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Freitag, 10. April 2009
Sein
Immernoch quält mich dieses Gefühl, etwas Wichtiges ausdrücken zu wollen - was wiederrum auf dem Gefühl basiert, etwas gelernt zu haben - doch es ist etwas Subtiles, das sehr, sehr schwer technisch zu greifen ist...

Und so werde ich wohl ganz am Ende meiner erfolglosen Bemühungen mir nicht anders zu helfen wissen, als mich mit "weniger" zu begnügen: Anstatt das Gelernte selbst zu tranportieren, die praktische Lebenseinstellung benennen, durch deren Befolgung man das, was ich eigentlich im Kern meine, selbst entdecken wird.

Und da ich mich im Grunde doch so ziemlich "am Ende" fühle, sei diese "praktische Lebenseinstellung" gleich mal genannt:

Ausprobieren!
Das Ausprobieren-Wollen und Experimentieren-Wollen als eine Eigenschaft, von der man fast nicht zuviel haben kann.
Dabei gilt dieses Prinzip eben auch für das Denken, für all die tausenden von Gedanken, die es auszuschmecken und -kosten gibt.
(Man kann diesen Gedanken auch auf sich selbst anwenden. Ihn mal probeweise bejahen - und dann mal einen gegenteiligen Gedanken probeweise bejahen...)

Mehr habe ich glaube ich nicht zu geben.



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Dienstag, 31. März 2009
Sein
Das mit den Gedanken ist wie mit den Kunstwerken im Museum.

In stilvollem Licht beleuchtet und abgesegnet von "Kunstkennern" bestaunen und "beglaubigen" wir sehr oft Dinge, an denen wir sonst achtlos vorbei gehen würden, wenn sie nur draußen am Straßenrand rumliegen würden.

...

Gibt es also keine wirklich guten Kunstwerke?

Oder gibt es im Gegenteil viel, viel mehr als wir zu verdauen im Stande sind?

Welches Licht wirfst Du auf diese Fragen ?



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Sein
Der wahre Mut des Herzens. Er kann auch im Verstand geübt werden. Vielleicht nicht vollständig, aber die Grundsatzentscheidung, das Risiko, selbst zu denken, auf sich zu nehmen, - eine Grundsatzentscheidung, die sich immer wieder wiederholt - basiert auf dem Mut des Herzens.



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Sein Ia
Gerade in der Möwe Jonathan wiedermal der These begegnet, dass alles Materielle letztlich rein aus unseren Gedanken resultieren würde...

Ich glaube, dass dieser Standpunkt nur dann stimmen kann, wenn man dafür ein zweites, "höheres" bzw. "größeres" Denken annimmt. Es geht dabei nicht um das Kopf-Denken. Unser Kopf und das begriffliche Denken darin ist nur eine Untermenge aus der Allmenge, ein Subraum im Allraum, ein kleiner Körper im Allkörper. Man darf dies nicht vergessen, wenn man etwas unkritisch von "Gedanken" redet. Es geht hier um "Gedanken", die über die normale Art noch weit hinausgehen, bzw. ganz grundsätzlich etwas anderer Natur sind. Ich wähne, dass in diesem Bereich des Geistes/der Realität Sein und Wissen (Information, Botschaft) vereint sind, ja dass hier sogar der Bereich berührt wird, der jenseits von Sein und Nicht-Sein ist.



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Montag, 30. März 2009
Sein
Ist es ein Makel, dass meine Bereitschaft, "die große spirituelle Botschaft" voll und ganz zu "testen", erst total wird, wenn ich auch ganz bewusst den Tod in Kauf nehme?

Es kann ein Makel sein.

Und doch ist es so, dass man auch vom Ausgangspunkt des "Lebensmüde"-Seins aus beginnen kann und sich diese "unperfekte Totalität" zunutze machen kann.



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Mittwoch, 25. Februar 2009
Sein
Das normale, weltlich körperlich gelagerte Funktionieren läßt sich auch nicht den Menschen im besonderen widmen. Die Befriedigung kommt einfach aus dem Tun selbst. Da ist zwar Platz für die Hoffnung, dass der eigene Beitrag zum harmonischen Weltenlauf anderen irgendwie zugute kommt, aber ich kann mich nicht direkt an dieses Ziel heften.
Sehr ähnlich ist es mit dem Schreiben und eigentlich jeder anderen Tätigkeit.

In jedem Fall liegt es mir fern, für mein Überleben zu kämpfen. Es kann mir zwar phasenweise gut tun, kämpfen zu müssen - aber grundsätzlich verneine ich die objektive Notwendigkeit dazu klar. Dann will ich eben nicht "hier sein". Wenn man schuften und ackern, sich plagen, und sich vielleicht sogar selbst verraten muss, sollte man lieber gehen, bin ich der Meinung. Ich will nicht in einer Welt leben, in der es notwendig ist, sich zu versklaven. Ich will in einer Wunderwelt leben, in der die Jesus-Worte wahr sind. Ich fordere dies, auch weil ich glaube, dass es möglich ist:
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/12.html#12,24

...

Wieso fällt es mir nach wie vor so schwer, den nüchternen Wert meines Schreibens zu erkennen?
Ist diese Gedankenführung für andere nicht in der Tat mit einem gewissen Wert, ja Nutzwert, behaftet?
Es ist hier doch wie mit allem anderen: Der Mensch muss - wenn er sich nicht grad aufmacht auf den direktesten Weg zu Gott - "beschäftigt" werden. Er muss "ernährt" werden. Er muss "geführt" werden. Dass ich diese Funktion durchaus erfüllen kann, daran habe ich keine Zweifel.
Aber mit dieser eingeschobenen Bedingung - "wenn er sich nicht grad aufmacht auf den direktesten Weg zu Gott" - hole ich mir das große Gegenargument ins Haus: Es ist dann sogar so, dass jede Beteiligung an der Produktion von Mitteln der Unterhaltung und Bequemlichkeit als Sünde betrachtet werden kann.
Wie berauschend die Erkenntnisse auch immer sind, die ein Mensch in seinem Denken empfinden kann; wenn ihn diese Beschäftigung davon abbringt, sich mit seinem ganzen Sein für etwas herzugeben, dann ist der Wert dieser Beschäftigung und jede Förderung dieser sehr zweifelhaft. Niemand, der sich Leben und Tod in höchstem Maße aussetzt, braucht wirklich "philosophische Details".

Und so könnte ich also auch nicht mein Schreiben verkaufen (nur mal angenommen, ich fände einen Verleger für ein Buch).



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