"Es wird alles gut" soll auf meinem Grabstein stehen...
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Nicht den Mut verlieren! ... realistische Chancen auch gelten lassen... sich nicht auf das Negative kozentrieren...
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Wie war nun eigentlich der Verlauf dieses meines letzten Kampfes, der immernoch andauert?
- 6.12.
Der 6.12. war auf jeden Fall der Tag, an dem ich mich gegen einen Sprung, entschieden habe. Ich habe einfach nicht genug LUST gehabt, mit meinem Leben zu spielen.
Es ist für mich zwar immernoch eine offene Frage, wie das Ganze zu bewerten ist, doch ist dieser Rückzug wiedermal auch konsequent.
Ich fühlte mich sehr als Versager heute vormittag, doch vielleicht rücken sich die Dinge ja doch noch alle ins Lot. Sowohl außerhalb von mir als auch innerhalb.
Ungebrochen ist jedenfalls meine Ausrichtung auf die höchsten Ziele.
...
nochmal zum vermeintlichen Versagen - gültig für dieses heute wie für viele andere -:
Ein Mangel an Motivation kann auch immer andeuten, dass ich nicht von innen heraus genügend von der Sache überzeugt bin.
- 5.12.
21:16 05.12.2011
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Ich muss also kämpfen. Wie auch immer.
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Es ist einer gewissen Schulung, Reinigung, Klärung, Ausrichtung, Kräftigung notwendig.
...
Zu diesem Schluss kann man sehr gut am Ende einer Niederlage kommen...
17:37 05.12.2011
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Die Rolle von Stolz, Schande, Ehre...
die Wahrnehmung von "Erbärmlichkeit" in Bezug auf sich selbst...
Sollte man dieses Themen- / Wahrnehmungs- / Realitäts- Feld komplett umgehen?
Ist dies auch empfehlenswert, wenn dies nur durch ständiges Ankämpfen geht????????????
Ja? Nein?
Der Endzustand ist jedenfalls klar: Die Abwesenheit jeglichen Kampfes. Die vollständige Überwindung dieser seltsam "egoistischen" Bewertungsperspektive äußert sich am Ende durch Kampflosigkeit.
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Funktional betrachtet hat diese Realitätswelt jedenfalls wesentlich dazu beigetragen, dass ich den Freitod bisher noch nicht gewählt habe. Die Wahrnehmung von "Erbärmlichkeit" ließ mich zögern...
17:05 05.12.2011
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Sich im aller-schlimmsten, aller-tiefsten, aller-traurigsten, aller-bittersten Sinne als Versager fühlen können...
Später über sich selbst auch in dieser Position lachen können...
16:31 05.12.2011
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"Ich gehe sehr direkt auf das Seinsproblem in dieser Welt zu."
15:28 05.12.2011
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Habe ich den Kampf nun gewonnen oder verloren?
Verliere ich ihn gerade oder gewinne ich ihn gerade?
Die Auseinandersetzung hat viele Ebenen, eine immer etwas tiefer und intensiver als die vorherige.
Jedes Mal ist ein erbittert ebenbürtiger Kampf zwischen Ja und Nein bezüglich des Lebens das Thema und jedes Mal besteht die Probe in nichts anderem als sein Herz den Ausschlag machen zu lassen.
Wie viele Male bin ich nun schon durch so einen Zyklus gegangen, der ein jedes Mal mit Todesbejahung anfing, und der immer dann, wenn ich diesen Weg zu 100% und voll-bewusst bejahte, sich plötzlich launenhaft in eine Lebensbejahung umkehrte?
Die Entwicklung war ein jedes Mal von neuem authentisch. Ich produzierte nichts künstlich. Ich war jedesmal erneut überrascht.
Das Herz kann sich umentscheiden.
Der Verstand, die Überzeugung kann sich umgestalten.
Die Freiheit kann sich umentscheiden.
Die Feigheit kann sich umentcheiden.
Man könnte mir vorwerfen, dass ich die Zügel einfach nicht selbst in die Hand nehme.
Ich könnte darauf antworten, dass ich sie eben auch gar nicht in die Hand nehmen will.
Wahrscheinlich passiert hier nichts anderes, wie auch im Spiel der Gedanken, die mit wahr ins Leben gerufen werden und mit unwahr aus diesem herausgeschmissen werden. Im (Nach)Denken prallen assoziative Muster aufeinander und Erzeugen ein mehr oder weniger komplexes Gewitter aus Jas und Neins, aus wahr und unwahr.
Ich trainiere mich also an der Scheidung der Geister auf zwei Ebenen von Komplexität gleichzeitig. Im Denken werte ich komplexe Muster aus, in einzelnen Entscheidungsfragen habe ich nur einen zwei-elementigen Kampf.
Ob man das alles nun wirklich so sehen muss, weiß ich gar nicht. Aber man kann zumindest mit dieser Sichtweise spielen. Entscheidend ist am Ende vielleicht nur, was uns größere Freiheit für den Umgang mit uns selbst und der Welt gibt.
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SELBSTVERSTÄNDLICH geht es um den Suizid in absoluter Eigenverantworlichkeit.
15:23 05.12.2011
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"Nicht mein mangelhafter Lebenswille ist schändlich, sondern mein Mangel an Bereitschaft, in den Tod und in den Schmerz zu gehen."
milder:
"Das Problem ist nicht mein mangelnder Lebenswille - sondern mein mangelnder Wille zum Tod."
15:21 05.12.2011
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Die alte Frage nach dem, was zuerst kommt, das Gefühl oder der Gedanke - und was heiliger, wichtiger ist -, begegnet mir, wie bereits mehrfach angesprochen, auch in der Auseinandersetzung mit meiner Motivation zum Suizid.
Hatte dieser eine heftige Impuls in 2006, der mich wirklich hätte zum Messer greifen lassen wenn ich nicht aus Rücksicht auf meine Mitbewohnerin davon Abstand nahm, seinen Ursprung nicht doch auch in einem Gedanken? War da nicht zuerst die Formung einer heftigen Überzeugung, nämlich dass dies alles jetzt überhaupt nicht mehr akzeptabel sei, nicht mehr tragbar, nicht mehr was-auch-immer?
00:11 30.11.2011
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http://www.facebook.com/profile.php?id=670679643
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Es ist völlig logisch, dass meine Lust und mein Gewinn am Hasch-Konsum seit ein paar Wochen praktisch vollkommen nachgelassen hat. Wie gesagt, es macht einen primitiver und genialer zugleich. Es schottet einen von tieferen Ebenen in einem ab - es trennt einen von Gott - und presst alle möglichen Energien des diesseitigen Seins effektiver aus. Genau dies will ich aber nicht mehr. Wozu so krampfhaft an dem diesseitigen Sein festhalten?...
22:10 29.11.2011
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Oder doch nur für diese Energie in meiner Wirbelsäule arbeiten?
An nichts anderes mehr denken? Zu nichts anderem mehr streben?
Es ist in der Tat eine Option - doch der Suizid ist nach wie vor auch eine Option. Seit ein paar Stunden ist er das auch auf einer anderen Grundlage. Eine effektive, authentische Motivation könnte auch sein, dass ich mich einfach gegen die Außenwelt entscheide. Ich will nur noch das "Innere". Hier bräuchte es nichts Stürmisches, Gewaltiges, Großes, Schnelles, Extremes. Hier wäre das Aufschneiden der Pulsadern eher langsam und liebevoll.
...
Was werde ich nun tun?
Die Vernunft diktiert natürlich, zu versuchen, erst wieder mit dieser unglaublich lebendigen "neuen Energie" in Verbindung zu kommen, die sich eben manchmal durch einen variablen Druckpunkt an der Wirbelsäule bemerkbar macht... (es geht hier um nichts anderes als um Kundalini)
17:15 26.11.2011
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Die Schwankungen der letzten Tage:
Der Suizid im Hotelzimmer kommt mir zu erbärmlich vor und ich beginne darüber nachzudenken, ob ich mich nicht doch einfach nur der Energie in meiner Wirbelsäule widmen sollte und sonst nichts und wieder nichts. Bin ich nicht auf symbolischer Ebene genug gestorben?, frage ich mich, doch später wird mir wieder klar, dass mein Weg der letzten Jahre eben in dem Glauben an Leidenschaft bestanden hat. Es geht um ein Handeln in Bereitschaft eines sich restlosen Verzehrens. Ich könnte mit einem Motorrad bei 300 Sachen gegen eine Wand fahren oder mich mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft jagen - Handlungsweisen dieser Art sind das, was ich suche. Im Moment scheint es mir das Beste, mich morgens vor Sonnenaufgang auf den "Teufelsberg" in Berlin zu begeben und dort dann einen Schnitt durch die Pulsadern zu wagen...
13:37 26.11.2011
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Eine evtl. Trauerfeier soll ohne Anwesenheit meines Körpers und ohne Anwesenheit irgendwelcher Bilder von meiner Person stattfinden. Ich wünsche keine einzige Ausnahme von dieser Leitlinie.
Die Beisetzung soll einfach nur erledigt werden, von nur so vielen Personen wie nötig sind, um diesen Job zu machen. Wenn das Grab aber einmal fertig ist, habe ich nichts dagegen, wenn der Ort als Symbol zu einer Andacht an mich genutzt wird. Es möge aber niemand dem albernen Irrtum verfallen, dass ICH da vor ihm unter der Erde liege...
Wer Kontakt mit mir aufnehmen möchte, der muss zuallererst Kontakt mit dem eigenen Herzen aufnehmen - und ich rede von Herz, d.h. von Sein, und nicht von irgendwelchen kitschigen Hollywood-Gefühlen! ...
19:00 25.11.2011
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Die grundsätzliche Perspektive und der grundsätzliche Denkstil, den man hat, während man auf meinen Tod blickt, hat einen großen Einfluss auf die Bewertung. Abstrakte, tiefe und ruhige Denker werden eher in der Lage sein, die Schönheit in meinem Tun zu sehen. Sie werden eher die Freiheit zu einer positiven Bewertung haben.
Der abstrakte, tiefe und ruhige Denkstil ist wohl auch allgemein sehr empfehlenswert...
18:35 25.11.2011
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Öffnet Euch dem Göttlichen in Euch! ...
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Ich plädiere für eine bessere Förderung von "Hochbegabten". Diese könnte ja in vielen Fällen einfach schon durch den Wegfall bürokratischer Schranken realisiert werden...
Mich z.B. hätte man mit 15-16 Jahren einfach an die Uni lassen sollen und mich Informatik, Mathematik oder sonstwas studieren lassen, mit aller Berechtigung zum Erwerb von Scheinen etc. ...
15:03 25.11.2011
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Ich war diese Tage im Café Transit und ging danach zum Konzert "Geradeaus" von Mohammad Reza Mortazavi. Mit einem runden, leuchtenden Kreis innerhalb von lauter Schwarz... (es war wohl die beleuchtete Trommel...)
Ich landete bei C. ... mit Sprüchen wie "Und wenn es der letzte wäre?" als Kalenderspruch für November an der Wand... und "Dies ist Dein letzter Tag! Was würdest Du noch sagen oder klären wollen?" mit Farbstiften an die Fenster geschrieben...
und mit einer Schreibmaschine, auf der ein Kängeru aufgeklebt war...
22:18 23.11.2011
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Wieviel meiner Motivation der letzten Jahre seine Kraft wirklich aus einer großen Tiefe in mir?
Wie tief ist das Streben zum Freitod?
DIES sind die Fragen, die einem das richtige Bewertungskriterium in die Hand geben.
Alles, was ich getan habe und alles, was ich tun werde... Die Frage ist, ob es aus Tiefe heraus geschieht...
00:13 23.11.2011
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"Ich brauche etwas Tiefes. Ich brauche eine tiefe Motivation zur Welt hin. Wenn es auch manchmal so scheint, als ginge es ohne, weil es ja auch sehr gute kraftvolle Funktionsmodi gibt, die auf weniger Tiefe basieren, so ist dies doch letztlich die Wahrheit."
16:26 22.11.2011
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Freiheit & Macht ... Wer unter "Macht" auch das versteht, das Jesus vorlebt, wenn er auf dem Wasser wandelt oder den ein oder anderen Berg versetzt, der muss zugeben, das Freiheit von Macht auch auf sehr fundamentaler Ebene nicht zu trennen ist.
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totaler Egoismus!
totale Spontaneität!
Egoismus auch in der totalen Ausweitung des Experiments der Spontaneität auf seine Mitmenschen. Auch durch sie will man sich nicht aus dieser Freiheit schubsen lassen...
Die Frage nach Willensfreiheit fällt auf dem Hintergrund des Themas der Spontaneität mit der Frage nach Kontrolle mehr oder weniger zusammen.
Willensfreiheit & Macht...
Freiheit & Macht ...
15:54 22.11.2011
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Wie lange will ich noch mit der Scheinhoffnung arbeiten, dass ein längeres Verweilen in dieser Welt der Erfüllung einer noch größeren Aufgabe dient??
Ist sie nicht nur eine feige Ausrede?, ein Konstrukt?, ein von meinen ehrlichen Gefühlen und meinen ehrlichen Überzeugungen abgespaltetes Ding?
Es ist keine Frage. Genau das ist sie.
Obwohl ich "eigentlich" ja den Weg gehen will, nur auf mich selbst und mein Gefühl zu hören, mache ich hier offensichtlich diese bescheuerte Ausnahme: "Was ist, wenn ich mit meinem Gefühl falsch liege?" ... Es ist erbärmlich... Nicht so sehr dieser einen Ausnahme wegen, sondern weil ich alles in allem nicht einen klaren Weg gehe - bezüglich dieser Wahrnehmung kann ich mich in jedem Fall auf mein Gefühl verlassen.
12:37 22.11.2011
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Und doch steigt der Prozess der Entscheidung auch wieder zum Kopf hoch...
Gleichzeitig bleibe ich bei der Aussage, dass es eigentlich nur das Herz sein darf, dass sich über das Leben hinwegsetzen darf...
(doch es gibt die "Herzensqualität" eben auch im Kopf-Feld - sie hat dort etwas von triumphaler Leichtigkeit, Erhabenheit, Entzücken, spielerischer Freundlichkeit - wer sie kennt, versteht mich, wer nicht, der nicht...)
22:51 20.11.2011
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Ich beginne nun sogar, es zu genießen, dass mich das Thema meines Suizids nun schon seit sehr langer Zeit begleitet... und dass ich daran immer wieder meine Freiheit, mein Vertrauen und meine Reinheit übe und prüfe...
22:50 20.11.2011
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Ein tieferes Einlassen auf das Sein muss gar nicht mal zwangläufig mit einschließen, dass man sich damit für "das Leben" entscheidet...
Nur dass man den Versuch absoluter Spontaneität macht - aus der ganz selbstverständlich sowohl die Bejahung des Lebens als auch die Bejahung des Todes resultieren kann...
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Es braucht vielleicht ein bißchen von diesem unschuldigen, intelligenten "Egoismus", um aus dem Tode eines nahestehenden Menschen eher Kraft zu ziehen als Kraft zu verlieren.
Mögen meine Mitmenschen zu ihm finden!...
21:31 20.11.2011
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Es gibt auch eine Phase, die man durchlaufen kann, in der der Suizid / Tod schon beschlossene Sache ist, und man dies mit Trauer und Frieden gleichermaßen beantwortet. Als ein konstant begleitendes Gefühl, das vielleicht nur zum Schluss doch wieder von Angst / Nervosität angegriffen wird.
Die beteiligte Trauer ist in sich selbst bereits ohne Deprimiertheit. Sie ist leicht. Sie kommt allein aus einem Wissen. Und dieses Wissen erlaubt sich bei aller Trauer über den bevorstehenden Abschied auch Positivität.
18:48 20.11.2011
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Ich habe schon seit längerem überhaupt gar kein Bedürfnis mehr, in irgend einer Form auch nur eine "Erscheinung" zu sein. Ich kann mir die ausdrucksloseste Mimik auf das Gesicht setzen und ich habe trotzdem noch das Gefühl, dass ich viel zu viel an dieser, zu viel an einer Welt teilnehme...
Es scheint mir falsch, es scheint mir gar unmoralisch... ich will ein "Sein", das existieren kann ohne eine "Erscheinung" zu sein. Ich will kein verwirrendes Spiel über eine unnötige Zwischenstufe, vor allem nicht, wenn sie wie in dieser materiellen Welt so starr, unflexibel und losgelöst vom Inneren ist. (Ich kann den Theorien, dass dem gar nicht so ist, gefühlsmäßig keinen Glauben schenken.) Ich will keine Fassade, die doppelt falsch interpretiert werden kann.
Das einzige, mit dem ich in Verbindung gebracht werden möchte, ist der Moment der Erkenntnis. Ich BIN gewissermaßen die Erkenntnis. Ich BIN der Moment der Genialität. Ich BIN der Moment der Kreativität, der Geburt von Neuem und der Wiedergeburt von Altem. Hier liegt meine Liebe. Hier liegt die Form der Liebe, auf die ich mich in diesem Leben offenbar spezialisiert habe.
Selbstverständlich darf dies auch jeder anderer für sich beanspruchen, sofern er diese Denkart denn mit seinem Herzen nachvollziehen kann.
(Übrigens glaube ich, dass man nach dem gleichem Schema auch Jesu Ausspruch "Keiner findet zum Vater denn durch mich" verstehen muss. Er setzt sich gleich mit der Liebe, die in seiner Lehre steckt. Diese Liebe aber ist als Aspekt des Göttlichen Allgemeingut.)
...
Allein die Existenz als Erscheinung erscheint mir als Lüge...
Man mag mir Feigheit, Angst vor dem Leben unterstellen - es mag daran vielleicht sogar etwas dran sein - doch die Seite der reinen Motivation ist ungleich größer. Bereits eine Erscheinung zu sein assoziiere ich mit Lüge.
22:14 19.11.2011
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Die schlechte Abbildung der Wirklichkeit in unserer Sprache, unserer Sprachgewohnheiten, speziell in Bezug auf innerpsychische Phänomene.
Z.B. das "Herz" als Symbol für kitschige Gefühle... doch nichts liegt dem Herzenszentrum ferner als die schmierigen Hollywood-Gefühle in sich zu tragen! Diese existieren meiner Erfahrung nach nur in der Bauchregion. (ob es bezüglich dieser Dinge einen generellen Unterschied gibt zwischen Frauen und Männern?)
"Schmetterlinge im Bauch" für den Zustand der Verliebtheit ist dagegen schon besser...
21:34 19.11.2011
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Aber ich will eigentlich nicht gerettet werden...
Also macht es für mich auch keinen Sinn, mich in der Öffentlichkeit umzubringen...
Es ist dies nochmal ein interessanter Konflikt zum Schluss...
Woher kommt der Wunsch zum Suizid in der Öffentlichkeit?
Ist er heiliger als mein Wunsch zu einem konsequenten Suizid?
22:39 18.11.2011
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Ist es ein Zufall, eine Beliebigkeit, eine rein bedeutungslose Willkür, dass Amfortas gerade in dem Moment geheilt wird, in dem er mit all seiner Leibes- und Geisteskraft um den Tod bittet?
Bezüglich Abraham, der gerade sein Hackebeil hebt, um seinen Sohn zu opfern, und der genau in diesem Moment eine entgegengesetzte Weisung erhält, scheint die Frage keinen Sinn zu machen, denn hier ist alles von vorn herein in den Kontext des Gottesgehorsam eingebunden; die Kommunikation mit Gott, der direkte Draht zu ihm, wird wie eine alltägliche Selbstverständlichkeit vorausgesetzt.
Bei Amfortas wird der Wunsch nach dem Tod als Krankheit gehandelt; bei Abraham wird ein mindestens genauso extremer "Wunsch" bzw. innere Überzegung als Ausdruck seiner Reinheit gehandelt. Beide aber gehen durch die Erfahrung hindurch und kommen zu einem Ergebnis, das sie selbst nicht erwartet haben...
...
Ich habe heute von meinem Herzen zwischenzeitlich sogar den Befehl zum Suizid in aller Öffentlichkeit erhalten...
Der einzige Weg, solche extreme Weisungen umsetzen zu können, ist wirklich nur der, dass man die Augen verschließt und von Augenblick zu Augenblick über sein Herz agiert, sodass der Verstand und das Über-Ich noch nichteinmal zu Wort kommen...
15:05 17.11.2011
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