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Dienstag, 6. Juli 2010
gedankenmaler, 00:17h
Wenn zwei Schwule in der Öffentlichkeit Händchen halten, kann dies manch einen Passanten irritieren.
Doch müssen sie deswegen Rücksicht nehmen; in der Form, dass sie darauf verzichten?
Wenn sich zwei Punker auf dem Bürgersteig niederlassen und sich ne Pulle Bier genehmigen, kann dies manch anständigen Bürger irritieren.
Solange sie aber genug Platz lassen für die Leute, die vorbeigehen, kann ihnen doch niemand etwas vorwerfen, nicht wahr?
Wenn jemand nackt in der Öffentlichkeit umher spaziert, kann dies manch einen anständigen oder unanständigen Bürger irritieren...
Und?...
Wenn man sich zuhause ins Wohnzimmer setzt und anfängt zu meditieren, kann dies manch einen Mitbewohner irritieren.
na? ...
...
Ich empfehle für die Rolle des vermeintlich Irritierenden:
Keine Rücksicht nehmen! Sich auf sich selbst konzentrieren. Nur in äußerst dringlichen Fällen Kompromisse eingehen. Ein gutes Gewissen dabei haben.
Ich empfehle dies als jemand, bei dem eine übersteigerte Rücksicht in der Vergangenheit wesentlich mit dazu beitrug, dass ich von einem sehr vielversprechenden Weg abkam. (Beispiel #4 stellt einen konkreten Ausschnitt aus meiner Vergangenheit da.) Die Folgen waren schicksalsschwer.
...
Man muss in der moralischen Selbst-Bewertung immer auch mit aller Härte berücksichtigen können - und auch das ist eine Härte gegen sich selbst -, dass die Unterlassung einer "guten Tat" grundsätzlich erstmal nicht mehr und nicht weniger als ihre Unterlassung bedeutet - d.h. man ist auf der Moralskala bei Null und nicht im Negativbereich mit all seinen möglichen, dramatisch nachteiligen Folgen (Hölle, Fegefeuer, Wiedergeburt als Wurm, Ungnade Gottes, allgemeine Ächtung, etc.). Es gibt also überhaupt gar keinen zwingenden Grund, sich eine Rücksicht aufzubürden, unter der man erstickt. Zusätzlich sollte man auch kritisch genug sein, um zu wissen, dass die eigenen moralischen Maßstäbe vielleicht gar nicht die objektiven sind, wodurch alles, was man darüber denkt, relativiert wird, vor allem auch mögliche Urteile.
...
Nach den Lehren von Don Juan / Castaneda ist übrigens das allererste und wichtigste Ziel für den Zauberer-Schüler (oder "Krieger"), dass er den Seins-Zustand erreicht, bzw. erreichen kann, der auch als "Platz ohne Erbarmen" bezeichnet wird oder "der Montagepunkt der Rücksichtslosigkeit".
Mit rein technischem Auge scheint diese Forderung einfach nur konsequent, denn es geht auf dem Weg von Don Juan / Castaneda darum, die Kontrolle seiner Aufmerksamkeit bis ins Absolute zu steigern (ähnlich zum Buddhismus, Hinduismus).
Und es zieht nichts mehr und verführerischer die Aufmerksamkeit ab als der Angstgedanke, dass man doch dazu verpflichtet sei, dem Außen mehr Aufmerksamkeit zu schenken... dass man doch zu etwas "Rücksicht" verpflichtet sei.
Selbstverständlich ist es irgendwie "passender", wenn man als ein solcher Zauberer-Schüler die Einsamkeit vorzieht, doch wo das nicht möglich ist, muss man sie eben inmitten von Gesellschaft praktizieren.
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Keine Rücksicht nehmen! Sich auf sich selbst konzentrieren. Nur in äußerst dringlichen Fällen Kompromisse eingehen. Ein gutes Gewissen dabei haben.
Doch müssen sie deswegen Rücksicht nehmen; in der Form, dass sie darauf verzichten?
Wenn sich zwei Punker auf dem Bürgersteig niederlassen und sich ne Pulle Bier genehmigen, kann dies manch anständigen Bürger irritieren.
Solange sie aber genug Platz lassen für die Leute, die vorbeigehen, kann ihnen doch niemand etwas vorwerfen, nicht wahr?
Wenn jemand nackt in der Öffentlichkeit umher spaziert, kann dies manch einen anständigen oder unanständigen Bürger irritieren...
Und?...
Wenn man sich zuhause ins Wohnzimmer setzt und anfängt zu meditieren, kann dies manch einen Mitbewohner irritieren.
na? ...
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Ich empfehle für die Rolle des vermeintlich Irritierenden:
Keine Rücksicht nehmen! Sich auf sich selbst konzentrieren. Nur in äußerst dringlichen Fällen Kompromisse eingehen. Ein gutes Gewissen dabei haben.
Ich empfehle dies als jemand, bei dem eine übersteigerte Rücksicht in der Vergangenheit wesentlich mit dazu beitrug, dass ich von einem sehr vielversprechenden Weg abkam. (Beispiel #4 stellt einen konkreten Ausschnitt aus meiner Vergangenheit da.) Die Folgen waren schicksalsschwer.
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Man muss in der moralischen Selbst-Bewertung immer auch mit aller Härte berücksichtigen können - und auch das ist eine Härte gegen sich selbst -, dass die Unterlassung einer "guten Tat" grundsätzlich erstmal nicht mehr und nicht weniger als ihre Unterlassung bedeutet - d.h. man ist auf der Moralskala bei Null und nicht im Negativbereich mit all seinen möglichen, dramatisch nachteiligen Folgen (Hölle, Fegefeuer, Wiedergeburt als Wurm, Ungnade Gottes, allgemeine Ächtung, etc.). Es gibt also überhaupt gar keinen zwingenden Grund, sich eine Rücksicht aufzubürden, unter der man erstickt. Zusätzlich sollte man auch kritisch genug sein, um zu wissen, dass die eigenen moralischen Maßstäbe vielleicht gar nicht die objektiven sind, wodurch alles, was man darüber denkt, relativiert wird, vor allem auch mögliche Urteile.
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Nach den Lehren von Don Juan / Castaneda ist übrigens das allererste und wichtigste Ziel für den Zauberer-Schüler (oder "Krieger"), dass er den Seins-Zustand erreicht, bzw. erreichen kann, der auch als "Platz ohne Erbarmen" bezeichnet wird oder "der Montagepunkt der Rücksichtslosigkeit".
Mit rein technischem Auge scheint diese Forderung einfach nur konsequent, denn es geht auf dem Weg von Don Juan / Castaneda darum, die Kontrolle seiner Aufmerksamkeit bis ins Absolute zu steigern (ähnlich zum Buddhismus, Hinduismus).
Und es zieht nichts mehr und verführerischer die Aufmerksamkeit ab als der Angstgedanke, dass man doch dazu verpflichtet sei, dem Außen mehr Aufmerksamkeit zu schenken... dass man doch zu etwas "Rücksicht" verpflichtet sei.
Selbstverständlich ist es irgendwie "passender", wenn man als ein solcher Zauberer-Schüler die Einsamkeit vorzieht, doch wo das nicht möglich ist, muss man sie eben inmitten von Gesellschaft praktizieren.
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Keine Rücksicht nehmen! Sich auf sich selbst konzentrieren. Nur in äußerst dringlichen Fällen Kompromisse eingehen. Ein gutes Gewissen dabei haben.
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gedankenmaler, 13:41h
Die abscheulichste Sensationsgier ist die im psychologischen Bereich.
Wenn Möchtegern-Psychologen mit einem verkümmerten, leidenschaftslosen Begriff von psychologischer Arbeit andere analysieren unter der völlig unhinterfragten Prämisse, dass im "Unbewussten" und hinter jedem Verhalten ja immer irgend ein kleiner schwarzer Fleck zu finden sei, und wenn sie sich dann auch noch "freuen", diesen vermeintlich gefunden haben.
In Wirklichkeit finden sie aber in aller Regel überhaupt gar nichts, und wenn doch, dann nur aus puren Zufall. Sie treiben von vorn bis hinten ein erbärmliches Versteckspiel, ja man kann sich noch nichtmal darauf verlassen, dass sie sich auch wirklich freuen, wenn sie ihr Spiel mit Erfolg spielen.
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