falsch und den natürlichen Gesetzen des Lebens und seinen Energien entgegengesetzt.
Heute meine ich zu wissen, welcher der Ansatz der richtige ist. Die Selbst-Erinnerung soll und kann erst dann ein Thema im persönlichen Leben sein, wenn das Leben einen gewissen, "geistigen Energieüberschuss" für einen abwirft. Erst dann macht es Sinn, sich so einer transformierenden Praxis hinzugeben. Die erste Praxisanweisung muss daher also lauten: Lebe das Leben in einer Weise, dass sich Deine Energie vermehrt. Dann geschieht die "Selbst-Erinnerung" praktisch von allein und die bewusste Kenntnis dieser spirituellen Praxis gibt höchstens noch den Feinschliff.
Diese Behauptungen beruhen auf Erfahrung. Ich habe sie schon vor Jahren gemacht, allerdings kann ich sie erst jetzt richtig deuten. Mir fiel das Meditieren nämlich immer genau dann besonders leicht, wenn ich z.B. gerade eine Weile konzentriert Klavier geübt hatte.
Also habe ich es jetzt wohl doch "erklärt", das Thema der Selbst-Erinnerung.
Heute meine ich zu wissen, welcher der Ansatz der richtige ist. Die Selbst-Erinnerung soll und kann erst dann ein Thema im persönlichen Leben sein, wenn das Leben einen gewissen, "geistigen Energieüberschuss" für einen abwirft. Erst dann macht es Sinn, sich so einer transformierenden Praxis hinzugeben. Die erste Praxisanweisung muss daher also lauten: Lebe das Leben in einer Weise, dass sich Deine Energie vermehrt. Dann geschieht die "Selbst-Erinnerung" praktisch von allein und die bewusste Kenntnis dieser spirituellen Praxis gibt höchstens noch den Feinschliff.
Diese Behauptungen beruhen auf Erfahrung. Ich habe sie schon vor Jahren gemacht, allerdings kann ich sie erst jetzt richtig deuten. Mir fiel das Meditieren nämlich immer genau dann besonders leicht, wenn ich z.B. gerade eine Weile konzentriert Klavier geübt hatte.
Also habe ich es jetzt wohl doch "erklärt", das Thema der Selbst-Erinnerung.
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