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Sonntag, 24. Juni 2012
Sein V
"Briefe aus der Hölle" - hier das lesenswerte Vorwort

Keine leichte Kost, zumindest für mich nicht. Das ultimative Horrorszenario ist eine reale Möglichkeit – und die Grausamkeit, Unfähigkeit und Intoleranz der Gesellschaft ist in Gesetze gemeißelter, allgemein verbindlicher, allgemein zwingender Standard.



Übrigens war ich selbst nicht fähig, mal einem Vogel den Hals umzudrehen, der von einer Katze bereits so verletzt worden war, dass er jegliche Flugfähigkeit verloren hatte. Erst entriss ich die Beute der Katze und dann war ich einfach unfähig. Ich habe es wirklich fertig gebracht zu versagen und wegzulaufen. Die Katze holte sich ihre Beute wieder und als ich sie wenige Stunden später mit dem Kadaver spielen sah, den zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon jedes Leben verlassen hatte, konnte ich nicht anders, als ihr einen heftigen, strafenden Schlag auf den Kopf zu geben.

Möglicherweise hätte ich meine Tötungshemmung überwinden können, wenn der Vogel sprechen gekonnt und mich um den Tod gebeten hätte.

http://horus.commas25.neusta.de/



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Freitag, 22. Juni 2012
Sein
Psychologismus...
Aus dem Wikipedia-Eintrag "Psychologismus":
Wie vielschichtig der Vorwurf des Psychologismus sein kann, zeigt das Beispiel von Viktor Frankl, der als scharfer Kritiker des Psychologismus hervortrat. Er wehrte sich vor allem gegen Sigmund Freud und dessen Atheismus und die Versuche, religiöse Phänomene als illusionäre Wunschbilder aufgrund des unerfüllbaren Bedürfnisses nach Leidensfreiheit und Glück zu erklären. Die psychoanalytische Forderung nach konsequenter Aufklärung des Menschen über seine psychische und unbewusste Natur könne zu einer Manie der Entlarvung und Demaskierung führen. Frankl lehnte die unbegrenzte Psychologisierung der innersten Überzeugungen ab und verlangte ein Anhalten vor dem „Echten“, dem Sinn und den Werten der Menschen. Frankl sprach von einer Entwertung des Menschlichen durch Freud, die in den Nihilismus und Zynismus führe.



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Donnerstag, 21. Juni 2012
Sein IV
"Geschichte" ist auch so ein schönes doppeldeutiges Wort. Einerseits meint es die gesammelte Vergangenheit der Menschheit oder gar der gesamten Schöpfung, andererseits meint es ein zusammenhängendes Gebilde von Ereignissen, die durch ein Anfang und ein Ende begrenzt ist. Geschichte im ersteren Sinne hat weder Anfang noch Ende, aber sie ist ein Fundus für viele Geschichten im zweiten Sinne.
"Geschichten der Geschichte" wäre daher ein treffender Name für ein Geschichtsbuch, sofern es dem Ansatz folgt, einzelne abgeschlossene Geschichten herauszugreifen.
Mir übrigens kann man dann am besten mit Geschichte kommen, wenn man sich der Vergangenheit über einzelne Biographien nähert. Natürlich brauche ich in jedem Fall meine gewisse Portion Philosophie und Psychologie, die durch Denken und Handeln der entsprechenden Persönlichkeit direkt oder indirekt thematisiert wird. (Geht es nicht jedem so, dass vor allem das in der
Vergangenheit interessant ist, das auch in der Gegenwart interessant ist?)
In der Schule hielt ich Geschichte immer für ziemlich überflüssig und ich sehe das auch heute noch so.



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Mittwoch, 20. Juni 2012
Sein
"Es ist nicht die größte Sünde böse zu sein - sondern stumpf." (vgl. Ernst Jünger)

Die Annahme, dass Böse-Sein einen automatisch aus der Stumpfheit heraushebt, wäre aber falsch.



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