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Mittwoch, 27. Juni 2012
gedankenmaler, 00:46h
Zu den Dingen, die ich in diesem Leben als Fehler betrachte, gehören 1. die Fixierung auf vegetarische Ernährung, die ich jahrelang aufrecht erhielt, und 2. die Tatsache, dass ich den zu meiner Zeit noch pflichtgemäßen Wehrdienst nicht totalverweigert habe.
Beides, nebenbei bemerkt, sind ganz vorzügliche Themenfelder für extremen Ideologie-Narrentum. (Es finden sich jede Menge starke, hitzige und absolute Positionen zu diesen Themen.)
Natürlich gibt es noch viel mehr Fehler, aber die allermeisten davon sind eigentlich – wie auch die gerade genannten – auf "Dummheit" und "Angst" zurückzuführen. Viele der daraus resultierenden konkreten Fehlhandlungen sindzu dünn gesäht zu fein verteilt, als dass es sich lohnen würde, sie alle aufzuzählen. (In jedem Fall enthält meine Jugendzeit wie die Jugendzeit der meisten anderen auch ein vernichtendes Maß an Zeitverschwendung und Selbst-Untreue.)
Ein wenig erschrecken tut mich mit Blick auf meinen Vegetarismus nochmal die Feststellung, wie lange ich gebraucht habe, von dieser selbstgewählten Fixierung runterzukommen. Wenn so ein einfacher Gedanke in mir Jahre gebraucht hat, um durch simple Erfahrung, durch simples Try & Error, widerlegt zu werden, dann kann man vom Menschen im allgemeinen wohl wirklich nicht mehr als Schneckentempo in seiner Entwicklung (und ideologischen Befreiung) erwarten.
Was das Thema Vegetarismus selbst angeht, so möchte ich hiermit keinesfalls sagen, dass der Homo Sapiens ganz allgemein auf fleischliche Nahrung angewiesen ist. Ich favorisiere zur Zeit die Hypothese, dass solche Dinge auch eine Frage des Körpertyps sein können. Manchen fällt es leichter, auf Fleisch zu verzichten, anderen nicht. Wieder andere können fast nicht ohne ein gewisses Mindestmaß an tierischem Eiweiß. Für fast jeden bedeutet es aber einen gewissen Kampf, so mein Verdacht, und zwar nicht nur mit dem eigenen "Appetit", sondern mit der Körperenergie. Es braucht also eine gewisse asketische Haltung dazu.
Unabhängig vom Körpertyp glaube ich, dass tierisches Eiweiß für jeden Menschen ein einfacheres Wieder-zu-Kräfte-Kommen ermöglicht. Ich kann hier nicht nur meine eigene Erfahrung zum Besten geben, sondern auch die einer hochgeschätzten Vegetarierin aus meinem Bekanntenkreis. So wählte sie einmal ganz bewusst, wieder eine Weile Fleisch zu essen, um sich von einem zermürbenden Krankheitsschub zu erholen.
Ein weiterer Faktor ist möglicherweise der Geistes- und Entwicklungszustand, den man erreicht hat und der zum allgmeinen Körperzustand hinzukommt. Als bei mir noch verhältnismäßig viel im Lot war, als ich gesund war und meditierte, ohne viele Fragen zu stellen, da fiel mir der Fleischverzicht wohl auch ein bißchen leichter.
Dass man Tiere angemessen behandeln sollte, ist überhaupt gar keine Frage. Vergesse man auch nicht, dass Tiere Emotionen, Gefühl und Bewusstsein haben. Ein "hauptberuflicher Vegetarier" unterrichtete mich einst von der Tatsache, dass eine Kuh, der ihr Kalb weggenommen wird, sich erstmal für eine Woche in den Graben legt und trauert.
Beides, nebenbei bemerkt, sind ganz vorzügliche Themenfelder für extremen Ideologie-Narrentum. (Es finden sich jede Menge starke, hitzige und absolute Positionen zu diesen Themen.)
Natürlich gibt es noch viel mehr Fehler, aber die allermeisten davon sind eigentlich – wie auch die gerade genannten – auf "Dummheit" und "Angst" zurückzuführen. Viele der daraus resultierenden konkreten Fehlhandlungen sind
Ein wenig erschrecken tut mich mit Blick auf meinen Vegetarismus nochmal die Feststellung, wie lange ich gebraucht habe, von dieser selbstgewählten Fixierung runterzukommen. Wenn so ein einfacher Gedanke in mir Jahre gebraucht hat, um durch simple Erfahrung, durch simples Try & Error, widerlegt zu werden, dann kann man vom Menschen im allgemeinen wohl wirklich nicht mehr als Schneckentempo in seiner Entwicklung (und ideologischen Befreiung) erwarten.
Was das Thema Vegetarismus selbst angeht, so möchte ich hiermit keinesfalls sagen, dass der Homo Sapiens ganz allgemein auf fleischliche Nahrung angewiesen ist. Ich favorisiere zur Zeit die Hypothese, dass solche Dinge auch eine Frage des Körpertyps sein können. Manchen fällt es leichter, auf Fleisch zu verzichten, anderen nicht. Wieder andere können fast nicht ohne ein gewisses Mindestmaß an tierischem Eiweiß. Für fast jeden bedeutet es aber einen gewissen Kampf, so mein Verdacht, und zwar nicht nur mit dem eigenen "Appetit", sondern mit der Körperenergie. Es braucht also eine gewisse asketische Haltung dazu.
Unabhängig vom Körpertyp glaube ich, dass tierisches Eiweiß für jeden Menschen ein einfacheres Wieder-zu-Kräfte-Kommen ermöglicht. Ich kann hier nicht nur meine eigene Erfahrung zum Besten geben, sondern auch die einer hochgeschätzten Vegetarierin aus meinem Bekanntenkreis. So wählte sie einmal ganz bewusst, wieder eine Weile Fleisch zu essen, um sich von einem zermürbenden Krankheitsschub zu erholen.
Ein weiterer Faktor ist möglicherweise der Geistes- und Entwicklungszustand, den man erreicht hat und der zum allgmeinen Körperzustand hinzukommt. Als bei mir noch verhältnismäßig viel im Lot war, als ich gesund war und meditierte, ohne viele Fragen zu stellen, da fiel mir der Fleischverzicht wohl auch ein bißchen leichter.
Dass man Tiere angemessen behandeln sollte, ist überhaupt gar keine Frage. Vergesse man auch nicht, dass Tiere Emotionen, Gefühl und Bewusstsein haben. Ein "hauptberuflicher Vegetarier" unterrichtete mich einst von der Tatsache, dass eine Kuh, der ihr Kalb weggenommen wird, sich erstmal für eine Woche in den Graben legt und trauert.
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gedankenmaler, 18:33h
"Ehe" für Homosexuelle?
Ich muss zugeben, dass ich in dieser Frage ziemlich leidenschaftslos bin; da formal eine Gleichstellung homosexueller Paare so oder so schon erreicht ist, hat dieser Streit für mich primär den Charakter eines "Streites um Worte".
Wieso nicht eine neues Wort – sagen wir doch: eine neue Ehe-Art – einführen? Nennen wir diese Ehe dann einfach eine "Ohe". Das erinnert dann hübsch an "oho!" ;-) ... oder auch an das "o" in "homo"...
Oder wie wäre es mit "Oboe"? Das wäre doch eine nette Verbindung zu einem lieblichen und sanften Musikinstrument, das fortan dann halt ein Teekesselchenwort wäre. "Sie gingen den heiligen Bund der Oboe ein." – muss man sich nur dran gewöhnen.
Letztendlich ist in der Sucht nach Abgrenzung der konservativen "Ehe"-Verteidiger natürlich nicht unbedingt Großherzigkeit zu finden. Der Streit um dieses Wort ist für diese Seite doch noch viel peinlicher und trauriger als für die Homo-Seite. Nebenbei ist es meiner Wahrnehmung nach so oder so schon im Alltagssprachgebrauch angekommen, von einer "Homo-Ehe" zu reden, wenn es sich um eine sogenannte "eingetragene Lebenspartnerschaft" handelt.
Wieso nicht eine neues Wort – sagen wir doch: eine neue Ehe-Art – einführen? Nennen wir diese Ehe dann einfach eine "Ohe". Das erinnert dann hübsch an "oho!" ;-) ... oder auch an das "o" in "homo"...
Oder wie wäre es mit "Oboe"? Das wäre doch eine nette Verbindung zu einem lieblichen und sanften Musikinstrument, das fortan dann halt ein Teekesselchenwort wäre. "Sie gingen den heiligen Bund der Oboe ein." – muss man sich nur dran gewöhnen.
Letztendlich ist in der Sucht nach Abgrenzung der konservativen "Ehe"-Verteidiger natürlich nicht unbedingt Großherzigkeit zu finden. Der Streit um dieses Wort ist für diese Seite doch noch viel peinlicher und trauriger als für die Homo-Seite. Nebenbei ist es meiner Wahrnehmung nach so oder so schon im Alltagssprachgebrauch angekommen, von einer "Homo-Ehe" zu reden, wenn es sich um eine sogenannte "eingetragene Lebenspartnerschaft" handelt.
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