Freitag, 8. Juni 2012
gedankenmaler, 12:19h
Beim Schreiben...
Wie sich beim Schreiben die Logik und Gedanken immer wieder drehen und wandeln... und wie man nicht selten zu dem Schluss kommt, dass alles kompletter Schwachsinn ist – bzw. dass alles nur auf Willkür basiert; dem freien oder unfreien Willen dahinter. Im Grunde wandeln sich auch nicht so sehr die Logik und die Gedanken, sondern es wandeln sich je nach eingeschlagenen Denkweg die "Angriffspunkte", die einem zu Verfügung stehen. Wie eine leicht andere Wahl im subtilen Assoziationsnetz zu entgegengesetzten Ergebnissen in den praktischen Schlussfolgerungen führen kann...
Wie überhaupt alles von immens viel Ungenauigkeit überschwemmt ist... und wie diese so oft noch nicht einmal bemerkt wird. Und dass man dies – wenn man andere Ansprüche hat – auch ganz kaltblütig für sich nutzen kann. Man wirft da ein paar Worte hin und das Gegenüber reagiert und produziert und redet – als ob man da etwas Schlüssiges und Intelligentes gesagt hätte... haha!... Denkste!...
Es ist ein seltsamer Kampf mit den Worten – wenn man ihn denn ernsthaft führt. Er erinnert mich immer wieder auch an den Versuch, dem Meer mittels Netzen und Holzpflöcken Land abzugewinnen. Man hat ein paar stabile vorgeformte Punkte – die man prinzipiell auch wieder verlieren kann – und versucht nun, sich weiter in die Wirklichkeit hinein zu arbeiten, bzw. Wirklichkeit für das "Diesseits" zu gewinnen. (Irgend jemand anders hat diese Metapher sicher schon vor mir ersonnen...) Man muss immer mit dem arbeiten, das man schon hat. Und nicht selten wackelt das, das man zu haben glaubte, und muss auf eine andere Art wieder festgeschnürt werden. Dann glaubt man, dass man nun eine stabile Basis hat, bis man eben feststellt, dass der ein oder andere Knoten doch gar nicht so fest sitzt.
Mit der Zeit entwickelt man auch so etwas wie eine Taktik, um diesen Kampf effektiver zu Ergebnisse zu führen. Ich versuche z.B. öfters, wenn ich im Detail keine Klarheit für mich gewinnen kann, über mehrere Holzpflöcke gleichzeitig zu springen, um bei Erfolg dann mit einem neuen Grundansatz Ordnung in die Dinge bringen zu können...
Es ist prinzipiell schon ein wichtige Arbeit, doch mutet sie oft genug auch viel zu mühselig an. Und wie gesagt: Am Ende ist es fast immer der Wille – und nicht Bedeutung, Aussage, Logik –, der eine Sache entscheidet. Entweder ein Wille sabotiert, manipuliert, verzerrt – oder der eine Wille, das Denken und Fühlen nach seinen eigenen Gesetzen (Anziehung und Abstoßung der Elemente...) laufen zu lassen, ist die zuverlässige Energiequelle für alle möglichen Arten des Springens von Holzpflock zu Holzpflock (was in einem durch und durch harmonisch aufgebauten Universum DIE Methodik der Wahrheit sein müsste).
Es im Grunde gar nicht so schwierig, in diesem Kampf ehrlich zu sich selbst zu sein, und zu wissen, wann man eher streitet anstatt das Sehen zu suchen. Es ist im Grunde gar nicht so schwierig, der Lust des Egos zu streiten zu entsagen, und stattdessen eher der Lust zu sehen zu folgen. Man muss sich nur mit ein bißchen Beständigkeit umerziehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Landgewinnung
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