Sonntag, 11. Mai 2008
gedankenmaler, 23:25h
Beichte.
Ich habe sie nun einige Stunden vor mir her geschoben - ich will sie nun endlich dahinrotzen meine Beichte, die eine der sehr wenigen, die mir überhaupt noch peinlich oder unangenehm sind. Wenigstens in groben Zügen dahinrotzen:
Ich habe mich fangen lassen von äußert kindischen Gedanken und Konzepten. Konzepten über das "ich" bzw. "selbst", das es aufzubauen gelte - das "ich" bzw. "selbst", das es aufzubauen gelte, um den Tod zu überwinden. Ich habe das ernst genommen, diese Systeme von Gurdjieff und Don Juan / Castaneda. Ich habe das ernst genommen, obwohl ich mir sehr wohl bewußt war, dass diese Systeme in diesem Punkt widersprüchlich sind, und ich demnach nach einem ganz anderen Verständnis dieser Systeme hätte suchen sollen. Ich aber suchte lieber verbissen nach einem "ich" in mir, oft so, als ob man es wie ein Ding finden könnte. Dieses nicht zu finden bzw. zu haben hatte die Bedeutung eines großen, schlimmen Problems.
Angst lässt alle Intelligenz verkümmern. Der Mensch ist nicht frei zu verstehen.
Ich habe sie nun einige Stunden vor mir her geschoben - ich will sie nun endlich dahinrotzen meine Beichte, die eine der sehr wenigen, die mir überhaupt noch peinlich oder unangenehm sind. Wenigstens in groben Zügen dahinrotzen:
Ich habe mich fangen lassen von äußert kindischen Gedanken und Konzepten. Konzepten über das "ich" bzw. "selbst", das es aufzubauen gelte - das "ich" bzw. "selbst", das es aufzubauen gelte, um den Tod zu überwinden. Ich habe das ernst genommen, diese Systeme von Gurdjieff und Don Juan / Castaneda. Ich habe das ernst genommen, obwohl ich mir sehr wohl bewußt war, dass diese Systeme in diesem Punkt widersprüchlich sind, und ich demnach nach einem ganz anderen Verständnis dieser Systeme hätte suchen sollen. Ich aber suchte lieber verbissen nach einem "ich" in mir, oft so, als ob man es wie ein Ding finden könnte. Dieses nicht zu finden bzw. zu haben hatte die Bedeutung eines großen, schlimmen Problems.
Angst lässt alle Intelligenz verkümmern. Der Mensch ist nicht frei zu verstehen.
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wuerg,
Sonntag, 11. Mai 2008, 23:54
Ist das nur ein Spaß? Oder haben Sie wirklich die Spintisiererei hinter sich gelassen?
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gedankenmaler,
Montag, 12. Mai 2008, 12:57
Ihre allgemeine Schlussfolgerung ist interessant. Spricht daraus die Überzeugung, dass Konzepte über "das ich" bzw. "selbst" der Kern von "Spintisiererei" sind? Wer sich mit solchen Gedanken nicht rumschlägt - zumindest nicht in solcher Oberflächlichkeit -, ist also kein "Spintisierer"?
Ich bin jedenfalls immernoch der Meinung, dass in den Systemen von Gurdjieff und Don Juan / Castaneda Wissen enthalten ist, zumindest einige wertvolle Gedanken und Hinweise. Und die grundsätzliche Ausrichtung (Psychologie / Philosophie / Esoterik / Religion) wird immer die meine sein. Meine Eigenart, "subjektive Eindrücke" zu notieren, erscheint mir bei alldem noch das Seriöseste zu sein, auch wenn ein anderer vielleicht nicht allzuviel damit anfangen kann und es etwas merkwürdig anmutet. Ich betrachte es als wertvolle Kommunikationsübung mit sich selbst (bzw. innerhalb der eigenen Maschine). Aber es hängt viel davon ab, wie man sie ausführt, und d.h. vor allem: mit welchem Anspruch man sie ausführt. Wenn man sich zuviel darauf einbildet - ja dann ist man ebend ein Spinner. Es ist aber auch ein Fakt, dass gewisse Eindrucksbeschreibungen von anderen manchmal stark geteilt werden. Insofern sollte man sich auch nicht zu wenig darauf einbilden. Als meine Mutter früher Eso-Kurse besuchte und meinte, ihre Hände hätten einen Einfluß auf unsere Aura, da haben mein Bruder und ich sie kräftig dafür verarscht. Heute kann ich es nicht leugnen, dass die Nähe eines Menschen oder seiner Hände bei mir Eindrücke hervorrufen, die man am besten durch ein Modell von einem "Energiefeld"(Aura) beschreiben könnte. Seltsamerweise teilt sich dieses Modell irgendwie auch in dem Empfinden selbst mit. Ich nenne dies auch Als-Ob-Empfindungen, ein sehr wesentlicher Teil der "Eindrücke". Der hartnäckige Rationalist reduziert das natürlich alles auf subjektive Projektionen. Letztlich ist die Annahme einer "feinstofflichen" Welt und Materie aber auch nur ein Modell, das durchaus wahr sein könnte. Es ist eher irrational, dieses um jeden Preis ausschließen zu wollen. Da bin ich dann doch lieber ein Spinner der anderen Sorte.
Ich glaube, das ist jetzt aber alles nicht mehr so wichtig für mich, jedenfalls spielt die im Ausgangsbeitrag beschriebene, fragwürdige Motivation da nicht mehr so viel hinein. In einer ganz praktischen Hinsicht ist diese Thematik aber für mich nach wie vor höchst aktuell. Ich werde gewissermaßen gezwungen, mich mit solchen Sachen auseinanderzusetzen, doch wird die Art der Auseinandersetzung jetzt wohl etwas weniger kopflastig sein. (Mehr Infos will ich Ihnen an dieser Stelle jetzt nicht zumuten...)
Ich bin jedenfalls immernoch der Meinung, dass in den Systemen von Gurdjieff und Don Juan / Castaneda Wissen enthalten ist, zumindest einige wertvolle Gedanken und Hinweise. Und die grundsätzliche Ausrichtung (Psychologie / Philosophie / Esoterik / Religion) wird immer die meine sein. Meine Eigenart, "subjektive Eindrücke" zu notieren, erscheint mir bei alldem noch das Seriöseste zu sein, auch wenn ein anderer vielleicht nicht allzuviel damit anfangen kann und es etwas merkwürdig anmutet. Ich betrachte es als wertvolle Kommunikationsübung mit sich selbst (bzw. innerhalb der eigenen Maschine). Aber es hängt viel davon ab, wie man sie ausführt, und d.h. vor allem: mit welchem Anspruch man sie ausführt. Wenn man sich zuviel darauf einbildet - ja dann ist man ebend ein Spinner. Es ist aber auch ein Fakt, dass gewisse Eindrucksbeschreibungen von anderen manchmal stark geteilt werden. Insofern sollte man sich auch nicht zu wenig darauf einbilden. Als meine Mutter früher Eso-Kurse besuchte und meinte, ihre Hände hätten einen Einfluß auf unsere Aura, da haben mein Bruder und ich sie kräftig dafür verarscht. Heute kann ich es nicht leugnen, dass die Nähe eines Menschen oder seiner Hände bei mir Eindrücke hervorrufen, die man am besten durch ein Modell von einem "Energiefeld"(Aura) beschreiben könnte. Seltsamerweise teilt sich dieses Modell irgendwie auch in dem Empfinden selbst mit. Ich nenne dies auch Als-Ob-Empfindungen, ein sehr wesentlicher Teil der "Eindrücke". Der hartnäckige Rationalist reduziert das natürlich alles auf subjektive Projektionen. Letztlich ist die Annahme einer "feinstofflichen" Welt und Materie aber auch nur ein Modell, das durchaus wahr sein könnte. Es ist eher irrational, dieses um jeden Preis ausschließen zu wollen. Da bin ich dann doch lieber ein Spinner der anderen Sorte.
Ich glaube, das ist jetzt aber alles nicht mehr so wichtig für mich, jedenfalls spielt die im Ausgangsbeitrag beschriebene, fragwürdige Motivation da nicht mehr so viel hinein. In einer ganz praktischen Hinsicht ist diese Thematik aber für mich nach wie vor höchst aktuell. Ich werde gewissermaßen gezwungen, mich mit solchen Sachen auseinanderzusetzen, doch wird die Art der Auseinandersetzung jetzt wohl etwas weniger kopflastig sein. (Mehr Infos will ich Ihnen an dieser Stelle jetzt nicht zumuten...)
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wuerg,
Montag, 12. Mai 2008, 13:58
Welche Aura umschwebt meine beiden Fragen, wenn sie von Ihnen schon als "allgemeine Schlußfolgerung" gesehen werden? Ich war lediglich etwas irritiert, weil zum einen nicht klar war, wo im weiten Feld zwischen Spaß und bitterem Ernst Ihr Beitrag anzusiedeln ist, und zum anderen ich ausgerechnet auf so etwas stoße, wenn ich mir einmal den einen oder anderen Blog ansehe, vor allem derer, die bei mir oder unter Religionsfreiheit einmal einen Kommentar hinterließen.
Inhaltlich kann ich nichts beitragen. Über das Enneagramm hinaus fehlt mir die Energie, mich mit Willkürlichkeiten zu beschäftigen. Daß Spintisierer verarscht werden, wie es Kinder mit ihrer esoterischen Mutter machen, halte ich für gesundes Verhalten. Doch beim Lesen Ihres Beitrages kam mir in den Sinn, hier könne es umgekehrt sein, der feste Glaube an Übersinnliches sei so stark, daß sogar eine Veräppelung der Normalos möglich ist.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch ich halte "subjektive Eindrücke" für die seriösesten Fakten. Nur ordne ich sie anders. Ich gehe davon aus, daß andere Menschen in der gleichen Welt wie ich leben und zumindest einige von ihnen ebenfalls über ein Ichbewußtsein verfügen. In dieser Welt mögen mehr oder weniger als vier Grundkräfte wirken, einige könnten bisher undenkbare Möglichkeiten in sich bergen, die meisten esoterischen Phänomene aber werden sie nicht erklären, weil es sie nicht gibt.
Inhaltlich kann ich nichts beitragen. Über das Enneagramm hinaus fehlt mir die Energie, mich mit Willkürlichkeiten zu beschäftigen. Daß Spintisierer verarscht werden, wie es Kinder mit ihrer esoterischen Mutter machen, halte ich für gesundes Verhalten. Doch beim Lesen Ihres Beitrages kam mir in den Sinn, hier könne es umgekehrt sein, der feste Glaube an Übersinnliches sei so stark, daß sogar eine Veräppelung der Normalos möglich ist.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch ich halte "subjektive Eindrücke" für die seriösesten Fakten. Nur ordne ich sie anders. Ich gehe davon aus, daß andere Menschen in der gleichen Welt wie ich leben und zumindest einige von ihnen ebenfalls über ein Ichbewußtsein verfügen. In dieser Welt mögen mehr oder weniger als vier Grundkräfte wirken, einige könnten bisher undenkbare Möglichkeiten in sich bergen, die meisten esoterischen Phänomene aber werden sie nicht erklären, weil es sie nicht gibt.
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fluechtig,
Montag, 12. Mai 2008, 00:32
Der Mensch versteht so, wie es ihm gelingt, wie er es kann - und will. Das ist doch eine ganze Menge Freiheit, oder nicht?
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gedankenmaler,
Montag, 12. Mai 2008, 15:29
Das Spektrum der Möglichkeiten ist für die Gattung Mensch sicherlich sehr groß. In der persönlichen Praxis, innerhalb des Denk-Prozesses, scheint mir die "Freiheit" allerdings sehr schmalspurig. Man hangelt sich ja immer nur von Assoziation zu Assoziation und alles fließt in einem Bett, das man nicht mit einem Fingerschnippen austauschen kann. Das alles ist noch kein Problem - die technische Denk-Freiheit ist noch groß genug und so oder so nicht die alleinige Freiheit. Wenn man aber unter dem Einfluß von Angstgedanken verkrampft, kann man von der Freiheit, die einem in diesem Feld prinzipiell offen steht, herzlich wenig Gebrauch machen.
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dhonau,
Montag, 12. Mai 2008, 00:44
du bist ...
ja doch ein großer schalk
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gedankenmaler,
Montag, 12. Mai 2008, 16:38
na logisch, sonst wäre ich ja nicht so verdammt weise. Weise Menschen haben immer auch ne Spur von Humor in sich.
Andererseits versteh ich nicht, wieso Du das gerade hier nochmal erwähnst. In obigem Eintrag ist eigentlich gar kein Schalk. Nur Selbst-Kritik, oder so.
Andererseits versteh ich nicht, wieso Du das gerade hier nochmal erwähnst. In obigem Eintrag ist eigentlich gar kein Schalk. Nur Selbst-Kritik, oder so.
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gedankenmaler,
Montag, 12. Mai 2008, 01:05
boah, was is denn hier los? So viel Kommentare? Das kann nur heißen, dass ich meine wahre Blogform endlich gefunden habe - auch ein sehr bedeutender Schritt in der spirituellen Entwicklung...
Muss ich mich morgen drum kümmern...
(um die Kommentare)
Muss ich mich morgen drum kümmern...
(um die Kommentare)
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dhonau,
Montag, 12. Mai 2008, 01:10
oder
übermorgen, denn, wie du an anderer stelle sagst, gut dinge will weile haben.
außerdem wissen wir, wohin das quotendenken führen kann, nämlich direkt ins fernsehen, das könnte das ende deiner gerade anhebenden blog-karriere sein
außerdem wissen wir, wohin das quotendenken führen kann, nämlich direkt ins fernsehen, das könnte das ende deiner gerade anhebenden blog-karriere sein
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,
Montag, 12. Mai 2008, 01:13
zitterwölfe brauchen den tod nich zu überwinden
sterbe ich kommt ein neuer
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