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Sonntag, 12. Mai 2013
gedankenmaler, 00:18h
Meine Frage nach einer Begründung für die Praxis der Selbst-Erinnerung...
Meine Frage, wieso man denn unbedingt seinen Verstand überwinden „muss“, wieso man denn unbedingt Abstand von den Gedanken nehmen „muss“...
Wieso ist Sein und Denken so gespalten? Und wieso kann man diese Tatsache so schwer aus der ganz normal tickenden Psyche heraus sehen? Wieso ist der Zustand „gesteigerten Seins“ (klaren, magischen Seins) so schwer mit einer „normalen Psyche“ zu ahnen / riechen? Wieso gibt es nicht wenigstens eine Anfangsahnung, dass man in die Richtung des „Seins“ zu gehen hat?
1. Es gibt kein „muss“ in dieser Richtung – weil es generell überhaupt gar kein „muss“ in spirituellen Dingen gibt.
2. Man kann mit einer Psyche im normalen Zustand (nach Seth im „Gnadenzustand“) kein Gefühl für das „gesteigerte Sein“ haben, aber ein Gefühl, wofür der Verstand gut ist. Man kann das Gebiet fühlen, für das er zuständig ist, seine Rolle, sein Beitrag im Gesamtfunktionieren des Menschen. Und dann fällt einem relativ leicht der Mißstand auf, dass man den Verstand darüber hinaus auch in einer falschen, für einen selbst negativen Weise benutzt. Diese Erkenntnis und die daraus resultierende Praxis ist schon (fast) genug!
Man kann den Verstand nicht auf das Sein richten, außer natürlich in seiner für ihn eigentümlichen rein theoretischen und kategorisierenden Art. Der Verstand ist dafür da, noch einen Schritt weiter nach außen zu gehen, und in der Welt der Formen seine Arbeit zu verrichten. Wenn man ihm das nicht abspricht, sondern ihm dabei hilft, sich in dieser Weise auszuleben, hat man schonmal eine Energieverwirrung weniger in seinem Seins-System – was nicht zuletzt dazu führen kann, dass sich auch die Meditationen verbessern. Auch andere „Energien“ und Prozesse wissen nun leichter, an welchen Platz sie eigentlich gehören. Insgesamt gesehen geht es ja auch um die Harmonisierung aller Aktivitätszustände, und die Entwicklung möglichst aller Teile des Seins-Systems.
3. Hilfreich ist für mich auch die Perspektive, dass man spirituelle Arbeit nicht unbedingt als Suche nach sich selbst verstehen muss, sondern, etwas allgemeiner, als Versuch, die gesamte Realität in ihrem Wesen zu erfassen und zu ergründen. Oder auch als Versuch, das Verhältnis zwischen sich selbst und der Realität zu verstehen (– wobei man diese beiden eben gar nicht so hart trennen sollte).
In diesem Bestreben, die Realität zu ergründen, übt man sich natürlich auch im Umgang mit dieser. Es ist auch möglich, dass dieser Aspekt für einen in den Vordergrund rückt. Es geht also nicht nur um Verstehen, sondern auch um Kontrolle bzw. Fähigkeit, die durch Übung ausgebaut wird.
...
– Meditation als innere Bewegungslosigkeit
– Selbst-Erinnerung, Radikalität, Religiosität
Meine Frage, wieso man denn unbedingt seinen Verstand überwinden „muss“, wieso man denn unbedingt Abstand von den Gedanken nehmen „muss“...
Wieso ist Sein und Denken so gespalten? Und wieso kann man diese Tatsache so schwer aus der ganz normal tickenden Psyche heraus sehen? Wieso ist der Zustand „gesteigerten Seins“ (klaren, magischen Seins) so schwer mit einer „normalen Psyche“ zu ahnen / riechen? Wieso gibt es nicht wenigstens eine Anfangsahnung, dass man in die Richtung des „Seins“ zu gehen hat?
1. Es gibt kein „muss“ in dieser Richtung – weil es generell überhaupt gar kein „muss“ in spirituellen Dingen gibt.
2. Man kann mit einer Psyche im normalen Zustand (nach Seth im „Gnadenzustand“) kein Gefühl für das „gesteigerte Sein“ haben, aber ein Gefühl, wofür der Verstand gut ist. Man kann das Gebiet fühlen, für das er zuständig ist, seine Rolle, sein Beitrag im Gesamtfunktionieren des Menschen. Und dann fällt einem relativ leicht der Mißstand auf, dass man den Verstand darüber hinaus auch in einer falschen, für einen selbst negativen Weise benutzt. Diese Erkenntnis und die daraus resultierende Praxis ist schon (fast) genug!
Man kann den Verstand nicht auf das Sein richten, außer natürlich in seiner für ihn eigentümlichen rein theoretischen und kategorisierenden Art. Der Verstand ist dafür da, noch einen Schritt weiter nach außen zu gehen, und in der Welt der Formen seine Arbeit zu verrichten. Wenn man ihm das nicht abspricht, sondern ihm dabei hilft, sich in dieser Weise auszuleben, hat man schonmal eine Energieverwirrung weniger in seinem Seins-System – was nicht zuletzt dazu führen kann, dass sich auch die Meditationen verbessern. Auch andere „Energien“ und Prozesse wissen nun leichter, an welchen Platz sie eigentlich gehören. Insgesamt gesehen geht es ja auch um die Harmonisierung aller Aktivitätszustände, und die Entwicklung möglichst aller Teile des Seins-Systems.
3. Hilfreich ist für mich auch die Perspektive, dass man spirituelle Arbeit nicht unbedingt als Suche nach sich selbst verstehen muss, sondern, etwas allgemeiner, als Versuch, die gesamte Realität in ihrem Wesen zu erfassen und zu ergründen. Oder auch als Versuch, das Verhältnis zwischen sich selbst und der Realität zu verstehen (– wobei man diese beiden eben gar nicht so hart trennen sollte).
In diesem Bestreben, die Realität zu ergründen, übt man sich natürlich auch im Umgang mit dieser. Es ist auch möglich, dass dieser Aspekt für einen in den Vordergrund rückt. Es geht also nicht nur um Verstehen, sondern auch um Kontrolle bzw. Fähigkeit, die durch Übung ausgebaut wird.
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– Meditation als innere Bewegungslosigkeit
– Selbst-Erinnerung, Radikalität, Religiosität
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Dienstag, 7. Mai 2013
gedankenmaler, 12:23h
An der Art und Weise, wie eine Kultur feiert, kann man ihren Entwicklungsstand ablesen.
Wenn man die heutige Gesellschaft betrachtet und all die Straßenfeste, Partys und das Nachtleben ins Visier nimmt, dann bestätigt sich nocheinmal das Urteil, das so oder so schon klar sein sollte: Wir sind äußerst unterentwickelt. Es ist nicht nur katastrophal, denn es gibt durchaus auch mal die ein oder andere etwas freiere Seele unter der Lemmingherde, aber die fundamentale Unterentwickeltheit und weit verbreitete seelische Schwäche ist unmöglich zu leugnen.
Vielleicht wäre es eine gute Idee, an dieser Stelle konkrete Politik zu machen. Es ist traurig, dass die Menschen nicht richtig feiern können.
Es sollte sich eine neue Bewegung formen, die die guten Ansätze der Hippy- und Techno-Kultur übernimmt, aber etwas breiter und seriöser angelegt ist, unabhängig von Musiksparten, und auch mit weniger Drogenkonsum auskommt.
Vielleicht wäre es eine gute Idee, an dieser Stelle konkrete Politik zu machen. Es ist traurig, dass die Menschen nicht richtig feiern können.
Es sollte sich eine neue Bewegung formen, die die guten Ansätze der Hippy- und Techno-Kultur übernimmt, aber etwas breiter und seriöser angelegt ist, unabhängig von Musiksparten, und auch mit weniger Drogenkonsum auskommt.
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Montag, 11. März 2013
gedankenmaler, 22:55h
Für Kinder, die andere mobben, psychisch fertig machen, immer wieder und wieder hänseln – für solche Kinder mache ich die Hölle wieder auf.
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Donnerstag, 28. Februar 2013
gedankenmaler, 00:28h
Selbst-Erinnerung, Selbst-Erinnerung, Selbst-Erinnerung...
Ahnt der Leser, der jeden einzelnen meiner Blog-Einträge gelesen hat (und den es gewiss nur in meiner Phantasie gibt), wie zentral dieses Thema, dieses Phänomen, für mich ist? Ich habe es glaube ich noch nicht genug herausgestellt: Es ist einer der Hauptmotoren für diesen verrückten Trip hier, wenn nicht sogar der einzige Motor. Dieses Phänomen erklären zu können, für den normalen Menschen irgendwie sichtbar zu machen! Es gibt kein anderes Thema, in das ich mich mehr verbissen habe. Keine Wand, gegen die ich öfter mit meinem Dickschädel angerannt bin. Einige Male wollte ich mir "den Durchbruch" hier auch einreden.
Gerade kam ich zu der Erkenntnis, dass man, um diesen Weg überhaupt ansatzweise sehen zu können, mindestens über so viel Wohlstand verfügen muss, dass man sich nicht ständig über die nahe Zukunft Sorgen macht. Man darf sich nicht zu stark in Verhedderung mit der Welt befinden. Man braucht einen gewissen Sicherheitsraum, um ihn als Freiraum für einen zumindest temporären totalen Rückzug von der Welt nutzen zu können. Die subjektive Erfahrung von Totalität ist wichtig, um Sinn und Charakter der Selbst-Erinnerungspraxis überhaupt verstehen zu können. Man muss sich eine gründliche Pause von der Welt gönnen. Und all das sollte mit einer Empfindung von Freude einhergehen – dies ist das allerwichtigste. Wessen Seele dazu nicht fähig ist, der ist möglicherweise einfach nicht der Typ für diesen Weg. (? – vielleicht ist es auch nicht typbedingt.)
Ich verstehe die Motivationsstruktur jetzt nochmal etwas besser, die mich in Jugendjahren so stark in Richtung Meditation trieb. Zum einen lebte ich eben noch in der wohlbehüteten Umgebung meines Elternhauses und konnte es mir sehr leicht leisten, spirituelle Übungen durchzuführen, zum anderen verstand ich die überirdische Freude, die in Oshos Reden durchklang, sehr gut. Überhaupt hatte ich die gewisse Antenne für diese Freude.
Die neuerliche Erkenntnis von der Wichtigkeit des Elements der Entsagung und der innerlichen Loslösung von der Welt – also die Erkenntnis vom klassisch religiösen Charakter des meditativen Weges – lässt mich das Element der Selbst-Erinnerung auch mit einer anderen Formel in Verbindung bringen: "Dein Reich komme" – Selbst-Erinnerung ist auch Gottes-Erinnerung. Das war mir in der Theorie zwar so oder so schon klar, trotzdem habe ich diese Verbindung auf der elementaren Wahrnehmungsebene noch nie so klar nachvollziehen können. Man erinnert sich nicht nur seiner selbst. Man erinnert sich auch einer ganzen (übergeordneten) Welt. Man erinnert (vergegenwärtigt) sich Gottes Reich. Man vergegenwärtigt sich (direkt oder indirekt) Gott.
Ich stimme mit Nietzsche im folgenden Text viel überein, allerdings mit dem Einwand, dass die Bereitschaft für das "Kommen Gottes" nicht unbedingt nur eine "zarte" Gelassenheit ist. Ich meine, sie hat durchaus auch kämpferische Qualitäten (– auch das ist vielleicht typbedingt).
Hat man wohl beachtet, inwiefern zu einem eigentlich religiösen Leben (und sowohl zu seiner mikroskopischen Lieblings-Arbeit der Selbstprüfung als zu jener zarten Gelassenheit, welche sich »Gebet« nennt und eine beständige Bereitschaft für das »Kommen Gottes« ist –) der äußere Müßiggang oder Halb-Müßiggang nottut, ich meine der Müßiggang mit gutem Gewissen, von alters her, von Geblüt, dem das Aristokraten-Gefühl nicht ganz fremd ist, daß Arbeit schändet – nämlich Seele und Leib gemein macht? Und daß folglich die moderne, lärmende, Zeit-auskaufende, auf sich stolze, dumm-stolze Arbeitsamkeit, mehr als alles übrige, gerade zum »Unglauben« erzieht und vorbereitet? Unter denen, welche zum Beispiel jetzt in Deutschland abseits von der Religion leben, finde ich Menschen von vielerlei Art und Abkunft der »Freidenkerei«, vor allem aber eine Mehrzahl solcher, denen Arbeitsamkeit, von Geschlecht zu Geschlecht, die religiösen Instinkte aufgelöst hat: so daß sie gar nicht mehr wissen, wozu Religionen nütze sind, und nur mit einer Art stumpfen Erstaunens ihr Vorhandensein in der Welt gleichsam registrieren. Sie fühlen sich schon reichlich in Anspruch genommen, diese braven Leute, sei es von ihren Geschäften, sei es von ihren Vergnügungen, gar nicht zu reden vom »Vaterlande« und den Zeitungen und den »Pflichten der Familie«: es scheint, daß sie gar keine Zeit für die Religion übrig haben, zumal es ihnen unklar bleibt, ob es sich dabei um ein neues Geschäft oder ein neues Vergnügen handelt – denn unmöglich, sagen sie sich, geht man in die Kirche, rein um sich die gute Laune zu verderben.(Jenseits von Gut und Böse. Kapitel 58)
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